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Arbeit für ein Butterbrot.

In Europa sind wir alle Fremde

Arbeit für ein Butterbrot.

Vor einem Jahr war es noch ein verschlafenes Dorf in Rumänien: Jucu. Bis dahin wurde Mais angepflanzt und die Schweine gefüttert. Dann kamen im Frühjahr die großen Bagger und die Baumaschinen. Es wird das Hightech-Dorf Nokia Village gebaut.

In Jucu herrscht Hochstimmung. Der finnische Mobilfunkhersteller baut einen Industriepark.

Der Mobilfunkhersteller will 200 Millionen Euro investieren. Ein lächerlicher Betrag bei 7,2 Milliarden Euro Gewinn im vergangenen Jahr. Doch auch der Landkreis Cluj wird zur Kasse gebeten: 30 Millionen Euro für die Bereitstellung des Terrains und 95 Millionen Euro für den Ausbau eines neuen Flughafens.

Der satte Gewinn im vergangenen Jahr wurde mit 2.500 Angestellten im deutschen Bochum erzielt. Die werden jetzt arbeitslos. Und sie begreifen nicht, dass das Europa ist. Eine Fabrik macht zu und geht dahin, wo die Arbeitskräfte um eine Zehntel billiger sind, mitten in Europa. Die Industriebosse sind gierig, sie haben Jahresgehälter von Millionen Euro. Die Gewinne reichen nicht, denn sie wollen noch höhere Gehälter und Beteiligungen. Also geht man dort hin, wo die Löhne sowie schon unter dem Existenzminimum liegen, z.B. Rumänien.

8.500 Menschen haben sich in Jucu um eine Stelle beworben. Bis zum Jahr 2009 werden 3.500 Menschen bei Nokia in Jucu Arbeit finden, die meisten zu einem Hungerlohn. Aber auch die Arbeitslosen von Nokia in Bochum werden hungern, denn das Arbeitslosengeld in Deutschland reicht auch nicht mehr - weder zum Leben noch zum Sterben. Und die Politiker? Sie sind zynisch. Diese Aktion sei nun mal der "Ausdruck von Chancengleichheit und Wettbewerb in Europa". So ist es: wir werden alle Fremde sein in Europa, unsere Identitäten verlieren. Neid wird gezüchtet. Neid entsteht in Europa. Ein Bochumarbeiter sagt: "Nach der Revolution in Rumänien hat sich ganz Europa auf die Beine gemacht, um Rumänien zu helfen. Wir gönnen den Rumänen natürlich die Arbeitsplätze. Aber warum müssen wir darunter leiden ? weil wir ihnen geholfen haben?"

Aber auch der rumänische Staat wird profitieren. 100 Tausend Euro allein an Einkommensteuer pro Jahr für Jucu. Wenigstens sollen dort jetzt die Strassen asphaltiert und eine Kanalisation angelegt werden. Und die Nokia-Fabrik erhält einen eigenen Bahn- und Autobahnanschluss. Bravo, Herr Bürgermeister Pojar! "Ach ja", meinte der noch, "warum kommen denn jetzt die Deutschen nicht zu uns arbeiten, so wie drei Millionen Rumänen auch im Ausland arbeiten. Es lebe der Zynismus!? Die Frage aber ist unbeantwortet, wieviel Millionen Euro hat denn Nokia aus den europäischen Töpfen kassiert für diese Industrieansiedlung in Rumänien? 40 Millionen haben sie in Bochum seinerzeit eingestrichen und Europa zahlt. Den Grossen immer, den Kleinen nie!

Es ist nicht nur das Unternehmen Nokia, das dieses "Subventions-Nomadentum" betreiben. Die Industrie fragt nicht nach den Menschen. Die Industrie fragt nur nach Renditen. Und die Politiker in Brüssel unterstützen das in Wahrheit. Wen haben wir da eigentlich gewählt? Wie gesagt: In Europa sind wir alle Fremde.

Ioan Pojar, der Bürgermeister von Jucu, hat jetzt drei Mobiltelefone. Natürlich sind sie alle von Nokia. In Deutschland überlegen jetzt die Verbraucher, wie sie zukünftig die Marke Nokia boykottieren können. Ich mach auch mit und werfe mein "Nokia" in den Müll.

Nochmals, ich freue mich über die vielen neuen Arbeitsplätze in Jucu. Aber liebe Menschen dort: ihr solltet Euch nicht zu früh freuen. Nach ein paar Jahren werdet Ihr feststellen, dass mit wachsender Industrialisierung auch die Lebenshaltungskosten in die Höhe schießen und Eure Gehälter nicht einmal für den mindesten Lebensunterhalt reichen. Dann werdet Ihr naturgemäß höhere Gehälter fordern. Vergebens. Denn dann hat Nokia längst einen anderen Standort in Vorbereitung und Subventionen beantragt. Und wenn das menschenverachtende Spiel in Europa nicht mehr läuft, es gibt genug Standorte in der ganzen Welt, auch in Korea, auch in China, wo Menschen bereit sind, für ein Butterbrot zu arbeiten.

(Bitte lesen Sie diesen Artikel noch einmal in 5 oder 10 Jahren, lieber Leser.)

Pater Don Demidoff ICCC

Nachtrag Jucu

Über dem neuen Arbeitsparadies in Jucu ziehen sich jetzt schon, bevor das Werk in Blüte steht, die ersten dunklen Wolken zusammen. Die Gewerkschaft Cartel Alfa ist auf den Plan gerufen, denn sie fürchtet, dass Nokia nicht nur Hungerlöhne zahlt, sondern auch eine wöchentliche Arbeitszeit von 60 bis 70 Stunden von den Arbeitern verlangen will. Cartel Alfa nennt das Sklaverei. Mehr noch Nokia verlangte von Rumäniens Arbeitsminister Pacuraru sogar eine Änderung des rumänischen Arbeitsgesetzes, das derzeit höchstens 48 Stunden vorsieht, also bereits jetzt 8 bis 10 Stunden über den deutschen Normen liegt. Ein Grund mehr keine "Nokias" zu kaufen, denn an diesen Handys klebt Sklavenschweiss.

Niemand hates in Rumänien gestört, dass in Deutschland Tausende arbeitslos geworden sind, weil Nokia die Fabrik geschlossen hat. Technologie und Wohlstand erwartet man nämlich in Rumänien. Doch für welchen Preis?

 






Das deutsche Konsulat, geschlossen für Pater Don Demidoff

Obwohl deutscher Staatsbürger, wird ihm die Tür des deutschen Konsulats vor der Nase zugeschlagen

Wartet der Generalkonsul bis Pater Don Demidoff beseitigt wurde?

Das deutsche Konsulat, geschlossen für Pater Don Demidoff

Obwohl er vollberechtigter deutscher Staatsbürger ist, werden Pater Don Demidoff seine Rechte durch das Hauptkonsulat Deutschlands in Hermannstadt nicht zugestanden. Seit mehr als fünf Monaten versucht Pater Don Demidoff beim Hauptkonsul offiziell empfangen zu werden. Umsonst. Er erhält nicht einmal eine Antwort auf seine Briefe.

In seinem letzten offenen Brief an Herrn Konsul Hilmar Münch schreibt Pater Don Demidoff "Sie weigern sich erneut einen Gesprächstermin festzulegen, uns die Möglichkeit zu geben Ihnen zu erklären, warum wir so dringend konsularische Hilfe gegen die ständigen Ungerechtigkeiten, denen wir in Rumänien ausgesetzt sind, benötigen."

In seinen Schreiben beruft sich Don Demidoff auf die Situationen? während der vergangenen 17 Jahre, die er in Rumänien verbracht hat ? in denen das Hauptkonsulat tatsächlich eine Hilfe war. "Das Hauptkonsulat hat uns umsichtig und kompromisslos nur durch Herrn Generalkonsul Breth geholfen. In der betreffenden Zeit war den rumänische Behörden bekannt, dass wir den Schutz des deutschen Hauptkonsulats genießen, haben dann aber nach kurzer Zeit erfahren, dass uns diese Hilfe nicht mehr gewährt wird. Bei Herrn Generalkonsul Gehring fanden wir jederzeit eine offene Tür, ohne Schwierigkeiten oder bürokratische Hürden, für Besprechungen in Hermannstadt", erinnert sich Pater Don Demidoff.

Als er keine positive Antwort auf sein Empfangsersuchen erhielt, hat Pater Don Demidoff sich mit dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland in Verbindung gesetzt, das ihm die konsularische Unterstützung, die ihm in Rumänien, einschließlich Hermannstadt, zustehen soll, bestätigt.

"Wir sind aber sicher, dass dort ein hartnäckig negatives Bild von der Person Demidoff aufrechterhalten wird. Es sind keine Dokumente notwendig, es reichen einige Gerüchte über diesen "Demidoff". Dies geschieht, wenn sich jemand fast 2 Jahrzehnte für die in einer ehemaligen Diktatur Unterdrückten einsetzt, dann wird diese Person unbequem, wird verleumdet und verdammt. Wir wissen sehr genau, welche Kräfte hinter den Schwierigkeiten mit Hermannstadt stehen. Aber dass Sie, in Ihrer Eigenschaft als Konsul diesen Kräften unterworfen sind, ist merkwürdig", erklärt Pater Don Demidoff.

Er sagt, dass er, falls nötig, persönlich beim Auswärtigen Amt in Berlin vorsprechen wird. "Es war leichter, eine Audienz beim  deutschen Auswärtigen Amt zu erhalten als beim deutschen Konsulat in Hermannstadt", schließt Pater Don Demidoff.

DON DEMIDOFF behauptet, dass die immer wieder offen zu Tage tretenden Feindseligkeiten der deutschen Behörde in Hermannstadt gegen seine Person daraus resultieren, dass er dem damaligen Präsidenten Rumäniens Emil Constantinescu bei einer Veranstaltung zur Feier des deutschen Nationalfeiertages im Hotel Römischer Kaiser begegnete. Damals gelang es Pater Don Demidoff mit Emil Constantinescu zu sprechen, obwohl er auf der vorgesehen Liste nicht "eingetragen" war. Das Gespräch bezog sich auf die Mission des Paters in Rumänien, und zwar auf die Betreuung der von den rumänischen Behörden vernachlässigten Straßenkinder. Nach diesem Ereignis wurde Pater Don Demidoff nie wieder zu einer vom deutschen Konsulat organisierten Veranstaltung eingeladen

"Wir benötigen dringend, und zwar sehr dringend, den vollständigen Schutz seitens des Generalkonsuls. Wie stellen Sie sich vor, uns diesen Schutz zu gewähren, wenn wir ständig erfolglos darum bitten müssen, eine Gelegenheit zu erhalten, Ihnen die Situation persönlich und vertraulich darzulegen. Auf welche Weise könnte dies möglich werden, wenn wir keinen Besprechungstermin vereinbaren können und wenn wir immer mit beschönigenden Worten abgefertigt werden", erinnert Pater Don Demidoff in dem offenen Brief an das Konsulat. Durch sein Gesuch tut Pater Don Demidoff nichts anderes als ein Recht einzufordern, welches das Konsulat ihm zu gewähren verpflichtet ist.

"Dies ist eine unglaubliche Verschwörung gegen mich, eine Verschwörung, die fortgesetzt wird, da sie durch den Vorsitzenden des Kreisrates, Martin Bottesch, den Erzbischof Siebenbürgens und andere unterstützt wird. Angefangen von der evangelischen Kirche, von deren Konsistorium ein internes Schreiben versandt wurde, in dem es hieß, dass ich die Kirche in Iacobeni zerstört habe,






14.12.2007 Sonntag ohne Seele


 

Am siebten Tag aber sollst Du ruhen. Den siebten Tag aber sollst Du heiligen.

Gebot Gottes. Text klar, dafür braucht man keine Theologen und keinen Schriftverdreher.

