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In Europa sind wir alle Ausländer


In Europa sind wir alle Ausländer


60 km von Sibiu entfernt sehen Sie die Wahrheit Rumäniens. In Iacobeni/Jakobsdorf ist das "Haus der Stille" von Pater Don Demidoff. Eine Insel der Zivilisation und der Rekreation mit der Basilika aus dem 14. Jahrhundert inmitten von vielen Zigeunerdörfern

Pressemeldung von:DepescheDonDemidoff

In Europa sind wir alle Ausländer. Sie können es kaum erwarten, die Rumänen.
Endlich, endlich werden wir Europa sein. Werden wir das?
Am 1. Januar 2007 wird sich nun der Himmel öffnen und es wird Manna vom Himmel regnen und Gold und Silber. Wird es das? Pustekuchen. Wir brauchen Europa? Aber in Wirklichkeit braucht uns Europa: die rumänischen Bodenschätze, die Sklaven-Arbeitslöhne, das Land als militärische Schutzzone vor dem Russischen Löwen und die wunderbare unberrührte rumänische Natur.

Weiss denn Brüssel wirklich, wie es in Rumänien aussieht?

In Europa sind wir alle Ausländer
Täglich kommen hochkarätige Delegationen ins Land, auch nach Sibiu. Sie bewegen sich in den teuren Hotels, schreiten von einem Empfang zum anderen und verlassen die asphaltierten Strassen nicht. Sie essen und trinken nur vom Feinsten und küssen die feinen glatten und manikürten Hände. Und die rumänischen Zuschauer sagen: O, das ist Europa!

Haben die Hohen Herren und Damen schon mal
Wissen die in Brüssel, Paris, Berlin und London wirklich, wie es in Rumänien aussieht? Wollen die es überhaupt wissen? Waren Sie schon einmal in einem einzigen Dorf am Ende der Welt, in der es keine Asphaltstrassen gibt und höchstens einen staubigen Weg zurück. Haben die schon mal die schmutzige zerfurchte, gekrümmte Hand eines Zigeuners geküsst oder wenigstens gedrückt oder an seinem Herd mit von der brutalen ?cocã? gekratzt, (Mehl mit Wasser direkt auf der Herdplatte gebrannt), haben die Hohen Herren und Damen schon mal in einem rumänischen Durchschnittskrankenhaus nur eine einzige Nacht gelegen? Wissen die, dass es in den meisten Dörfern kein Trinkwasser und schon gar keine Kläranlage gibt? Dass viele Zigeunerkinder nicht in die Schule gehen können, mangels Kleidung? Dass der Popa (rumänischer Priester) ihnen die Sakramente, zum Beispiel die Taufe, verweigert, weil sie die ?Gebühr? dafür nicht bezahlen können? Werden die Priester in Rumänien denn nicht vom Staat bezahlt? Sicher werden sie. Haben die europäischen Bürokraten und Kapital-Aristokraten schon einmal nur eine Stunde in einer Zigeunerbehausung zugebracht (coteþ), auf einem Lehmfussboden oder mit vier Personen in einem schmutzigen Bett neben einem stinkenden Herd und Fenstern ohne ausreichende Beglasung? Wissen die denn, wie schnell die Menschen hier altern, ohne ausreichende medizinische Versorgung und Hygiene? Haben die eine Ahnung, warum Männer und Frauen hier mit 30 aussehen, wie Menschen in Deutschland nicht einmal mit 60 Jahren

Die rumänischen Sklaven
Sie werden mit ihren Fabriken kommen und die rumänischen ?Sklaven? noch weiter ausbeuten. Die Preise werden noch weiter steigen und die Löhne werden dort hängen bleiben, wo sie jetzt hängen. Und wehe, die Rumänen werden anständige Löhne fordern. Man wird die Fabriken schliessen, so wie man sie in Deutschland und sonstwo in West-Europa brutal geschlossen hat und man wird weiterziehen, zum nächsten Sklaven-Volk, das bereit ist, sich ausbeuten zu lassen. Und man wird brutal die hiesige Natur vergewaltigen und für die Tourismus-Industrie zubetonieren und nicht weit von Sibiu werden Tausende von amerikanischen Soldaten das Dorf Cincu zu einem einzigen Bordell umgestalten. Gute Nacht Rumänien.

Der ehemalige deutsche Bundespräsident, Roman Herzog, hat die EU-Erweiterung als einen ?Skandal und völligen Mumpitz? bezeichnet. Man hat diesen lauteren Präsidenten dann als einen Nestbeschmutzer beschimpft. So wird es mir doch wohl auch ergehen. Aber niemand wird mir das klare ?Wort zum Sonntag? verbieten, auch dann nicht, wenn ich mit falschen und lächerlich konstruierten Anschuldigungen bei der Kriminalpolizei in Sibiu erscheinen muss, wie es in dieser Woche geschehen ist. Will man so dumm seine Kritiker los werden?

Deutschland hatte Jahrzehnte Zeit, sich der Diktatur mental zu entledigen und Demokratie zu üben. Rumänien soll das alles in ein paar Jahren lernen und praktizieren. Weiss man denn wirklich nicht, was mit den Heimkindern hier passiert ist, die man sich durch das sogenannte ?Re-Integrations-Gesetz? auf europäisches Geheiß entlassen hat? In Wahrheit sind sie wieder auf der Strasse gelandet. Europa hat verlangt, dass die Korruption hierzulande beendet werden müsse. Diese falschen Apostel. Längst ist die orientalische ,balkanische Korruption in West-Europa eingezogen und statt sie hier zu beenden, hat dieser Virus schon lange dort um sich gegriffen. Ja, die Italiener wurden Fußball-Weltmeister. Aber in ihrem eigenen Land (sic) Europa wurden die Ergebnisse der Fußballspiele manipuliert.

O, du allerheiligste Scheinheiligkeit
O, du allerheiligste Scheinheiligkeit. Gelernt hat man von den Rumänen und den Bulgaren und den anderen ausserhalb Europas und willkommen ist die Droge Korruption. Wann wird hier die Günstlings- und Vetternwirtschaft eingestellt? Niemals. Und die vielen falschen gekauften Expertisen. Und die krankhafte Gesetzesflut. Und die unglaubliche Bürokratie, die jegliche Initiative im Keim erstickt. Und die guten Noten der Schüler, die sie bei ihren Lehrern gekauft haben und.... und...... Und die Unfähigen und geistig Unterbemittelten, die in Positionen landen, die normal studierten Menschen vorbehalten sind. Wie wird das alles willkommen sein in den Europäischen Ländern?

Ach ja, ich habe vergessen, daß das ja ganz egal ist. Rumänien wird Europa. Basta. Damit die weltweite Kapitaldiktatur, der krankhafte Globalismus auch hierzulande seine Sklaven hat. Damit wenige Reiche noch reicher und die vielen Armen, auch die Zigeuner, noch ärmer werden.

Wir alle, Sie und ich, werden in Europa Fremde sein, im eigenen Land.
Denken Sie an meine Worte, bleiben sie mir treu (fidel). Und erheben Sie auch Ihre Stimme, damit es vielleicht doch noch gut wird. Nein es wird nicht alles gut. Leider. Ich wünschte, ich könnte ein anderes Lied singen. Gott befohlen


Ihr Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni
*International Council of Community Churches USA
Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

 








RUMÄNIEN

 

Hermannstadt - Europäische Kulturhauptstadt 2007
Hermannstadt alias Sibiu, eine der schönsten mittelalterlichen Städte in Rumänien, lag über Jahrzehnte in einem Dornröschenschlaf. Dieser ist nun definitiv zu Ende. Die Stadt macht sich schön, um im Jahr 2007 würdige Kulturhauptstadt Europas zu sein. Sehenswert ist das historische Hermannstadt mit seinen mittelalterlichen Handwerker- und Patrizierhäusern und seinen weitläufigen Plätzen schon jetzt, in seiner wohl spannendsten Phase der Totalerneuerung.
Von Anna Galon

Der „Große Ring“ mit viel Raum davor zur Entfaltung.

 

Der „Große Ring“ mit viel Raum davor zur Entfaltung.