Doch die Menschen treten dieses Gebot mit den Füssen. Niemals haben wir Gott so provoziert wie in unserem Zeitalter. Das sind die neuen Götter Metro, Selgros, Baumax, real, Penny, Billa, Kaufland und wie sie alle heißen. Die neuen Götter mit ihren Konsum-Kathedralen. Die Werktage als Öffnungszeiten bis in den Abend reichen ihnen nicht mehr. Auch die Sonntage müssen herhalten, gegen das Gebot Gottes. Konsum nonstop. Entfremdung und Entheiligung im Durchmarsch. Es sind ja nicht nur die Kunden, ganze Familien, die man mit immer neuen Reizen in diese Konsumtempel hineinlockt, sondern es ist die Erniedrigung der Angestellten, die für einen Hungerlohn gezwungen werden, sonntags zu arbeiten, gezwungen werden, das Gebot Gottes mit Füssen zu treten. Und die Verlockungen des Konsums stören nicht nur das Verhältnis zu Gott sondern auch den Frieden in den Familien. Die Begehrlichkeit der Waren bringt Streit in so manche Familie. Und die Kassiererinnen, die auf dem Band an der Kasse am heiligen Sonntag die Waren an sich vorbeiziehen lassen müssen, die bei jedem Kunden und bei jedem Stück Ware und seinem Preis realisieren müssen, dass sie sich mit ihrem Hungerlohn und den Westeuropa-Preisen noch lange nicht dieses und jenes leisten können und dafür den Preis zahlen, Gott zu provozieren, das Gebot Gottes mit Füßen zu treten.

Ganz nebenbei, als Deutscher, der in diesem Land seit 17 Jahren lebt, frage ich mich, mit welchem Recht sind in Rumänien bei diesen Hungerlöhnen im Jahr 2007 bei vielen Artikeln und Verbrauchsgütern die Preise höher als in manch anderen europäischen Ländern mit Löhnen und Gehältern, mit denen die Menschen wenigsten überleben können. Wer sahnt hier eigentlich schamlos ab? Der rumänische Staat? Die Einfuhrzölle? Oder eben die neuen Götter, die Unternehmer mit ihren Luxus-Tempeln, die man selbst oft in Deutschland in dieser Dimension suchen muss.

Und wo sind eigentlich die Stimmen der Hirten der Kirchen? Warum schweigen die Bischöfe und Metropoliten zu dieser Schändung Gottes? Warum sagen die kein Wort zu der Entehrung des Sonntags? Gerade die deutschen Unternehmer müssen sich wohl in Rumänien in einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten wähnen. In Deutschland und in anderen Ländern müssen sie sich an die Ladenschlussgesetze halten. Konsum ohne Ende? Konsum nonstop? Konsum ohne Gott oder als neuen Gott?

In Deutschland haben die beiden großen Kirchen, die Katholiken und die Protestanten jetzt ihre Stimme erhoben. Nachdem in Berlin die Geschäfte an den vier Adventssonntagen vor Weihnachten plötzlich geöffnet werden durften, haben sich die Kirchen zusammengeschlossen und Verfassungsklage gegen die Verletzung der Gesetze eingereicht.

Gratulation, meine Herren Bischöfe. Der Kirchenbesuch in Deutschland ist bereits auf ein Minimum gesunken. Auch die Deutschen haben inzwischen keine Furcht mehr vor den Gesetzen Gottes, sie sind im Konsumrausch. Natürlich, sagen die Bischöfe, wird deshalb kein Mensch zusätzlich in die Kirchen gehen, wenn die Geschäfte geschlossen bleiben. Aber Gott wollte es so. Der Tag der Ruhe, der Tag der Besinnung, der Tag der Familie und der Pflege anderer Menschen.

Ich bin sehr neugierig, wann auch in diesem doch immer noch christlichen Land Rumänien der Damm bricht. Wann die Menschen statt den Gottesdienst zu besuchen und Gott allein die Ehre zu geben, sich in den Tempeln des Egoismus und des Konsumrausches treffen. Wieviele Menschen werden jetzt schon in den Ruin getrieben, in die Habgier und das Haben-Denken. Wieviele nehmen leichtfertig einen Kredit auf, um schnell ihre Träume zu erfüllen. Wieviele können jetzt schon nicht mehr ihre Raten pünktlich bezahlen oder arbeiten nur noch für diese Raten, zum Nachteil und Unfrieden in den Familien. Wie weise war es von Gott gedacht, die Achtung des siebten Tages anzuordnen.

Doch immer mehr baut die Menschheit Phantasiewelten. Die Himmelsstürmer, die alle so tief fallen werden, von Gott vernichtet und verstoßen.

Sind die Zeichen der Welt nicht klar und deutlich:

Die Glutjahre, die Flutjahre? Die Blutjahre? Ja, verletzt weiter die Ehre unseres Gottes, fordert ihn nur weiter heraus und ihr werdet weitere Quittungen erhalten. In den USA brennen Wälder in ganzen Landesbereichen ab und die Menschen fliehen vor dem Feuer. Die Flut in verschiedenen Kontinenten hat in den letzten Jahren Millionen Menschen das Leben oder ihre Existenz gekostet. Und in den nicht aufhörenden Kriegen dieser Welt fließt das Blut der Menschen ohne Ende, Blut von Gegnern und Feinden. Und die Klimakatastrophe wird der Menschheit den Rest geben.

Und die Kirchen schweigen?! Aber Gott schweigt nicht. Er gibt uns so viele Hinweise, dass wir uns selbst ins Verderben stürzen. Was werden die Menschen den kommenden Generationen, ihren eigenen Kindern und Kindeskindern eigentlich hinterlassen? Eine zerstörte Ökologie? Und eine Ökonomie, in der es nur noch um den Profit von Wenigen geht und um die Macht von Wenigen über viele.

Was hat das mit dem Heiligungsgesetz des Sonntags zu tun? Gott wollte für uns Menschen einen Tag der Besinnung, des Innehaltens, des Gebetes und des Treffens mit IHM dem Allmächtigen. In vielen Artikeln in diesem Blatt habe ich immer wieder gemahnt: wir finden Gott nur in der Stille. Seine Stimme ist leise und mit unserem Lärm und Getue, unserem Rausch im Konsum ist es ausgeschlossen, Gott zu treffen.

Immer wieder hat mich in Rumänien bewegt, dass die orthoxen Christen eine tägliche konkrete Gottesverehrung und Gottesfurcht an den Tag legen. Wenn auch nicht alle in die Kirche gehen und bei einigen das eine hohle Geschichte sein mag, aber viele bekreuzigen sich auf der Strasse, wenn sie an einer Kirche oder einem Priester vorbeigehen. Sie zeigen ihre Verehrung für die Ikonen und küssen sie andächtig. Selbst Menschen, die nur selten in die Kirche gehen, halten die Fastengebote (Post), in Rumänien ein, im Wissen, dass auch das heilsam für den Menschen ist.

Doch wird auch das nicht lange halten. Der Konsum, die neuen Götter werden dafür sorgen, dass wir von den wichtigen Geschehnissen dieser Welt, dem unaufhaltsamen Untergang der menschlichen Seele, nicht viel merken. Wir sind mit Materiellem ausreichend beschäftigt und verlieren unsere Seele. Der Sonntag hat schon keine Seele mehr.

Jetzt warten wir in der Adventszeit wieder auf den Erlöser. Bleiben wir ihm treu. Geben wir dem Sonntag die Seele zurück, dann und nur dann wird alles gut. Denn der Sonntag ist der Tag des Herrn für immer, in alle Ewigkeit.

Ihr Pater Don Demidoff ICCC






07.12.2007 Rumänien welch ein Land!

Wort zum Sonntag aus dem Buch Don Demidoff "Der Dornenpriester"

Rumänien welch ein Land!

Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nur wenige haben ein Rückgrat.

Bei der Jahresversammlung im Kombinat stellt die Führung ihre Bilanz vor. Wie immer ist der Plan übererfüllt.

»Hat noch jemand eine Frage dazu?«, will der Vorsitzende abschließend wissen.

Tatsächlich, da gibt es jemanden, der eine Frage hat:

»Bitte, Herr Vorsitzender, mein Name ist Popescu. Ich arbeite im Kombinat in der Buchführung. Ich habe den Eindruck, Herr Vorsitzender, dass in der Bilanz, die Sie vorgelegt haben, ein Fehler ist. Ich glaube, Ihre Angaben stimmen nicht.«

»Gut«, antwortet der Vorsitzende, »wir werden das untersuchen, und auf der nächsten Jahresversammlung erklären wir Ihnen das.«

Auf der Kombinatsversammlung ein Jahr später erklärt der Vorsitzende wieder die Bilanz.

»Gibt es noch eine Frage?«, will der Vorsitzende wissen.

Tatsächlich, da gibt es doch wieder jemanden, der eine Frage hat:

»Bitte, Herr Vorsitzender, mein Name ist Constantinescu. Wo ist Herr Popescu geblieben?«

Der damalige Stellvertreter Ceauºescus ist heute Staatspräsident, Ion Iliescu. Es muss sich doch niemand wundern, dass sich in Rumänien nichts ändert und dass die Menschen immer noch Angst haben. Ich bin ihnen unheimlich, weil ich keine Angst habe.

Das kommunistische System hat die Menschen ihrer Courage beraubt. Es wird lange dauern, bis die Rumänen ihr Rückgrat wiederhaben. Selbst unsere Kinder, die mit Sicherheit sehr viel freier aufwachsen als viele ihrer Altersgenossen in Rumänien, bekommen indirekt die Auswirkungen dieses Systems zu spüren. Ihre Erzieherinnen sind nämlich noch in der Diktatur aufgewachsen. Deshalb erzähle ich meinen Kindern davon, dass die Menschen im Westen Respekt voreinander haben, dass es gewisse Umgangsformen gibt, dass man beispielsweise nicht so isst, wie es hier noch jeder Minister tut, dass man für einen älteren Menschen in der Straßenbahn aufsteht, dass man wartet, bis ein Entgegenkommender den Raum verlassen hat.

Der Leser merkt sicher sofort, dass ich bereits einige Jahre nicht mehr in Deutschland lebe. Trotzdem halte ich diese Werte bei meinen Kindern hoch. Und ich finde, dass es uns erstaunlich gut gelungen ist. Man darf dabei eben nicht vergessen, aus welchem Umfeld die Kinder kommen und in welchem Umfeld, zum Beispiel in der Schule, sie heute aufwachsen. Dazu müssen wir Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und manchmal auch Härte zeigen.

Die Menschen in diesem Land sind noch lange nicht frei. Sie verstehen nicht, dass man das Recht hat, sein Recht zu erstreiten. Nach wie vor gehen sie davon aus, dass sie keine Möglichkeit haben, den korrupten Bürgermeister oder den Polizisten zu verklagen. Ich bin vielen Rumänen auch deshalb suspekt, weil ich Prozesse führe. Nicht etwa, weil ich sie gern führe, sondern weil ich die Stiftung und damit meine Kinder vor Anfechtungen schützen muss. Man hat mir sogar schon vorgeworfen, dass ich ein »Prozessomane« sei.

Vierzig Jahre lang haben die Menschen vieles geschluckt und Unrecht über sich ergehen lassen. Zum Schluss haben sie alles über sich ergehen lassen, bis zur allerletzten Erniedrigung. Die Menschen wurden vollständig gebrochen. Ein Außenstehender kann sich dies kaum vorstellen. Selbst fünfzehn Jahre nach der »Revolution« finde ich heute keine Menschen, mit denen ich diskutieren kann. Sie haben einfach keine eigene Meinung.

Aber wie weit entwickelt ist denn die westliche Welt? Im dekadenten Westen geht es doch nur noch um das eigene Wohlbefinden. Ein ungeheurer Egoismus ist uns anerzogen worden, hauptsächlich durch die Industrie und den Kapitalismus. Die Großfamilie wurde deshalb geteilt, weil dann nicht nur ein Kühlschrank sondern fünf verkauft werden können. Dann lassen sich auch fünf Autos statt einem unters Volk bringen.

Sicherlich ist dies eine ganz stark vereinfachte und undifferenzierte Sichtweise. Aber im Ergebnis ist es so: Die Großfamilie hat ausgedient. Stattdessen hat plötzlich jeder den Wunsch, sein Elternhaus so früh wie möglich zu verlassen und immer früher selbständig zu werden. »Du sollst Vater und Mutter ehren«, aber die Liebe zu den Eltern wurde mit einem Mal zur Nebensache. Und was spielt sich heute in den Schulen ab? Nun heißt es, wir müssen wieder einen »Knigge« für Jugendliche herausbringen, wir müssen wieder über Werte sprechen. Warum hat man die Werte denn erst verkommen lassen?