 

Die wertvolle Bausubstanz aus mehreren Jahrhunderten wurde nie durch Feinde beschädigt, wohl aber durch die Arroganz der kommunistischen Machthaber, die lieber Trabantensiedlungen im grauen Einheitslook rund um die Altstadt hochzogen, statt für den Erhalt des architektonischen Schatzes zu sorgen. Das Zentrum kam bis vor wenigen Jahren trist und heruntergekommen daher. „50 Jahre Kommunismus haben Narben in der Stadt zurückgelassen“, sagt Klaus Johannis, seit dem Jahr 2000 Hermannstädter Bürgermeister. Diese Narben will der Siebenbürger Sachse, der letztes Jahr mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt wurde, in Rekordzeit heilen. Darum hat er fast die gesamte Stadt zur Großbaustelle erklärt, nicht nur die Plätze und Gässchen der Altstadt werden gepflastert, auch 70 Häuserfassaden werden restauriert. „Mich freut, dass die Veränderungen bereits sichtbar sind. Viele Gebäude und Stadtteile haben den Reiz wieder gewonnen, für den Hermannstadt bekannt war“, so Johannis. Die 101 Hektar mittelalterlicher Architektur haben auch die UNESCO beeindruckt, die derzeit die mögliche Aufnahme der Altstadt in die Welterbe-Liste prüft.

Die Renovierungsmaßnahmen und den Ausbau der Infrastruktur lässt sich die Stadt Hermannstadt allein in diesem Jahr rund 22,5 Millionen Euro kosten, eine enorme Summe in Rumänien, in dem das Durchschnittsgehalt bei 150 Euro liegt. Unterstützung erhalten die Stadtväter vom rumänischen Kulturministerium, das Hermannstadt mittlerweile als Visitenkarte für ganz Rumänien betrachtet. Die boomende Stadt soll stellvertretend im Westen weitere Sympathien für das Land erwerben, das zum 1. Januar 2007 den EU-Beitritt anstrebt. Nicht zuletzt deshalb wurden der Stadt von der rumänischen Regierung mehrere Millionen Euro für den Ausbau des Flughafens zugestanden.

Auch das deutschsprachige Ausland beteiligt sich an der Wiederbelebung der Stadt
Der agile Bürgermeister Johannis, dem die Rumänen gerade seine „deutschen Tugenden“ Pünktlichkeit, Sorgfältigkeit und Fleiß positiv anrechnen, baut bei seiner kulturellen und wirtschaftlichen Wiederbelebung Hermannstadts auch auf Unterstützung aus dem deutschsprachigen Ausland. Das seit Johannis Amtsantritt spürbare wirtschaftsfreundliche Klima der Stadt loben deutsche Unternehmen wie Continental, Brandl oder ThyssenKrupp, die in ihren hiesigen Niederlassungen junge Hermannstädter beschäftigen und somit die Kaufkraft stärken. Schon seit mehreren Jahren macht sich die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) um die Altstadtsanierung verdient. Den Auftrag zur Erneuerung der Straßen- und Gebäudebeleuchtung führt die Firma Siemens Gebäudemanagement & Services, eine Abteilung von Siemens Austria, aus.

Fehlt nur noch, dass Hermannstadt in großem Stil von deutschen Touristen entdeckt wird. Abenteuerfreudigen Individualreisenden ist es schon länger bekannt, seit einigen Jahren wagen sich auch Kultur liebende Pauschaltouristen und Familien her. Die spazieren begeistert durch die neun Museen der Stadt und wundern sich, dass sie diese Kulturfülle nicht schon früher entdeckt haben. Immerhin steht hier das älteste öffentliche Museum Südosteuropas, das 1817 eröffnete Brukenthalmuseum. Begründet wurde es vom Gouverneur Baron Samuel von Brukenthal (1721-1803), einem siebenbürgisch-sächsischen Beamten und leidenschaftlichen Sammler, der zu Lebzeiten einen beachtlichen Kunstschatz zusammentrug. Heute umfasst das Museum eine Gemäldegalerie, ein Kupferstichkabinett, eine Münzsammlung, eine Bibliothek und eine Mineraliensammlung. Im Jahr 1968 wurden acht wertvolle Gemälde aus dem Museum gestohlen, von denen vier 30 Jahre später in den USA entdeckt und an das Museum zurückgegeben wurden, darunter der „Ecce homo“ von Tizian.

Die orthodoxe Kathedrale ist der Hagia Sophia nachempfunden

Blick in eines der alten Gässchen von Hermannstadt.

 

Blick in eines der alten Gässchen von Hermannstadt.

 

Der Ratsturm verbindet den Großen mit dem Kleinen Ring. Vom Turm aus hat man einen Ausblick über das rote Dächermeer des konzentrisch gewachsenen Hermannstadt mit seinen vier freien Plätzen. Aus dem Dächermeer ragen die Türme der vier größeren Kirchen hervor. Die Evangelische Stadtpfarrkirche, deren Bau 1320 begonnen wurde, ist das wohl imposanteste Bauwerk der Stadt. In den steinernen Gang zwischen den dicht an dicht stehenden Holzbänken haben die Kirchgänger über Jahrhunderte eine tiefe Mulde eingetreten, in der so genannten Ferula sind die Grabplatten wichtiger Stadtpersönlichkeiten ausgestellt. Die orthodoxe Kathedrale, ein rot-gelb verklinkerter Bau mit großer Kuppel und vier Türmchen, ist der Hagia Sophia in Istanbul nachempfunden. Ebenfalls im Zentrum liegen die katholische Stadtpfarrkirche und die reformierte Kirche. Vier religiöse Kulte und mehrere nationale Minderheiten leben in Hermannstadt seit jeher zusammen. Noch 1930 machten die Deutschstämmigen fast die Hälfte der Stadtbevölkerung aus. Heute leben in der Stadt mehrheitlich Rumänen, 3.400 Ungarn, rund 2.700  Siebenbürger Sachsen und etwa ebenso viele Roma.

Hermannstadt hat auch erlebnishungrigen und feierfreudigen Gästen etwas zu bieten. In den Frühjahrs- und Sommermonaten vibriert die Stadt, die Straßen sind bis in die Nacht von Leben erfüllt. Berühmt ist Hermannstadt für seine Festivals, die international besetzt und vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt sind. Dazu gehören das Jazz-Festival, das Theaterfestival im Mai und das mittelalterliche Festival im Spätsommer, bei dem der Bürgermeister höchstpersönlich in historischer Kluft erscheint.

Ein junges Volk lebt in der Stadt
Die Stadt ist sehr jung. 30.000 Studenten besuchen die hiesige Universität und mehrere Privatakademien, zahlreiche Cafés, Bars und Clubs wurden eröffnet. Besonders reizvoll sind die Lokale in den Kellern der Altstadt.

„Allein für eine Tour durch all unsere guten Kneipen braucht man mehrere Tage“, weiß Radu Coica. Der 27-jährige bietet mit seinem Team thematische Stadtführungen in Hermannstadt und Ausflüge durch Siebenbürgen an. Wer nach Hermannstadt kommt, sollte nicht nur Kultur tanken, rät er, viele andere Aktivangebote warten. „Es gibt sehr schöne Wanderwege durch die Karpaten, rund um Hermannstadt kann man aber auch Paintball spielen, im Winter Ski laufen und vieles mehr.“ Auch Cristian Valentin Cismaru (29), Geschäftsführer eines Reiseunternehmens, weist auf die geografisch günstige Lage von Hermannstadt hin. „Von hier aus kann man an sieben Tagen eine Reise in jedwede Richtung des Landes unternehmen.“

Der Titel „Kulturhauptstadt“ ist für die Stadt, die aus ihrem touristischen Dornröschenschlaf erwacht, daher nicht nur eine Ehre, sondern auch ein positives Druckmittel. Er soll dabei helfen, nachhaltige Kultur- und Tourismusangebote zu schaffen, meint Cristian Radu, damit Hermannstadt dauerhaft ein leuchtender Punkt auf der Landkarte westlicher Urlauber bleibt. Der Vorsitzende des für die Organisation des Ereignisses zuständigen Kulturhauptstadt-Büros scherzt gerne: „Hermannstadt als Kultur(haupt)stadt beginnt erst im Jahr 2008. Im nächsten Jahr feiern wir eigentlich nur den Geburtstag eines neugeborenen Kindes. Entscheidend ist, wie es nach 2007 weitergeht.“

Die Geburtstagsfeier beginnt in der Silvesternacht  

Das soll natürlich nicht heißen, dass die „Geburtstagsparty“ nicht ordentlich gefeiert wird. Das Kulturhauptstadt-Büro feilt noch am endgültigen Kulturprogramm, in einer Vorversion verspricht es bereits jede Menge Show und Erlebnis. Hermannstadt und seine Gäste werden übers Jahr verteilt rund 200 glanzvolle Musik-, Theater-, Tanz- und andere Kulturevents erleben. Los geht es in der Silvesternacht. „Es wird eine große Show geben, die nicht nur an einem Ort stattfinden wird. Die gesamte Stadt wird das Gefühl haben, ein Teil der Eröffnungsfeier zu sein“, verspricht Radu. Außerdem, so verrät er, werden die Augen Hermannstadts an dieser Show mitwirken: Sie werden in dieser Nacht allesamt hell leuchten und das Kulturhauptstadtjahr begrüßen.