Es fing an mit der antiautoritären Erziehung, dann sprach man von der Partnerschaft zwischen Schüler und Lehrer. Heute wissen sich die Lehrer der aufsässigen Schüler nicht zu erwehren. Sie tanzen ihnen auf der Nase herum oder erschießen ganze Kollegien. Und immer wieder stellt man nach einer weiteren Schulkatastrophe fest, dass der Täter niemanden hatte, mit dem er sprechen konnte. Die Idee von der humanistischen Schule, in der die Schüler ihren Lehrer respektieren und der Lehrer die Schüler im humanen Geist erzieht, ist weitestgehend untergegangen.

Zu den Grundwerten der humanen Zivilisation gehört der Glaube an Gott. Dabei bietet die Religion das Grundgerüst für die gesellschaftlichen Werte. Wenn heute konstatiert wird, dass den Menschen der Glaube abhanden gekommen ist, muss die Frage erlaubt sein: Warum glauben die Menschen heute nicht mehr an Gott?

Die Antwort muss doch lauten: weil die Menschen von den Kirchen im großen Stil enttäuscht worden sind. Aber anstatt die Enttäuschungen ernst zu nehmen, hat die Kirche diese Menschen verjagt. Die evangelische und die katholische Kirche stehen sich dabei in nichts nach. Daneben ist ein ganz neues »Evangelium« entstanden, das Kapital. Es suggeriert den Menschen, dass das persönliche Wohlbefinden die Grundlage des neuen Lebensgefühls ist. Menschen lernen deshalb in der Folge, egoistisch zu sein. Auf globaler Ebene haben die Großindustrien es geschafft, die Menschen so zu indoktrinieren, dass jeder glaubt, er müsse all das besitzen, was angeboten wird.

Charakteristisch dafür ist die rasche Entwicklung der Computertechnik. Hardware oder Software, heute gekauft, ist bereits morgen veraltet. Aber auch viele andere Güter, die man vorher bescheidener genutzt hat, werden heute mehrfach angeschafft. Kaum ein Haushalt, der nicht zwei Fernseher oder zwei Autos hat. Die Industrie kann nur fünf Autos in jede Familie verkaufen, wenn sie dazu beiträgt, die Familien räumlich zu trennen. Die Lebensumstände müssen immer angenehmer werden. Die Tiefkühltruhen quellen über vor Fertiggerichten, die man nur noch kurz erhitzen muss. Dadurch werden auch die Menschen bequemer und wenden sich immer mehr dem seichten Leben zu. Die Medien haben sich darauf eingestellt und fördern und unterstützen die Menschen beim Nichtstun. Wie anders ist es zu erklären, dass Tausende vor dem Fernseher sitzen und schadenfroh verfolgen, wie andere sich blamieren. Die materielle Sinnlichkeit verführt die Menschen dazu, nur an sich zu denken. Junge Menschen lassen sich heute mit Werten oder humanitärem Gedankengut nicht mehr hinter dem Ofen hervor locken. Der Dienst am Menschen tritt weit hinter das eigene Vergnügen zurück.

Die Globalisierung wird den Egoismus und die Vermischung kultureller Werte weiter befördern.
Auch der »Multikulti«-Gedanke hat den Verfall der Werte beschleunigt. Alle Kulturen und die ihnen eigenen Wertevorstellungen werden munter miteinander gemischt. Was andere Kulturen sich in Deutschland erlauben, wäre umgekehrt nicht denkbar. Wie wäre es, wenn wir im Iran eine katholische Kirche bauen wollten? Wir sind so tolerant, dass wir von der eigenen Toleranz aufgefressen werden.

Die Globalisierung wird beide Tendenzen ? den Egoismus und die Vermischung kultureller Werte ? weiter befördern und den Menschen ihre Identität nehmen. In der Globalisierung erkenne ich wieder die drei wesentlichen Ideen des Freimaurertums:

die Einheitswelt, die Einheitsreligion mit ihrem großen Weltbaumeister (vielleicht erzählt man uns ja noch, wer das ist) und der Einheitsmensch, genetisch geplant und manipuliert, gesundheitlich optimiert, auf eine bestimmte Tätigkeit und einen entsprechenden Konsum programmiert.

Das Dasein wird kalkuliert, alles wird zur kalten Buchhaltung, Unvorhergesehenes wird minimiert. Nein! Ich bin dafür, dass wir den Menschen so lassen, wie Gott ihn vorgesehen hat. Die Vervollkommnung ist einer anderen Dimension vorbehalten, und ich glaube denen nicht, die die Vervollständigung des Menschen hier auf Erden versprechen. Auch das Kind, das behindert zur Welt kommt und der alte Mensch, der in seinen letzten Tage bitterem Leiden ausgesetzt ist, hat eine Daseinsberechtigung ? und hat einen Sinn.

Es ist kein Zufall, dass wir uns heute mit der Globalisierung auseinandersetzen. Die Industrie, der große Förderer der Globalisierung, hat keine anderen Bestrebungen, als noch mehr zu komprimieren, um noch mehr Geld zu verdienen. Die Produktionsstätten werden dort eröffnet, wo die billigsten Arbeitskräfte sind. Sie werden aus den Ländern abgezogen, in denen die Menschen sie entworfen und aufgebaut haben. Kleine, lokale Geschäfte haben kaum mehr eine Überlebenschance. Nur wer verrückt ist, führt heute noch einen »Tante-Emma-Laden«. Selbst Kneipen gehören schon irgendwelchen Ketten, die weltweit operieren. Höchstens in dubiosen Asozialen-Vierteln gibt es noch Kneipen, weil dort ein ehemaliger Boxer hinter dem Tresen steht und seine Zoten erzählt.

Was ist das für ein Unsinn, dass auf der einen Seite Millionen Menschen ohne Arbeit sind, und auf der anderen Seite darüber nachgedacht wird, bis ins Alter von 67 Jahren zu arbeiten?
Große Konzerne fusionieren zu noch größeren Weltkonzernen, allein zu dem Zweck, um Wettbewerb auszuschalten. Im Nachgang werden Fabriken oder Banken geschlossen und Hunderttausende verlieren ihre Arbeit. Was ist daran fortschrittlich, was ist daran gut? Was macht denn den Wert des Individuums aus? Doch den, dass es gebraucht wird! Gebraucht zu werden, macht zufrieden. Was ist das für ein Unsinn, dass auf der einen Seite Millionen Menschen ohne Arbeit sind, und auf der anderen Seite darüber nachgedacht wird, bis ins Alter von 67 Jahren zu arbeiten?

Aus Rumänien kann ich viele Beispiele zu diesem Thema bringen. Anfangs gab es hier nur kleine Zigarettchen, die wohl vorzugsweise aus alten Matratzen gefertigt wurden. Nach der Öffnung der Grenzen wurde Rumänien mit westlichen Zigaretten überschwemmt, günstiger als das einheimische Kraut. Heute wird der Tabakmarkt von westlichen Firmen kontrolliert, die rumänischen Sorten spielen keine Rolle mehr. Dass nun nach und nach die Preise der Westzigaretten erhöht werden, versteht sich von selbst.

Mit dem Ziel, Rumänien in die EU aufzunehmen, verfolgen die Europäer ? das ist jedenfalls meine feste Überzeugung ? nur einen Gedanken: Sie wollen an die Ressourcen dieses Landes herankommen. Ich übe scharfe Kritik an den Rumänen, aber ebenso scharf ist meine Kritik an den Europäern. Es ist nicht etwa Edelmut, es ist nicht die Menschenliebe, die die Europäer leitet, wenn sie sagen, den Menschen in diesem Land muss geholfen werden. Kinderarbeit gibt es in Portugal heute noch, und wie lange ist Portugal bereits Mitglied der EU?

Rumänien ist voll mit Bodenschätzen, mit Öl, mit Gold, mit Metallen. Der Boden, insbesondere in Siebenbürgen, ist satt, ist schwarz und fruchtbar. Außerdem gibt es hier billige Arbeitskräfte, die man noch lange ausbeuten kann. Schon entstehen in Rumänien die ersten Fabriken, die Ware produzieren, die sich im Lande niemand leisten kann. Nun mögen mir meine Kritiker entgegenhalten, dass auch die Menschen in Ländern wie Polen von der Europäischen Gemeinschaft profitiert haben. Das ist richtig. Richtig ist aber auch, dass neben Albanien in Rumänien die schärfste Form des Kommunismus im Warschauer Pakt geherrscht hat mit einer Abschottungspolitik, die es so in Polen nie gegeben hat. Die Indoktrination der Menschen ist in Rumänien vierzig Jahre lang perfektioniert worden. Um sie aufzuweichen, sind nicht Jahre, sondern Jahrzehnte nötig.

Wer nach Rumänien kommt, dem fällt auf, dass die Menschen dieses Landes einem nicht in die Augen sehen können. Ihm wird auffallen, dass Rumänen keine eigene Meinung haben. Sie haben Angst. Es wird noch sehr lange dauern, bis sie frei sind. Denn eine echte Revolution wie in Polen hat in Rumänien nie stattgefunden. Der Geheimdienst, die Securitate, ist nie aufgelöst worden, sondern wurde lediglich umorganisiert. Bestechungsgelder gehören zum täglichen Umgang. Rumänien ist eines der Länder mit der höchsten Korruption weltweit.

Die Indoktrination wird noch lange Jahre die Menschen beherrschen. Ehemals kommunistische Länder wie Polen, Ungarn und die Tschechei haben eines erkannt: Die Indoktrination muss mit Stumpf und Stil ausgerottet werden. Ein wichtiges Mittel auf diesem Weg ist die radikale Privatisierung, um wesentliche Bereiche des täglichen Lebens aus der staatlichen, kommunistisch tradierten Umklammerung zu befreien. Die Rumänen haben es in den vergangenen fünfzehn Jahren nicht einmal geschafft, wesentliche und ernsthafte Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Die großen Fabriken werden nach wie vor vom Staat gelenkt. Aber ein Staat ist wohl nur selten in der Lage, profitabel zu wirtschaften. Warum sollte Rumänien in diesem Punkt anders sein als die Bundesrepublik?


Bakschisch-Herrschaft

Serban Mihailescu, gewesener Generalsekretär des Premierministers Adrian Nastase, wird im Volksmund »Micky Bakschisch« genannt. Seine Schmiergeldaffären beweisen, wie die Korruption in Rumänien bestens funktioniert. Weil ich mich bei der Staatssekretärin Gabriela Coman über ihre Praktiken beschwerte, die die Heimkinder aus statistischen Gründen in ihre Familien zurück-integriert und damit diese Kinder erneut in ein unbeschreibliches Elend verfrachtet, weil ich schließlich gegen sie Strafanzeige wegen Amtsmissbrauch erstattete, schickte auch mir Mr. Bakschisch seine Kontrolleure ? unter der Leitung von Virgil Teodorescu, inzwischen verhaftet. Auch er kam, um abzukassieren. Bis in mein Schlafzimmer arbeiteten sie sich vor und schnüffelten und schnüffelten. Wer sich wie ich weigert, zu zahlen oder besser gesagt: zu bestechen, wird mit falschen Anklagen und Untersuchungen schikaniert.

Rumänien steht auf der weltweiten Korruptionsskala von »Transparency International« nach dem jüngsten Ranking aus negativer Sicht weit vorn ? gleichauf mit dem afrikanischen Staat Malawi. Selbst beim Obersten Kassationshof kann man schmieren. Die Richterin Aurelia Bunea verlangte von einem Verurteilten 41.000 US-Dollar und suspendierte einem Angeklagten eine fünfjährige Haftstrafe. Beim Europäischen Gerichtshof in Straßburg begehren im Jahr 2004 4.594 Rumänen Recht, das sie im eigenen Land nicht bekommen.

Bundeskanzler Schröder, der Rumänien im August 2004 besuchte, äußerte zwar seine Besorgnis zur anhaltenden Korruption, erklärte aber, dass es beschlossene Sache sei, dass Rumänien 2007 in die Europäische Union integriert werde. Gute Nacht, armes Schröder-Deutschland, wenn die hiesigen Praktiken leise und schleichend auch dort an der Tagesordnung sein werden. Denn die Korruption wird die Ehrlichen fressen. Sie werden der Korruption nichts anhaben.