Infos

Einreise:
EU-Staatsbürger können mit ihrem Reisepass drei Monate lang in Rumänien verbleiben (Touristenvisum). Weitere Infos beim Deutschen Generalkonsulat in Hermannstadt: www.hermannstadt.diplo.de

Anreise

Die Fluggesellschaft Capatair fliegt von montags bis samstags von Düsseldorf, Stuttgart, München nach Hermannstadt/Sibiu (www.carpatair.de). Mit der staatlichen Fluggesellschaft Tarom kann man täglich von München und vier Mal wöchentlich aus Wien direkt nach Hermannstadt fliegen (www.tarom.de).

Tourist-Information:
Centrul de Informare al Turistilor,  Str. Nicolae Balcescu 7, Tel: 269-211110
E-Mail: turism@sibiu.ro.
Kultur- und Stadtinfos sind auch auf den Internetseiten des Reiseveranstalters ?Reky Travel Club? (www.reky-travel.de) zu finden.

Literatur:
Anselm Roth: ?Stadtführer Hermannstadt/Sibiu?, Hora-Verlag Hermannstadt, 2005, 11,80 (Ausland)

Unterkunft:
Hotel Zum Römischen Kaiser /?Împaratul Romanilor, Str. Nicolae Balcescu 4, direkt im Zentrum der Altstadt gelegen, ab 56 Euro.
E-Mail: hir@rdslink.ro

Hotel
Continental, Calea Dumbravii 2-4, ab 55 Euro. E-Mail: sibiu@continentalhotels.ro

Hotel
Palace Dumbrava, am Jungen Wald gelegen, Str. Padurea Dumbrava 1, ab 34 Euro. E-Mail: hotel_palace@directnet.ro

Hotel Parc, Str. Scoala de Înot 1-3, ab 58 Euro. E-Mail: office@hotelparcsibiu.ro

Jugendherberge
Old Town in einem historischen Haus am Kleinen Ring (Piata Mica) 26, schon ab 12 Euro. E-Mail: contact@hostelsibiu.ro

Eine
Liste weiterer Pensionen und Motels ist unter www.sibiu.ro/ro/hoteluri.htm zu finden.







Kaffeekranz und Karaoke

<cite>Von Burkhard Straßmann Die Zeit</cite>

Im rumänischen Sibiu, dem ehemaligen Hermannstadt, ist alles Deutsche in Mode gekommen, auch das Neudeutsche.

Rätsel: Wie heißt die dritte europäische Kulturhauptstadt 2007? Nummer eins ist Luxemburg, klar. Schon weniger bekannt sein dürfte das rumänische Sibiu, eine 160000-Seelen-Stadt im Herzen Transsilvaniens, wo sich Bär und Wolf gute Nacht sagen. Und hier die Nummer drei: Hermannstadt. Eine Stadt, so deutsch wie Schwarzbrot. Sie hat dieselben geografischen Koordinaten wie Sibiu, ist aber ganz anders. Wer Sibiu/Hermannstadt besuchen will, muss sich entscheiden: Sage ich, wie es der Reiseführer empfiehlt, »Buna ziua«? Oder versuche ich es mit »Grüß Gott!«? Beides ist möglich. Beides hat Konsequenzen.

Sibiu. Aufgegebene Fabriken bilden den äußeren Ring um die Stadt. Dann bröckelnde Plattenbauten. Schäbige Grünflecken. Kaputte Straßen. Alte Villen, die ihre besseren Zeiten vor dem Kommunismus hatten. Das Hotel Continental, ein Betonklotz, der Stolz der schlechten Jahre. Und natürlich das rummelige Warenhaus Dumbrava, wo man viel Kitsch und ostasiatische Containerware einkaufen kann. Es ist in Sibiu wie überall in Rumänien: Die Schönheiten, den Reiz der Städte muss man sich hart erkämpfen. Auf dem Weg dahin sind alle Bürgersteige komplett zugeparkt; um Absätze und Knöchel muss man sich auf dem löchrigen Trottoir Sorgen machen. Doch dann steht man in der Strada Nicolae Bãlcescu, und siehe: Es ist eine Fußgängerzone! Geputzt, gepflastert, angepinselt, trendige Cafés, Raiffeisenbank, Schuhläden. Wie Krefeld, nur Schlecker fehlt. Grüß Gott, Hermannstadt!