Von der Wiege bis zur Bahre kann der Mensch hier nur überleben, wenn er sich dem System der Korruption unterwirft. »Ich komme von Zuhause«, ist der Schlüsselsatz, und dann übergibt man dem Beamten das kleine oder große Geschenk. Angefangen von einem Paket Kaffee (es muss Jacobs sein) bis zum Haus oder Auto. Es gibt zahlreiche Schlüsselworte für seine Bereitschaft, zu schmieren: »Spaga«, »Mita«, oder »Ciubuc«.

Die Krankenschwester, die den Besucher nur gegen Geld zum Neugeborenen lässt, der Friedhofsverwalter, der noch eine freie Grabstelle finden soll, der Arzt, der eine einfache oder schwere Operation ausführen soll, die Schüler, die eine gute Note haben und die Studenten, die ihr Examen bestehen wollen, der Unternehmer, der dringend ein Telefon braucht und die Archivarin im Gericht, die eine Akte herausrücken soll, der Zöllner, der seine aberwitzige Behauptung zurücknehmen soll, die Gesetze der Ein- oder Ausreise hätten sich seit gestern geändert: Immer muss geschmiert werden. Wer nicht schmiert, muss betteln gehen oder früher sterben. Ein rumänischer Haushalt gibt etwa 10 Prozent für Spaga (Schmierseife) aus. Zwar gibt es seit kurzem ein Anti-Korruptions-Büro, doch sei jedem geraten, das besser nicht zu bemühen.

Die Tröge, aus denen die Herrschaftsschicht frisst, sind geblieben. Nur die Schweine haben gewechselt.
Die ausländischen Investoren sorgen für ein rasantes Wirt-schaftswachstum, und doch bleibt Rumänien ein armes Land. Die Hälfte der Bevölkerung lebt immer noch unterhalb der Armuts-grenze, und mit einem Mindestlohn von 69 ? steht Rumänien an vorletzter Stelle unter den EU-Kandidaten-Staaten.

Was haben wir hier für eine Demokratie? Ceauºescu, seine Frau und einige führende Kaderleute wurden 1989 kurzerhand exekutiert. Die Tröge, aus denen die Herrschaftsschicht frisst, sind geblieben. Nur die Schweine haben gewechselt. Der Bürgermeister von Iacobeni wechselt nach jeder Wahl die Partei wie seine Unterhosen. Denn er kommt auch nur dann an die Tröge, wenn er die richtige Farbe hat.

Vom ersten Tag an habe ich mich geweigert, auch nur ein Paket Kaffee als Bakschisch zu geben. Wer sich aber so benimmt, der muss betteln gehen, der darf nicht »mitspielen«. Bei meiner Ankunft 1991 in Rumänien " ich hatte meine Koffer noch nicht ausgepackt" verlangte ein Finanzinspektor von mir unverblümt ein deutsches Auto. Sollte ich seinem Wunsch nicht entsprechen, würde ich von den Finanzbehörden niemals in Ruhe gelassen. Ich verweigerte mich ? und er behielt recht. Als ich mich bei seinem Vorgesetzten beschwerte, wurde der Inspektor zum Oberinspektor befördert.

Diese Beispiele würden allein ein ganzes Buch füllen. Bei diesem System werden die verlassenen Kinder, die Kinder der Straße, noch lange keine Chance haben, denn sie haben überhaupt keine Lobby. Wahrheit geht eben betteln ...


Das Auto des Ministers

Bukarest, Freitag den 9. Juli 2004. Vor dem Gesundheitsministerium versammeln sich die zwei Gerichtsvollzieher, Gabriel-George Draganescu und sein Kollege Crafcenco, meine Anwältin Aneta Vovca und ihr Assistent Traian Marinescu, mein unsichtbarer himmlischer Sonder-Begleit-Engel Manuel und ich. Der Engel Manuel ist der Engel für aussichtslose Fälle. Wir beginnen eine Aktion, die es wohl nie zuvor in Rumänien gegeben hat, nicht in der Neuzeit nach der »Revolution«, schon gar nicht in der Zeit der Herrschaft des Diktators.

Im Februar hatte der Höchste Gerichtshof in Bukarest entschieden, dass die Willkür des Generaldirektors im Gesundheitsministerium, Domnul Buraga, mir mein weiteres Aufenthaltsvisum zu verweigern, Unrecht ist. Dreizehn Jahre lang musste ich jedes halbe Jahr von Instanz zu Instanz betteln, um mein Aufenthaltsrecht zu erlangen. Die Bürgermeister von Cincu und Iacobeni, die Herren Tanase und Cori, hatten ein so genanntes »Avis« auszufertigen, der Generalsekretär des Kreisrates in Sibiu, Andre Polefka, dann ein Empfehlungsschreiben (Recomandare), und mit diesem Empfehlungsschreiben hätte dann der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums eine weitere so genannte »Recomandare« ausstellen können.

Hätte, wenn er denn gewollt hätte.

Alle diese Papiere wären dann der Kreispolizei vorzulegen gewesen, die dann das Verlängerungsvisum auszustellen hätte.

Hätte, wenn sie denn gewollt hätte.

13 Jahre lang zweimal jährlich eine Prozedur der Schikanen und Beleidigungen. Da ich inzwischen im Land dafür bekannt bin, grundsätzlich Bakschisch zu verweigern, bin ich also selber schuld.

Anfang 2004 war es dann soweit. Ich reiste aus Visagründen wieder einmal nach Bukarest. Die Sekretärin des Generaldirektors, Anna-Maria, die mich und die Stiftung hinreichend kannte, drückte mir ein Formular in die Hand und verweigerte mir das Empfehlungsschreiben. Das Formular hatte aber überhaupt nichts mit meinem Antrag zu tun. Ich verlangte den Generaldirektor persönlich zu sprechen. Der Herr Generaldirektor sei nicht anwesend, war ihre Antwort. Mich übermannte einmal mehr meine Cholerik und ich schrie sie an, sie solle mir sagen, wo ich den Generaldirektor finden könne.

Ich war außer mir: Nach 13 Jahren Schikanen ? dies hier war ja nur wieder eine von vielen bei allen möglichen Behörden ? war ich nicht mehr zu bremsen. Ich schrie so laut, dass plötzlich die Tür des allmächtigen Generaldirektors aufging. Er war es tatsächlich persönlich. Er fragte, wer denn da so schreien würde? Bevor ich viel erklären konnte, zog er mich in sein Prunkbüro und sagte, dass es sich um ein neues Gesetz handele. Natürlich war das schlicht und einfach gelogen. Es war der x-te Versuch, mich nun endlich aus Rumänien zu entfernen. Er lachte, als ich wütend sein Zimmer verließ und ihm mit einem Prozess drohte.

Sehr gut wusste er, dass es in Rumänien fast unmöglich war, »Autoritäten« zu verklagen, auch wenn das Recht noch so deutlich durch diese gebrochen wurde. Hatte meine Drohung auch wirklich einen Sinn, nachdem die Akten von über zwanzig Strafanzeigen von mir schlicht und einfach verschwunden waren? Und konnte man überhaupt gegen diesen hohen Regierungsbeamten des Gesundheitsministeriums direkt ein Gericht anrufen?

Meine Anwältin fand den Weg. In letzter Instanz verurteilte der »Inalta Curte de Casatie si Justitie« in Bukarest am 3. Februar 2004 das Gesundheitsministerium, das notwendige Empfehlungsschreiben auszustellen und ? ich traute meinen Ohren nicht! ? verordnete, ein Schmerzensgeld von 500 Millionen Lei (etwa zwölftausend Euro) Wiedergutmachung zu zahlen.

Das war für die rumänische Rechtssprechung ein ungeheures Urteil, eine unglaubliche Summe. Mein persönlicher Begleitengel Manuel aus der vierten Dimension musste wohl seine Finger (Verzeihung: Flügel) im Spiel haben. In der Tat waren die Monate ohne Aufenthaltsvisum deprimierend und beleidigend, schmerzhaft. Nach den vielen Jahren humanitären Einsatzes, nach über einem Jahrzehnt der Opfer für meine Kinder, musste ich ohne Visum das Land alle vier Wochen wie ein Tourist verlassen, weil ich sonst illegal im Lande gewesen wäre und jeder einfach Polizist mich über die Grenze hätte abschieben oder verhaften können.

Im Februar war das unwiderrufbar Urteil ergangen, doch das Ministerium weigerte sich beharrlich, zu zahlen. Der Gerichtsvollzieher versuchte es bei den verschiedenen Banken des Ministeriums. Alles sei budgetiert, behaupteten sie, und für ein solches Urteil gäbe es kein Budget. Es ist schwer, in Rumänien einen Gerichtsvollzieher auf den Weg zu bringen, und so bedeutete er Aneta, es gäbe wohl kaum eine Chance, an das Geld zu kommen. Verschiedene friedliche Versuche, das Ministerium zur Zahlung zu bewegen, scheiterten. Man lachte höhnisch ob meines Begehrens.

Der Spezial-Engel Manuel aus dem sechsten himmlischen Chor ist der »Nothelfer-Engel im Kampf«, der »Engel der Bereitschaft« in ausweglosen Situationen. Er war in den rumänischen Jahren ein treuer Begleiter geworden. Nun, am Freitag, den 9. Juli 2004 um 11 Uhr, wartet Manuel, nicht sichtbar, vor der Tür des Gesundheitsministeriums auf uns. Und tatsächlich: Die beiden Gerichtsvollzieher erscheinen. Vielleicht ist es auch Manuel, der dafür gesorgt hat, dass das Dienstauto des Ministers direkt vor dem Eingang geparkt ist, hat er doch sonst einen Sonderparkplatz hinter dem Haus. So schreiten die Gerichtsvollzieher direkt zur Tat, notierten sich die Daten und das Nummernschild des Autos ? und pfänden es!

Ich bin sprachlos und ich hätte zu gerne meinen Engel angefasst, gekniffen. Wir erreichen ohne Hindernisse die dritte Etage, das Büro des Ministers. Wiederum wird behauptet, der Minister sei nicht anwesend. Die Gerichtsvollzieher und meine Anwälte lassen sich jedoch in keiner Weise irritieren. Sie begeben sich in das Büro der Rechtsreferentinnen. Fünf Damen in einem engen Büro.

Die Sommerhitze ist unerträglich. So dümpeln diese Damen dahin, eine lackiert ihre Fingernägel, eine andere liest einen Roman, die dritte isst einen Apfel. Sie können schwer fassen, was nun geschieht. Ein Gerichtsvollzieher verlangt einen Stuhl, um am Schreibtisch Platz nehmen zu können, klemmt sich zwischen die wichtigen Damen, holt seine draußen aufgeschriebenen Daten aus der Tasche, schreibt mit der Hand ein zweiseitiges Protokoll (Proces verbal) und verkündet, dass der Dienstwagen des Ministers mit dem Kennzeichen B - 02 WMS somit gepfändet ist. Das Ministerium hat nicht das Recht, den Wagen zu verkaufen, und wenn das Schmerzensgeld nicht innerhalb der nächsten 14 Tage an mich gezahlt würde, würde der Wagen öffentlich versteigert.

Den Damen, die nun gar nicht mehr gelangweilt sind, Roman, Apfel und Nagellackpinsel dramatisch fallen lassend, muss dies wie ein schlechter Traum vorkommen. Ich kann mir in dieser wahrhaft komischen Situation meinen Kommentar nicht verkneifen und Aneta schiebt mich, an der Jacke fassend, mit Gewalt aus dem Büro heraus, denn sie fürchtet um eine meiner cholerischen Äußerungen.

Auch das muss wohl eine Tat des Nothelfer-Engels sein, denn kaum auf dem Korridor angelangt, erscheint Minister Brinzan mit einem Bodyguard und verschwindet in seinem Büro. Ich spüre, dass mich Manuel anstößt, dem Minister zu folgen, und so klopfe ich artig, aber doch laut genug, an die Eisentür. Da niemand herein sagt, trete ich ein. Dort ist bereits eine Ansammlung von wichtigen Damen und Herren, Referenten, Consilieri (Berater), ein Staatssekretär und eine eindruckerweckende Sekretärin. Sie herrscht mich an, ich könne nicht einfach das Vorzimmer des Herrn Minister betreten.

Ich sage, dass ich es für wichtig halte, den Minister persönlich zu sprechen und überreiche ihr die Aprilausgabe der Zeitschrift »acasa«, in der ? ausgebreitet auf zwei Seiten ? über das Urteil berichtet wurde unter dem Titel: »Der Priester und die Justiz gegen den rumänischen Staat (Preotul si Justitia versus statul Roman)«. Natürlich hatte niemand dort den Artikel gelesen. Nicht gelesen, dass auch die Journalisten mehrmals versucht haben, den Minister zu erreichen, nicht gelesen, dass es »eine Empörung sei, dass die Regierungsbeamten nicht ihre Arbeit leisten und jetzt der Steuerzahler das Schmerzensgeld zahlen müssen«.

Die Anwesenden mustern mich, als sei ich von einem anderen Stern. Oder können sie tatsächlich meinen himmlischen Boten erkennen? Man scheucht mich mit wilden Gesten hinaus, der Minister sei für mich nicht zu sprechen. Ich nenne die Chefsekretärin noch eine »Tovarasa« (Genossin), rufe noch etwas von kommunistischer Ideologie und prophezeie, dass sich nun die Zeiten endlich ändern werden: Nicht der »Bittsteller« kommt mit Bakschisch, sondern der Bittsteller erhält ein Schmerzensgeld.

Ich bedanke mich aus ganzem Herzen bei den Gerichtsvollziehern, meinen Anwälten, danke vor allem aber Manuel, meinem Nothelfer-Engel der vierten Dimension.

Noch heute ist es für die meisten Rumänen unvorstellbar, das Recht bei Gericht zu suchen.
Immer wieder sagen mir Menschen, die bei mir Zuflucht, Schutz, Rat und Hilfe suchen: Parintele (Priester), was sollen wir denn machen, wir sind doch viel zu klein. Noch heute ist es für die Masse der Rumänen unvorstellbar, ihr Recht bei Gericht zu suchen. Immer noch hat man Angst, ist immer noch geduckt, nur ja niemand von denen da oben herauszufordern. So eingeschüchtert sind sie, dass man ihnen ihre Häuser und ihr Hab und Gut einfach wegnehmen (»nationalisieren«) konnte, ihnen die Freiheit nahm, ihnen Recht verweigerte, die Familien auseinander riss und ihre Kinder von den Feldern stahl, um sie in menschenunwürdigen Verwahrungsanstalten zu rohen Kandidaten zu deformieren, zu Mitgliedern der Securitate, zu den »Jungs mit den blauen Augen«, wie sie im Volksmund immer noch genannt werden. So eingeschüchtert sind sie immer noch, dass sie in eine andere Richtung schauen, einfach wegsehen, wenn sie einem Fremden die Hand geben.

 

Ihr

Pater Don Demidoff ICCC






30.11.2007 Aus dem Buch von Don Demidoff "Der Dornenpriester"


 

ISBN 973-0-33816-3

Denn wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen. So wie Gott sie uns gab, so muss man sie haben und lieben.

Johann Wolfgang von Goethe

Werdet wie die Kinder

Die Kinder haben eine große Sorge, nämlich dass mir etwas zustößt. Auch merken sie meinen Verfall von Jahr zu Jahr. Das erste, worum sie in ihren Gebeten bitten, ist Gesundheit für mich. »Gib ihm Arbeitskraft«, sagen sie dann. Das ist mir oft peinlich und ich denke, ich müsste es eigentlich bremsen. Sie sollten vielleicht mehr für andere beten. Nachher denkt man noch, die Gebete für mich seien bestellt. Aber diese Gebete kommen ganz allein von den Kindern. Und natürlich kann ich sie gut gebrauchen, denn meine Arbeit, mein Dornenweg, kostet mich so viel Kraft. Und meine eigenen Gebete ersticken doch oft in einer umbarmherzigen Müdigkeit. Wenn ich mit dem Auto ankomme, lautet die erste Frage der Kinder immer: »Pater, wie geht es dir?«

Wenn es den Himmel nicht gäbe, würden die Kinder ihn mit ihren Gebeten erschaffen. Es ist die große Inbrunst, mit der die Kinder von Cincu beten. Ich sage immer: Wenn es den Himmel, wenn es den lieben Gott nicht gäbe, dann würden diese Kinder mit ihren Gebeten den Himmel erfinden. Auch hierzu gibt es eine Geschichte von Don Bosco. Eines Tages fiel Don Bosco inmitten seiner Straßenjungen um. Er hatte sich eine schwere Lungenentzündung zugezogen. Lungenentzündungen waren damals weitaus schwieriger zu behandeln als heute und endeten oft tödlich. Seine Kinder beteten Tag und Nacht aus voller Überzeugung und mit großer Inbrunst auf dem Innenhof vor Don Boscos Fenster. Nach einigen Tagen öffnete sich die Balkontür und Don Bosco trat heraus, noch schwankend zwar, aber von seiner Krankheit geheilt.

»Viva Don Bosco, viva Don Bosco«, schrieen und grölten diese einfachen Kinder, deren Gebete erhört worden waren. Sie hatten ihn zurück ins Leben gebetet.

»Ich bin gesund geworden, weil ihr so gebetet habt!«, bedankte sich Don Bosco. »Ich sage euch etwas, meine Jungen: Ihr, die man euch verlassen hat, die man gequält hat, ihr habt einen Vertrag mit dem Himmel. Macht zukünftig Gebrauch davon.«

Dies sage ich auch meinen Kindern, denn sie haben mir mehr als einmal geholfen, schwere Situationen zu bestehen. Insbesondere habe ich die Kraft der Gebete ganz stark nach meinem Unfall gespürt und vor der anschließenden Operation, die acht Stunden lang gedauert hat. Ich wusste nicht, ob ich vielleicht ohne mein Bein wieder aufwachen würde. Das hätte ich zwar verkraftet, denn ich habe eine starke Psyche. Aber die Teilnahme, die mich aus allen Richtungen und allen Winkeln Europas erreichte, und immer wieder die Aussage: »Wir beten für dich«, das hat mich sehr getragen. Ich hatte das Gefühl, dass über ganz Europa hinweg eine einzigartige »Gebetskette« entstanden war. Eine unbewusste, nicht organisierte Gebetskette, die mir die Gewissheit gab, dass ich gut aufgehoben war. Mich umfing das Gefühl einer unglaublichen Zuversicht und Sicherheit, das alle Zweifel ausräumte.

Ich empfinde geradezu Kraftschübe, wenn meine Kinder für mich beten. Niemand befiehlt ihnen, nachts aufzustehen und in der Kapelle für mich zu bitten. Keiner weist sie an zu einer Gebetswache vor meiner Tür, von der sie sich selbständig jede Stunde ablösen. Das ist passiert, wenn es mir besonders schlecht ging, wie in der Zeit des Komas oder nach dem schrecklichen Autounfall. Das größte Wunder für mich ist es, wenn ich nach mehreren Tagen vom Bett aufstehe, als wäre überhaupt nichts gewesen. Und wenn mich Briefe erreichen, in denen von großer Sorge und großen Problemen berichtet wird, schreibe ich zurück: Machen Sie sich keine Sorgen. Ich sage es meinen Kindern, sie haben einen Vertrag mit dem Himmel.

Die Kinder haben einen Vertrag mit dem Himmel.
Diese Kinder sind wunderbar. Als ich im Koma lag, haben mich meine Kinder herausgebetet. Denn es war nicht absehbar, dass ich daraus wieder heil herauskommen würde. Sie haben in Iacobeni und in Cincu gewacht. Und Viorel, der sich stets burschikos gibt und immer so tut, als könne nichts Menschliches ihn rühren, zeigt in solchen Momenten Züge, die man an ihm nicht vermutet. Ich war verärgert über ihn, weil er sich nicht bei mir gemeldet hatte, nachdem ich wieder aus dem Koma aufgewacht war.

»Er hat ja nicht mal angerufen«, beklagte ich mich über ihn bei Minodora, unserer Chefbuchhalterin.

»Pater«, entgegnete sie und ihr Blick strafte mich ab, »Sie tun Viorel jetzt sehr Unrecht. Sie dürfen so etwas nicht über Viorel sagen.« Bevor mir ein Rumäne so eine Antwort gibt, muss schon einiges passieren.

»Wie meinst du das, Minodora?«, wollte ich von ihr wissen.

»Als Sie so krank waren, hat er hier gesessen und meine Hand gehalten, damit ich nicht selbst losheule, und er hat so geweint.«

Nicht wahr, Dornen teilt man auch aus.

Wie ich mich immer wieder in den Menschen irre! Ich habe mich herzlich bei Viorel entschuldigt. Ich bin eben auch nur ein Mensch, ein einsamer Mensch inmitten der vielen Kinder, und bewerte manche Ereignisse zu hoch.

Oftmals beschämen meine Kinder mich, insbesondere dann, wenn sie von tiefer Religiosität ergriffen sind. Das ist mir besonders deutlich, wenn sie am Altar ihre ganz persönlichen Gebete formulieren. Ich habe sie ihnen nicht beigebracht. Nach dem Angelus ? das ist das Gebet, das wir drei Mal am Tag beten (»Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach Deinem Wort.«) ? haben die Kinder sich angewöhnt, ihr persönliches Gebet in den Himmel zu schicken. Wenn ich höre, was die Kinder dort an eigenen Gedanken formulieren, wie sie auf aktuelle Ereignisse in der Welt reagieren, auch dass sie für mich und meine Gesundheit beten, dann bin ich sehr glücklich darüber. Und sie beschämen mich, weil ich oft nicht in der Lage oder zu müde bin, zu beten. Es kommt vor, dass ich die Sonntagsmesse nicht zelebrieren kann. Dann setze ich mich hinten auf den letzten Stuhl. Die Kinder machen dann ihren Gottesdienst, ganz so, als ob ich doch am Altar stünde. Wie soll ich diese Momente der Glückseligkeit beschreiben.

»Ihr sollt werden wie die Kinder«, hat Jesus gesagt. Kinder sehen viel früher und deutlicher als viele Erwachsene, wenn es mir nicht gut geht. Werdet wieder wie die Kinder, offen, bescheiden, natürlich und zugänglich. Meine Kinder sehen, wenn ich leide, wenn die Dornenkrone, die mir bei der Profess aufgesetzt wurde, mal wieder zur sehr ins Fleisch drückt.

Es ist ja noch gar nicht so lange her. Nach dem Unfall beziehungsweise dem Anschlag auf mein Leben 1995 habe ich mich wieder berappelt. Bereits kurze Zeit nach meinem Unfall, als ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus musste, waren die Knochen so schnell wieder zusammengewachsen, dass der Arzt von einem Wunder sprach. Ich bin sicher, dass das die Gebete meiner Kinder bewirkt haben.

Natürlich habe ich auch etwas dafür getan. Ich habe gegen meine Bewegungsunfähigkeit gekämpft, bis ich wieder laufen konnte. Erst habe ich den Rollstuhl die Treppe hinab gestoßen, dann habe ich meine Krücken weggeworfen, zum Schluss habe ich meinen Stock fortgeschmissen. Damals habe ich gekämpft. Aber die Diabetes, an der ich heute leide, lässt mich langsam und stetig verfallen. Jede kleine Krankheit, die ich früher einfach weggesteckt habe, schwächt mich mehr und mehr.