Hermannstadt hatte Glück. Weil bei deutschen Firmen die deutsche Vorgeschichte des Ortes Vertrauen schuf, begannen sie hier früher als in anderen Teilen Landes zu investieren. Schon am Ortseingang, im Gewerbegebiet, winkt der hannoversche Reifenbäcker Continental mit seinem Logo. Rechterhand lockt der Mülheimer Discounter Plus mit seinen kleinen Preisen. Und es gibt sogar einen Bioladen. Im Hotel empfängt man den Gast auf Deutsch, im Badezimmer findet er eine Seife von Palmolive und Head&Shoulders-Shampoo.

»Nun komm, der Heiden Heiland!« Gottesdienst in der evangelischen Stadtpfarrkirche am Huetplatz, der nahe der alten Stadtmauer liegt. Über den Köpfen der Gläubigen, in gotischer Höhe, zischt die Gasheizung. Das bürgerliche Hermannstadt singt und betet. Nicht anders als in Bremen oder Lüneburg. Erstaunlich ist nur, wie voll die Kirche ist. Dass Jugendliche mitbeten. Und wie brav die Kinder sind.

Pfarrer Hans-Georg Junesch predigt von denen, »die gegangen sind«, und er meint nicht die Toten, sondern die Emigrierten, die Heerscharen von Deutschrumänen, die ihr Land nach der Wende verließen. Er redet von »uns, den Gebliebenen«, vom Unrecht in fünfzig Jahren Kommunismus. Und vom Neubeginn, der Hoffnung, die einst Johannes der Täufer verbreitete. Heute gebe es wieder einen Hoffnungsträger, diesmal einen »Johannis«, von dem das Volk Gerechtigkeit erwarte.

Johannis – das ist der deutsche Bürgermeister. Klaus Johannis gilt in Sibiu/Hermannstadt als Lichtgestalt. Der mit einer Rumänin verheiratete Deutsche wurde 2000 Bürgermeister und bekam 2004 sogar sensationelle 88,7 Prozent der Stimmen. Die rumänische Mehrheit hat damals gezielt einen Saubermann gewählt, mit dem Ruf, gründlich, zuverlässig und unbestechlich zu sein. In die eigenen Politiker setzten die Leute keine Hoffnung mehr: Der Sachs’ sollte es richten. Es ist fast nicht zu glauben. Der Mann lockte deutsche Investoren und europäische Fördergelder an. Schrittweise wurden die gesamte Trinkwasserversorgung und die Kanalisation erneuert, teils hat man noch Holzrohre ausgegraben! Die ersten Häuser haben – ein rumänisches Wunder – einen Stromanschluss mit Schutzerde. Demnächst soll es eine Umgehungsstraße geben. Und: Man kann den Taxifahrern trauen!

Wie weich Pfarrer Junesch das »r« rollt: Daran erkennt man den »Sachsen«. Sachsen – mit scharfem »S« am Anfang – werden aus unerforschlichen Gründen alle Deutschen gerufen, die im Laufe der Jahrhunderte von sonstwoher nach Transsilvanien/Siebenbürgen kamen, aus Sachsen jedenfalls nicht. Eher aus Luxemburg, was ein wenig die Koppelung der Kulturhauptstädte Luxemburg und Sibiu erklärt. Es gibt immer noch »Sachsen«, die sich mit Luxemburgern in einem dem Moselfränkischen ähnelnden Dialekt unterhalten können. Was sie aber alle können: Deutsch, ein wunderliches, altväterliches Deutsch, in dem es um »Brotverdienen« und »Geradstehen« geht und sämtliche Anglizismen fehlen. Ungefähr so sprach man im Westen zu Adenauers Zeiten, als sich Frauen noch zum »Kränzchen« trafen.

Der Gottesdienst ist zu Ende, man flaniert. Flanieren? Durch die Straßen streifen, ohne Angst, Zeit zu verlieren? Dazu muss man vergessen können, dass man in einem der ärmsten Länder Europas unterwegs ist, wo Lehrer 200 Euro im Monat verdienen und Alte im Winter die komplette Rente verheizen. Die perfekten Fassaden von Hermannstadt machen es dem Besucher leicht, die Armut zu übersehen.