Was mir in Amsterdam noch nicht ganz klar geworden war, in Rumänien ging es mir auf: Ich begreife diese Kinder. Jetzt begreife ich sie. Nun weiß ich, was als Kind in mir selber vorgegangen ist, weil man meine Talente nicht erkannt hat, meine Fantasien unterdrückte, weil man mich in ein Schema gepresst hat, in das ich nicht gehörte. Wenn nicht Priester, so wollte ich doch so gerne Schauspieler werden. Wo ich doch eine russische Seele hatte und nun im deutschen Spießbürgertum groß wurde, wo man vom Vater eine ins Gesicht bekam, wenn man die Autotür zu heftig zuschlug ? der kostbare Wagen hätte ja zerspringen können. Ja, ich begreife diese Kinder. Es ist doch mein eigenes Stigma. Das heißt nicht, dass ich weich mit ihnen wäre. Aber ich weiß, welche Tricks und welche erzieherischen Hilfsmittel ich anwenden muss, um in ihre Herzen zu gelangen. Kinder haben das Recht, Grenzen zu überschreiten, die Pflicht des Erziehers ist es, die Grenzen zu ziehen und deutlich zu machen. Es ist doch kein Zufall, dass die wachsende kriminelle Energie von Kindern durch eine religionslose Erziehung verursacht wird. Manchmal gehört auch Härte dazu, um ihnen zu helfen, denn sonst geht es bei manchen Kindern nicht weiter und ich verliere sie wieder an die Straße. Meistens aber erreiche ich mit einer Grimasse, einem Spiel, einer albernen Verkleidung mehr als durch tausend Predigten oder noch so intelligenten Strafen. Wenn du Kinder zum Lachen bringst, hast du ihre Herzen gewonnen.

Doch können wir mit unseren menschlichen Begrenzungen nicht alles regeln. Das ist nicht möglich. Was ich machen konnte, habe ich gemacht. Alles andere lasse ich in Gottes Hand. Wenn Gott der Gott ist, an den wir glauben, wenn er der gütige, barmherzige, liebende Gott ist, der Gott, der ganz besonders der Gott der Kinder ist, dann wird er diese Kinder nicht mehr allein lassen.


Ihr

Pater Don Demidoff ICCC






23.11.2007 Denk ich an Europa in der Nacht...


 

Kinderarmut in Europa


Der deutsche Dichter Heinrich Heine, Poet und Feuilletonist, titelte bereits im 18. Jahrhundert den berühmten Satz: Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. 1831 mit 34 Jahren wanderte er nach Frankreich aus.

Würde Heine heute leben, er würde wohl nicht nur von Deutschland in der Nacht, sondern von ganz Europa in der Nacht um den Schlaf gebracht. Das glorreiche Europa, das globalisierte Europa bringt uns um den Schlaf. Noch lange wird dieses Europa nicht so glorreich sein, wie es die, die davon profitieren - eine kleine, aber starke Minderheit - uns glaubhaft machen wollen. Und Rumänien wird von der europäischen Politprominenz überrollt, im Volksmund nennt man so etwas ganz einfach Stimmungsmache. Hat der Bürgermeister von Sibiu, Klaus Johannis, eigentlich immer noch nicht die Nase voll davon, ständig Fremdenführer für die Politreisenden zu spielen und diese immer wieder durch die Stadt zu führen?

Wenn man mal alle Verheißungen und Versprechungen unter die Lupe nimmt, dann bleibt doch vielfach nur der Schaum der Hoffnung übrig. Zum Beispiel die Kinder in Europa.

Seit 17 Jahren kümmere ich mich, aus Deutschland kommend, um die verkommenen und verarmten Kinder und Jugendlichen in diesem Land. Was hat man uns nach der "Revolution" eigentlich bis heute um den Schlaf gebracht wegen der verlassenen Kinder. Ja, es ist wahr, das Elend dieser Kinder und Jugendlichen in Rumänien war und ist ein Greuel. Sicher, vieles ist geschehen, vieles muss noch geschehen. Vieles wird nicht geschehen, schon allein deshalb, weil die Rumänen mit großer Euphorie das von Europa übernommen haben, was den Menschen weder dort noch hier gut tut: den Bürokratismus. Eine Diktatur des Bürokratismus hat sich in ganz Europa ausgebreitet, eine Diktatur, die weder den Menschen, schon gar nicht den Kindern, in einer wahrhaften freien und liberalen Demokratie hilft. Und mehr noch: der Bazillus der europäischen Regulierungs-Wut, ein Bazillus, der immer mehr in die Privat-Sphäre des individuellen Menschen eingreift und alles regulieren will, wo es eigentlich gar nichts zu regulieren gibt.

Das muss den Rumänen, den alten Haudegen, den Genossen Kommunisten und Stalinisten, doch wie Honigkuchen schmecken. Was da jetzt aus Europa hierher kommt, ist doch eine Diktatur, gegen die Ceausescu und seine kranken Ideen eine Komödie waren. Wir werden jetzt zu Tode reguliert und unsere Kinder saugen das selbstverständlich wie Muttermilch auf. Nachdem endlich das Kollektiv als Ideologie entlarvt ist, sollen jetzt an den Schulen Uniformen eingeführt werden. Hoch lebe die Uniformität, die Gleichmachung, das Kollektiv. Aber Gott wollte doch das Individuum, den einzigartigen Menschen und kein Kollektiv und sicher keine Uniform... Vor allem aber wollte Gott Kinder, die er überaus liebt und die er bei sich haben will: lasst die Kinder zu mir kommen.

Doch wie sieht es denn aus in der Welt der Kinder? In Europa? In der ganzen Welt? Über die rumänischen Kinder zerfetzt man sich in der ganzen Welt das Maul. Es ist immer gut, wenn man von seinen eigenen Problemen dadurch ablenken kann, in dem man mit dem Finger auf die verlassenen Kinder in Rumänien zeigt. Auch wenn wir jetzt schon wieder eine neue Generation von verlassenen Kindern haben. Die hiergebliebenen Kinder von Millionen Auswanderern und Jobsuchern, die Italien und andere Länder heimsuchen und ihre Kinder bei der Oma oder der Nachbarin zurücklassen.

Aber es sind nicht nur rumänische Kinder arm und vergessen. Die Wahrheit ist, dass vor allem in den reichen Nationen die Armut der Kinder wächst. Und die Kälte gegenüber dieser unverschuldeten Armut, die Gleichgültigkeit.

In Deutschland ist die Kinderarmut seit 1990 stärker gestiegen als in allen anderen Industriestaaten. Jedes zehnte Kind lebt in Deutschland in relativer Armut. In Frankreich leben eine Million Kinder unter der Armutsgrenze. Auch in England werden die Reichen immer reicher auf Kosten der Kinder und die Armen immer ärmer, nämlich die Kinder. In ganz Europa lebt jeder fünfte Jugendliche in Armut.

18 Millionen Europäer, Jugendliche, in Europa sind arm, "der Armut ausgesetzt", wie es im Bürokratismus heißt. Aber wo bleibt denn da die Regulierungswut, dass diese Kinder und Jugendlichen einen normalen bescheidenen Alltag bestreiten können. Die Realität dieser armen Kinder ist, dass sie viel häufiger krank sind, dass sie Schwierigkeiten in der Schule haben, sehr schnell auf Alkohol und Drogen verfallen und Gewalt anwenden und in der kriminellen Szene landen.

Die EU-Bürokraten sprechen tatsächlich von "großen sozialen Herausforderungen". Aber wann kommen denn diese Herausforderungen in Brüssel einmal an? Ich schlage mal vor, doch die Faust der Regulierung-Wut hier anzusetzen: meine Damen und Herren in Brüssel, Berlin, Paris und London. Regulieren Sie ein wenig Umverteilung. Nein, nein, nicht auf kommunistische Art, denn dann bekommen die Armen ja immer noch nichts, weil die Nomenklatur nur für sich sorgt, so wie es heute noch in Bukarest ist. Nein, mit Phantasie und Nächstenliebe sollten Sie (...) regulieren. Lesen Sie doch mal das Evangelium. Sie könnten ja zum Beispiel überall in Europa auf die ständige Erhöhung der Diäten (Abgeordnetengehälter) verzichten und so wenigstens ein Zeichen setzen. Ich würde mich nicht wundern, wenn es tatsächlich schnell Nachahmer im Sinne des Evangeliums gäbe.

Denk ich an Europa in der Nacht, würde Heine heute sagen, dann bin ich um meinen Schlaf gebracht. Nur müsste der gute Heine dann schon etwas weiter auswandern, Frankreich geht nicht mehr, denn dort würde er ganz sicher kein Auge mehr zumachen. Die zugewanderten Jugendlichen und Kinder haben uns dort vorgeführt, wie man Autos in Brand steckt und Geschäfte plündert. Damit Herr Heine und Sie und ich nicht schlafen können? Von wegen, die haben nämlich Hunger und ihre Zukunft hat nur eine Gewissheit: die totale Armut.

Also wohin auswandern? Nach Amerika? Du lieber Gott. Da wollen wir gar nicht näher hinsehen, wie Kinder und Jugendliche in den Ghettos und Slums verkommen. Wohin in dieser globalen Welt? Zum Mond? Zum Mars durch die Milchstraße?

Wissen Sie was, ich bleibe hier und ich schlafe trotzdem. Wissen Sie, warum? Weil ich ein gutes Gewissen habe, weil ich wegen meiner Solidarität mit den Armen und Kindern und Jugendlichen sicher schon bald wieder von den Reichen, den Bürokraten und den wütigen Regulierern eins aufs Maul bekomme und man denen auch dann nicht entkommt, wenn man auf den Mond flüchtet.

Bis zum nächsten Freitag. Alles wird gut? Wir werden sehen. Schlafen wir mal eine Runde.

Ihr

Pater Don Demidoff ICCC

 






16.11.2007 Glauben, auch wenn er weh tut.



Mutter Theresa, Missionarin der Nächstenliebe: "Wenn ich zu den Menschen spreche, bekommen sie Licht und Mut. Doch ich bekomme nichts davon, in mir ist alles dunkel."

 

Mutter Theresa: sie wurde rasant schnell seliggesprochen, was bei anderen in der katholischen Kirche Jahrzehnte, oft Jahrhunderte und mehr dauert. Mutter Theresa barg dennoch in sich ein erschütterndes Geheimnis:

Sie fühlte sich von Gott abgewiesen, leer, und ihre Glaubenszweifel wuchsen ständig. Ein Buch über sie erschien in diesem Herbst, ein Buch das erschüttert.

Vorab - es waren persönliche Briefe, die sie untersagte zu veröffentlichen. Der von ihr gegründete Orden, die "Missionarinnen der Nächstenliebe" respektierten das nicht. Nach der Seligsprechung platzte die Bombe der grossen Mutter Theresa, die die Menschen schon zu Lebzeiten als Heilige bezeichneten, die Ikone der Nächstenliebe, die Heilige in den indischen Slums. Auch für mich war sie ein Übermensch, heilig, unantastbar, unerreichbar. Ich hätte so gerne einen Bruchteil ihrer Langmut, ihrer Selbstlosigkeit, ihrer Liebe für Geschundene und Dahinsiechende gehabt. Wenn ich sie ansah, zweifelte ich an meiner eigenen Leistung und meiner Fähigkeit im Einsatz für die Letzten der Letzten. Und jetzt liest man mit Erstauen, dass sie sich "total von Gott abgeschnitten" fühlte.

Oh, mein Gott, wie oft in den Jahren meines Priestertums war ich auf der Suche nach dieser "Dimension Gott", wie oft glaubte ich meine Gebete und Tränen unerhört und unbemerkt, von DEM, dem ich mein ganzes Leben zurückgegeben hatte. Ich verliess meine Heimat, meine Freunde, meinen Wohlstand und meine Behaglichkeit um in dieses Rumänien der Nach-Revolution zu gehen: "Nimm Deine Sandalen und schau Dich nicht um", vernahm ich Seine Stimme. Und bis heute frage ich wie oft: Herr, wo bist Du, Herr hilf mir, lass mich begreifen, denn nach 17 Jahren in diesem Land begreife ich immer weniger, verletzt mich die Mentalität dieser Menschen hier, ja fällt es mir immer schwerer, die Sprache zu sprechen, in der ich mich immer fremder fühle. Herr, wo bist Du?

In einer Beichte bekannte Mutter Theresa: Ich habe keinen Glauben, Herr, wo bist Du? Ist das die Liebe Gottes, fragte sie weiter, die Realität von Dunkelheit und Kälte. Es könnten meine eigenen Worte sein, wenn sie sagt: meine Fröhlichkeit ist nur ein Deckmantel, unter dem ich Leere und Elend verberge. Kann es sein Gott, dass auch ich in diesem Rumänien für alle Opfer, die ich in Deinem Namen erbringe, verfolgt, verleumdet, geächtet und schikaniert werde? Wo bist Du, Gott? Während der Internationalen Ökumenetage in Sibiu, an denen ich vor allem von den Priestern und Bischöfen, den falschen Brüdern, ausgeschlossen und von der Polizei mit meinen Zeitungen austeilenden Kindern verfolgt wurde, schrie ich manchmal zum

Himmel. Aber mein Schrei war stumpf, lautlos, niemand konnte meinen Schrei hören.

Wir bekommen in unserer Nachfolge meistens kein Zeichen der Zuneigung, nicht von Gott, nicht von den Menschen. Bekämen wir Lob und Ehrung wäre das verdächtig. Aber müssten wir nicht wissen, dass der Sohn Gottes selbst unter diesen Phänomen litt. Wissen wir nichts von Golgatha, wo Christus verzweifelt schrie: mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?!

Das ist mein persönlicher Halt, in den Tiefen der erbarmungslosen Einsamkeit, in einem fremden Land, in einer kalten und traurigen Mentalität, die man vielen Rumänen selbst im Gesicht abliest, die Depressivität der Menschen 18 Jahre nach der vermeintlichen Revolution, in Bräuchen und Sitten und Aberglauben, die teilweise Hunderte von Jahren zurückliegen, in einer orthodoxen Staatskirche, die sich an den Menschen vergangen hat und sich wohl mehr als geldeintreibende Organisation begreift und noch heute nicht die Sekuristen-Beichtväter in die Wüste schickt. Natürlich hat auch die katholische Kirche ihre dunkelsten Epochen und die evangelische Kirche Rumäniens hat dem großen Conducator zugejubelt und ihre Ergebenheitsadressen geschickt, während andere in den Verließen und Kerkern gemartert und getötet wurden. Haben diese Kirchen ein Recht, Menschen auszugrenzen und sich über sie zu erheben? Und immer noch wird in rumänischen Gefängnissen gefoltert und die Kirchen und die hohen Herren in Europa und in Bukarest schließen ihre Augen vor Selbstgerechtigkeit. Das ist mein persönlicher Halt in diesen Schmerzen in diesem Land: der Verzweiflungsschrei Jesu: mein Gott, mein Gott.

Mutter Theresa fühlte eine so große Trennung von Gott, dass dieser Schmerz sie auffraß. Sie bekannte: ich kann nicht mehr beten. Ich kenne diesen Schmerz auch. Oft kann ich die Heilige Messe nicht mehr zelebrieren. Meine Beine versagen mir, wenn ich am Altar stehe und zu Golgatha hinaufschaue. Alles ist dann leer in mir und alles ist so weit weg und Gott antwortet mir nicht, wie bei Mutter Theresa. Man fühlt sich wie in einem dunklen Tunnel ohne Rückkehr.

Und doch weiß ich wie Mutter Theresa: der Himmel aber wird uns nicht verschlossen bleiben. Paulus hat es deutlich gesagt, dass unsere Taten und unser Glaube und unser Unglaube im Buch des Lebens verzeichnet werden. Gott prüft uns gerade im Schmerz der Trennung. Und im Einsatz für den Nächsten werden wir wohl dann zur Höchstleistung auflaufen, wenn uns der Schmerz der Gottferne, die eisige Kälte zwischen Himmel und Erde, aufzufressen scheint.

Täglich bekomme ich Briefe von Gefangenen, von Mördern und Dieben, von Müttern, die abgetrieben und damit getötet haben, von Einsamen und Kranken, die in ihrem Schmerz zu ersticken scheinen und ihr Leben beenden wollen, von Menschen, die ihren Geliebten verloren oder durch eine Scheidung lassen mussten, von Menschen die nach Glauben schreien.

Soll ich denen die Wahrheit sagen, wie es selbst in mir aussieht. Wohl kaum. Denn weil es auch so in mir selbst aussieht, kann ich diese Menschen erreichen, trotz meiner Leere, meiner Schmerzen oder gerade deshalb.

Wenn alles im Buch des Lebens steht, dann hat Mutter Theresa ein ganzes Lexikon mit unzähligen Bänden gefüllt. Die wurden aufgeschlagen, als sie im Himmel, in die vierte Dimension eintrat. Und da gingen ihr die Augen auf, weil die Leere und die vermeintliche Trennung von Gott nichts anderes war als die vollkommene und bedingungslose Nachfolge.

So will ich auch, ohne mich mit dieser großen Heiligen zu vergleichen, auf den Tag warten, da mir die Augen aufgehen und mir gesagt wird, welches Kapital ich angesammelt habe, weil ich mich von Gott verlassen und gedemütgt fühlte.

So will ich in allen Phasen des Unglaubens und der Trennung von Gott um Kraft und Gnade bitten und auch bitten, dass meine täglichen Opfer und Schmerzen von Gott angenommen werden. Mutter Theresa hat diesen Gedanken nie unterdrückt, dass die Opfer ihres Lebens doch zum Ziele führen, zu Gott.

Ich werde noch mal auf Mutter Theresa, diese große Heilige, zurückkommen. Da gibt es noch vieles zu sagen. Und zu lernen. Sie ist für mich vor allem deshalb eine große Heilige, weil sie in den Tiefen ihrer Menschlichkeit und Aufopferung Gott treu geblieben ist und ihr Kleid der Armut nicht ausgezogen hat. Damit steht sie über allen Kirchen und Religionen

Wenn es Ihnen auch so geht, dass Sie Gott suchen und keine Antwort bekommen, dann machen Sie es wie ich und sagen Sie es mit Humor: Lieber Gott, ich habe mal wieder Deine Telefonnummer verlegt.

Meinen treuen Lesern einen schönen Sonntag und dennoch Freude und Dankbarkeit.

Alles wird gut. Bis zum nächsten Freitag an dieser Stelle.

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Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 


09.11.2007 Schluss mit dem Gemecker: Die Polizei Dein Freund und Helfer







Meine treuen Leser des "Wortes zum Sonntag" auf dieser Seite in dieser Zeitung wissen, dass ich den Behörden und Autoritäten dieses Landes sehr kritisch gegenüberstehe. Sie wissen, dass ich für Moral und Ordnung kämpfe und sehnsüchtig darauf warte, dass die Menschen endlich ihre alte Ideologie abstreifen und ihre Mentalität radikal ändern.

Die Polizei dieses Landes hat in besonderer Weise viele dunkle Kapitel aufzuarbeiten. Das ist nicht einfach, denn die kommunistische, militaristische Struktur der ehemaligen Polizei wirkt nach und hat in den Organen der Polizei tiefe Wurzeln und Wunden.

So liest man immer noch in den westeuropäischen Medien immer noch von Korruption und falschen Anklagen der Polizei, von Folter und Vergewaltigung durch die Polizei, von autoritärem und unzivilen Verhalten. Und so werden wir auch noch lange Zeit Probleme bei diesen "Staatsdienern" feststellen, wenn sie nicht endlich sehr gut bezahlt werden und dadurch unabhängig und unbestechlich werden und regelmässig fundierte psychologische Trainees erhalten.

Meine Leser wissen inzwischen gut, dass ich n u r und ausschliesslich für die Wahrheit und gegen die Lüge schreibe. Darum habe ich heute einen freudigen Grund, mich zu korrigieren, ja meine Meinung zu ändern. Es geht um die Polizei in Agnita und in Iacobeni.

Noch vor einigen Monaten musste ich mich in meinem Artikel "Psychogramm eines Dorfes" bitter über den moralischen Zustand auch bei der Polizei beklagen. Aber meine Initiative damals hatte Erfolg. Der Anfang meiner persönlichen Meinungsänderung. Ein ehemaliger Polizist, der sich in Iacobeni niedergelassen hatte, wurde aufgrund meiner Klage zu einem Schmerzensgeld von 10 Millionen Lei verurteilt, weil ich von ihm Diebesgut zurückverlangte, drohte er mir, mir beide Beine zu brechen, wenn ich es noch einmal wagen würde, vor seinem Haus mein Auto anzuhalten. Der "Chef" der örtlichen Polizei, der mit der Frau eines untergebenen Polizisten ein intimes Verhältnis unterhielt und seinen "Kollegen" auch noch versetzen liess, wurde aufgrund meiner Einwirkung von seinem Chef in Sibiu seiner Funktion enthoben. Das ganze Dorf atmete auf, denn wie kann ein solcher Polizist eine gesunde Dorfautorität sein? Bravo. Der Anfang der Veränderung einer schiefen Mentalität.


Nachts um vier mussten wir die Polizei rufen

Vor zwei Wochen wurde in unserem Haus und in unserer Kirche eingebrochen . Nachts um 4 Uhr mussten wir die Polizei rufen und ich rieb mir die Augen: die Agenten von Iacobeni Agent Principal Eduard Cavalero, die Agenten Flavius Besta und Andre Ivan waren innerhalb weniger Minuten zur Stelle. Nachts um 4. Sie begannen mit den Verfikationen und schon in kurzer Zeit darauf war auch der zuständige Agent Chef Stellvertreter aus Agnita, Gabriel Vesa, bei uns zur Stelle. Ich rieb mir die Augen, denn der hatte den flüchtigen Einbrecher gleich unterwegs aufgegabelt, freundlich in seinen Wagen eingeladen und uns dann präsentiert. Fast eine Komödie. Was dann hier ablief muss als absolut professionell und gekonnt bezeichnet werden. Der Einbrecher musste sich an einer Rekonstruktion der Tat beteiligen, wurde aber immer in einem zivilen Ton behandelt, was selbst mir in dieser Situation schwerfiel. Ich begann darüber nachzudenken, ob es vielleicht doch Gründe gibt, gegen kriminelle Täter Gewalt anzuwenden, ich ertappte mich dabei meine eigenen Prinzipien zu hinterfragen. Der Täter war überrascht worden, hatte eine Masse Beute stehen lassen und war sogar begonnen, den Opferstock der Kirche aufzubrechen. Wie gesagt er war in der Kirche überrascht worden von unserer Alarmanlage und im Haus von einem unserer Kinder, das plötzlich einen starken Durst verspürte. Er hatte sogar einen unserer Invalidenrollstühle organisiert, um die reiche Beute abzutransportieren. Die Polizei rekonstruierte alles und machte Fotos für die Beweise.


Re-Sozialisierung verweigert

Den Täter Ladarc Hinyi-Sandor kannten wir besonders gut. Er hat bereits ein Jahrzehnt in den Gefängnissen verbracht, hat Stadtverbot in Brasov und bekam dennoch durch unsere "Liga für Moralische Wiedergeburt" zweimal eine Chance der Re-Sozialisierung. Diese Chance aber trat er mit Füssen. In unserem Haus für entlassene Strafgefangene in Veseud stahl er bereits ein Fernsehgerät und eine Kaffeemaschine und weigerte sich beharrlich, auch nur einen Handschlag der Arbeit im Sinne dieser Resozialisierung zu leisten. Dann brach er wie gesagt in unserer Stiftung in Iacobeni ein, packte die Schlüssel ein, die innen auf den Türen steckten und kündigte bei den Vernehmungen eine Wiederholungstat an, also "er käme auf jeden Fall zurück".

Nun die Polizei arbeitete zügig, diszipliniert und mit professioneller.Kriminalistik. Man vergesse nicht, es war Nacht bzw. früher Morgen. Wir hatten sie aus den Betten geholt. Man merkte nichts von Müdigkeit. Ich staunte über ihr Auftreten, ihren Teamgeist und die Fähigkeit den Täter sehr rasch zu einem Geständnis zu bewegen.. So stelle ich mir die Polizei in einer Zivilisation vor. Darum sagt man in Deutschland: die Polizei Dein Freund und Helfer.

Vor 15 Jahren wurde ich einmal von der Polizei in Bukarest wegen zu schnellen Fahrens gestoppt. Der Polizist sagte ich muss Sie bestrafen. Was wollen Sie zahlen? Er erwartete wohl ein Feilschen und ein Schmiergeld. Ich sagte aber: Herr Polizist, ich habe gesündigt und sie müssen mich bestrafen? So etwas hatte er noch nie gehört. Er war so irritiert, dass er mir befahl sofort weiterzufahren und zwar genau so schnell...... Ich musste nichts zahlen.