Die Dächer haben mandelförmige Augen, eine hiesige Eigenart

Großer Ring sagen die Sachsen zum Hauptplatz. Üppig dimensioniert, erinnert die Piața mare mit ihrem fröhlichen Stilmix, mit den bunten barocken oder klassizistischen Fassaden an die Innenstadt kleiner Städte in der Pfalz oder in Franken. Nur dass von den Dächern Fenster herabschauen wie mandelförmige Augen, eine hiesige Eigenart. Der alte Stadtkern ist erfreulich zurückhaltend mit Reklame und schrillen Schaufenstern. Hier wohnt und residiert wieder, wer Rang und Namen hat und sich die deftigen Mieten leisten kann: der Bürgermeister, der Bischof, die Sachsenpartei Demokratisches Forum der Deutschen. Jedes Haus hat eine Geschichte. So erinnert das Barockpalais des Gouverneurs von Siebenbürgen, Samuel Brukenthal, an die Zeit, da Maria Theresias Arm bis hierhin reichte. Heute beherbergt es eine der besten Kunstsammlungen Südosteuropas, mit Bildern van Dyks, Rubens’, Cranachs, Rembrandts.

 

Kulturhauptstadt Sibiu

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Blutige Mythen ranken sich um Transylvanien, in Siebenbürgen lebten einmal viele Deutsche. Aber das ist natürlich längst nicht alles, was es über die rumänische Region zu wissen gibt. In diesem Jahr darf sich Sibiu/Hermannstadt "Kulturhauptstadt 2007" nennen - der ideale Anlass, um unseren neuen EU-Nachbarn einen Besuch abzustatten.

 

Altstadt: Der Kleine Ring

© Primaria Municipiului Sibiu

Bald 1000 Jahre ist es her, dass Sibiu/Hermannstadt von deutschen Siedlern gegründet wurde. Die so genannten Sachsen (Saxones) kamen aus der Moselregion und errichteten die Burgen und Wehrdörfer Siebenbürgens - eine davon war Sibiu, die sich schnell zum kulturellen Zentrum der Sachsen entwickelte.

Die Deutschen waren von ungarischen Königen gerufen worden, damit sie das Reich gegen Tataren und Türken verteidigen. Dafür erhielten sie besondere Rechte und Privilegien. Am Ende des 17. Jahrhunderts war Sibiu eine uneinnehmbare Bastion, ein Teil der Wehranlagen steht heute noch.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam Hermannstadt zu Rumänien, nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden viele Deutsche in sowjetische Arbeitslager deportiert. Seit den Siebzigern sind viele Hermannstädter nach Deutschland gezogen, so dass heute nur noch rund 1,6 Prozent der 170.000 Einwohner deutscher Herkunft sind. Trotzdem spielt ihre Kultur immer noch eine wichtige Rolle: Sibiu ist offiziell zweisprachig, und die Ortstafeln und Straßenschilder sind mit deutschen Namen versehen. Die Partei der Deutschen Minderheit (DFDR) stellt die Mehrheit im Stadtrat, Bürgermeister ist Klaus Johannis. Es gibt deutsche Kindergärten, Grundschulen und das deutsche "Brukenthal-Lyzeum". Einmal pro Woche erscheint die "Hermannstädter Zeitung."

 

Sibiu/Hermannstadt liegt in Siebenbürgen. Der Name geht auf die sieben Burgen zurück, die die Sachsen auf Geheiß des ungarischen Königs zur Grenzsicherung gründeten. Im Mittelalter war der dem Lateinischen entlehnte Begriff Transylvanien ("Hinter den Wäldern") für Siebenbürgen gebräuchlich.

Der Walachenfürst Vlad III. Draculea wurde im 15. Jahrhundert als Sohn der Prinzessin Cneajna von Transylvanien geboren. Er regierte äußerst brutal - seine bevorzugte Hinrichtungsmethode soll das Pfählen gewesen sein. Die Blutsaugergeschichten, die Bram Stokers "Dracula" mit Vlad Draculea in Zusammenhang bringen, gehören trotzdem ins Reich der Fiktion.

Obwohl der Walachenfürst sie wahrscheinlich nie betreten hat, wird Burg Bran (Törzburg) als Dracula-Schloss vermarktet. Sie liegt südöstlich von Sibiu in den Südkarpaten.


Sibiu/Hermannstadt - das muss man gesehen haben

Transylvanien - hauste da nicht Dracula?