Viel hat sich geändert, Gottseidank. Der Täter wurde abgeführt. Wenig später erschien dann bei uns Kommissar Constantin Dinescu und der Hauptinspektor Remus Vasilescu aus Agnita. Sie vergewisserten sich, dass alles korrekt abgelaufen sei und ob noch irgendwelche Fragen oder Beanstandungen geblieben seien. Das nennen wir in Deutschland "Bürger-Service". Die Polizei Dein Freund und Helfer.


Praktiken der Staatsanwaltschaft Agnita

Der Täter wurde der Staatsanwaltschaft in Agnita vorgeführt. Obgleich hier beim Täter ein schweres kriminelles Vorleben zu verzeichnen war, obwohl die Polizei von Agnita kriminelle Energie dem Täter nachgewiesen hatte, obwohl er ein Wiederholungstäter mit einer Latte von kriminellen Strafen war und unter Bedingung vorzeitig aus der Haft entlassen war, obwohl er zwei Resozialisierungsangebote ausgeschlagen hat, wurde er vom Staatsanwalt in Agnita nicht verhaftet. Und obwohl er nicht einmal einen festen Wohnsitz hat. Wie wird dem denn wohl die Klage zugestellt werden? Begründung: keine soziale Gefahr. Was ist denn dann, Herr Staatsanwalt, eine soziale Gefahr??? Ich kenne in den rumänischen Gefängnissen Zigeuner, Erst-Täter, die wurden wegen des Diebstahls eines Sackes Kartoffeln und eine Huhnes sofort verhaftet und eingesperrt. Sie hatten gestohlen, weil sie keine Arbeit und ihre Kinder Hunger hatten... Aber sie hatten einen festen Wohnsitz, eine Familie.

Wir werden die Praktiken der Staatsanwaltschaft in Agnita weiter hinterfragen. Denn auch hier bedarf es Veränderungen und Professionalität. Ein Staatsanwalt darf nicht nach Gutdünken und mit Willkür handeln. "SibiuStandard" wird die Staatsanwaltschaft von Agnita im Auge behalten, denn es ist nicht das erste Mal, dass dort Anklagen, zum Beispiel klare Erpressung als nicht strafrechtlich anerkannt und eingestellt wurden. Was muss denn eine korrekte Polizei denken, die eine halbe Nacht akribisch die soziale Gefahr eines Kriminellen nachweist, der dann vom Staatsanwalt laufen gelassen wird. Was nutzt es dann, wenn nun endlich die Polizei korrekt auftritt, nämlich als Freund und Helfer des unbescholtenen Bürgers, der geschützt werden muss. Der Kriminelle aber kann möglicherweise schon in der nächsten Stunde wieder in unserem Haus erscheinen, sich ausschütten vor Lachen und die Herausgabe der Beute verlangen, die er wegen der Polizei am Tatort zurücklassen musste.


Der Polizei das Lob aller Bürger

Der Polizei von Agnita aber, dem Kommissar und dem Chefinspektor (Inspector principal), dem stellvertretenden Chefagent (Agent sef adjunct) und dem Ersten Agenten (Agent principal), wie auch den Polizeiagenten gehört nach sovielen Jahren des Kampfes gegen eine alte ideologisierte Mentalität und Verkrustung das Lob der "Liga für Moralische Wiedergeburt" aber auch das Lob aller Bürger, die sich darüber freuen, dass sich nunmehr auch in Rumänien die Polizei anschickt, Freund und Helfer zu sein.

Das Thema Staatsanwaltschaft in Agnita aber werden wir erneut aufgreifen.


Bis zum nächsten Freitag. Bleiben Sie mir und dieser Zeitung treu, liebe Leser.

Möge es Ihnen gut gehen und mögen auch Sie Erlebnisse haben, bei denen Sie sagen müssen, oh ich habe mich geirrt, es wird besser in Rumänien.

Aber schreiben Sie mir auch, wenn Sie negative Erlebnisse haben, wenn Sie von Autoriäten und Behörden unrechtmäßig und willkürlich behandelt werden. Wenn Sie von einem Staatsanwalt eine Entscheidung hinnehmen müssen, die kein Mensch mit gesundem Rechtsempfinden begreifen kann oder wenn Sie Unmoralisches sehen, das angeprangert werden muss. Oder muss der Einbrecher Hinyi-Sandor auch erst einem Menschenleben Schaden zufügen, um seine kriminelle Potenz einzugrenzen.Ihr Brief an Pater Don Demidoff, 557105 Iacobeni oder dondemidoff@web.de SibiulStandard ist Anwalt der Bürger im Kreis Sibiu: eben auch Freund und Helfer.

Ihnen eine gute und sorglose Zeit.


Ihr Pater Don Demidoff ICCC
In Rumänien genannt "Bosco"


 




19.10.2007 Liebe Brüder in Unfreiheit





Viele Briefe von Euch, die Ihr in Unfreiheit seid, erreichen mich immer noch. Viele bitten um Hilfe, viele bitten um religiösen, sozialen und moralischen Beistand.

Meine Hände sind mir gebunden. Der neue Generaldirektor der Zentralen Gefängnisverwaltung Iosif Marius hat mir nach langen Eingaben, Korrespondenzen und der anhaltenden Untersuchung durch die Staatsanwälte, sowie meine Ankündigung, dass sich der Rat der Europäischen Union in Straßburg und das Europaparlament in Brüssel mit meiner Klage gegen die Folter in Rumänien im November beschäftigen werden, die Erlaubnis erteilt, alle Gefangene in allen rumänischen Gefängnissen zu besuchen, beziehungsweise ihnen beizustehen.

Nur hatte diese Erlaubnis natürlich wieder einen kommunistischen Haken bzw. Trick. Ich musste die "Ordnung und die Regularien" der Gefängnisse akzeptieren und unterschreiben und damit das Versprechen, dass ich über die Folter schweige. Ich werde nicht schweigen, auch wenn ich dafür selber schikaniert, beleidigt, bedroht und beschattet werde und mein Telefon abgehört wird, sind wir wieder beim Punkt 0, als ich unter Protest meine ehrenamtliche Arbeit im Gefängnis Codlea eingestellt und gegen die Folter protestiert habe. Mir wurde daraufhin verboten, weiter ins Gefängnis zu kommen. Ich habe inzwischen meine Klage auf den Generaldirektor Iosif Marius erweitert.

Mir fehlte allerdings auch die Courage der meisten Gefangenen, die mir geschrieben hatten, dass sie gefoltert wurden. Als ich sie zur Staatsanwaltschaft vorladen ließ, schwiegen sie aus Angst oder verneinten sogar das, was sie mir mitgeteilt hatten. Dafür verbrachte ich drei Tage bei der Staatsanwaltschaft. Sie blamierten mich also vor dem Staatsanwalt.

Allerdings 10 Gefangene hatten die Courage die Wahrheit zu sagen und berichteten, unter welchen Qualen sie gefoltert wurden. Sie gaben sogar Namen preis. Allerdings habe ich bis heute nicht gehört, dass die Schuldigen Direktor Dumitrache oder die Agenten bestraft wurden.

Die Untersuchungen bei der Staatsanwaltschaft des Berufungsgerichtshofes dauern immer noch an. Wir sind gespannt, ob der untersuchende Staatsanwalt Sorin Benga die Courage hat, der Wahrheit zu folgen und das Verfahren eröffnen zu lassen. Wenn nicht, werden wir in aller Härte in Straßburg und Brüssel für die geschundenen Gefangenen eintreten.

Es tut mir leid, dass es mir im Moment verwehrt wird, Euch zu helfen. Schlimmer noch ist, dass Euch weiter die Europäischen Menschenrechte verwehrt werden, nach denen Ihr die freie Wahl eines Priesters bzw. Seelsorgers zum religiösen Beistand habt. 150 Gefangene haben schriftlich beantragt, dass ich ihnen die religiöse Assistenz gewähre und sie besuche. Das scheint die kommunistische Nomenklatura überhaupt nicht zu interessieren.

Wie gesagt, es fehlt mir Eure Solidarität. Ihr habt genug legale Möglichkeiten Euch gegen Unrecht und Folter zu wehren. Viele von Euch waren wohl in der Lage draußen in der Freiheit kriminelle Akte zu begehen und Unrecht auszuüben. Jetzt fehlt Euch der Mut, auf Euer Unrecht aufmerksam zu machen.

Wenn ich bedenke, wie viele von Euch eine viel zu hohe Erststrafe erhalten haben, dann sage ich Euch nochmals: fordert Eure Rechte ein, fordert ein, dass Ihr als Menschen behandelt werdet und fordert ein, dass ich Euch die religiöse, soziale und moralische Assistenz persönlich in Eurer Haftanstalt gewähren kann.

Lest den Brief in Eurer Zelle vor und gebt ihn an andere Zellen weiter, die meinen Brief nicht erhalten.

Ein vollkommen legaler Protest zur Erlangung Eurer Menschenrechte, auch wenn Ihr Kriminelle seid, ist der gemeinsame Hungerstreik in allen Haftanstalten. Die meisten von Euch sind zu Recht bestraft, obwohl 90% behaupten, unschuldig zu sein. Aber darüber hinaus unter diesen Bedingungen und mit Folter diese Strafe abzuleisten ist rechtswidrig und genauso strafbar.

Wenn Ihr jetzt nicht handelt, alle, solidarisch, kann auch ich kaum noch was tun.

Ich grüße Euch von Herzen und segne Euch im Namen des Dreifaltigen Gottes: Des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Euer

Pater Don Demidoff ICCC.

 

 


28.09.2007 Vater, lass sie alle eins sein...




Da hatten sich doch schon einige der Pharisäer und Schriftgelehrten die Hände gerieben: am Freitag fehlte meine Kolumne "Das Wort zum Sonntag" in dieser Zeitung. Da üben so manche Druck auf die Redaktion aus, dieses Großmaul "Bosco" doch einfach rauszuschmeißen. Es sind die, die nicht fähig sind, zur Sache eine Kritik zu äußern und statt dessen immer unterhalb der Gürtellinie operieren: statt sachlicher Kritik Verleumdung und Beleidigung, wie man im Internetforum angewidert lesen kann. Doch hat die Zeitung eine christliche Tugend, die die anderen eigentlich haben sollten, die nämlich eben Pharisäer und Schriftgelehrte wahrscheinlich nicht einmal kennen: die Treue. Es ist für mich ein großes Erlebnis, den jungen Redakteuren bei dieser frischen Zeitung dafür danken zu können, denn was bedeutet heute schon Treue...?

Nun sind die bombastischen Tage in Sibiu vorbei, in denen die internationalen Theologen und Pharisäer und Schriftgelehrten die Stadt überfluteten und ihr Zeugnis davon gaben, wie wichtig sie alle sind und sie alle unseren Herrn Jesus Christus gepachtet haben. Wer IHN nicht gepachtet hat, wer nicht Pharisäer oder Schriftgelehrter war, war ausgeschlossen, natürlich auch Jesus selbst. Alles wiederholt sich: selbst die Geschichte Jesu in Jerusalem.

Ich suchte Jesus auf dieser Veranstaltung
Ich selbst wurde in diesen Tagen wieder einmal von Polizei, Sicherheitskräften und sonstigen undefinierbaren Burschen verfolgt und beschattet. Die Route meines Autos wurde von Polizist zu Polizist per Funk weitergegeben und am liebsten hätte man mir für diesen Tag Stadtverbot erteilt und meine gedruckte Sonderedition "Ökumene-News" konfisziert. Ich fragte dann nach dem Gerichtsbeschluss, die Zeitung zu konfiszieren und man musste passen. Unsere Kinder teilten in Windeseile 5.000 Exemplare in internationalen Sprachen aus **, die Zeitung wurde ihnen aus den Händen gerissen.

Ich suchte Jesus selbst auf dieser Veranstaltung. Ich nehme an, dass auch ER nicht eingeladen war. Was sollte man auch mit IHM anfangen, er hatte ja schon vor 2.000 Jahren den Pharisäern die entsprechende Antwort gegeben, als sie IHN im Tempel befragten und IHN aufs Glatteis führen wollten. Man wollte unter sich sein, wohnte in den teuren Hotels, die Sibiu jetzt hat, und alles war so wichtig, dass sich nicht einmal Kleriker unterwegs untereinander grüßten. Mir wird ganz schlecht von dieser Heuchelei und ich habe schon einmal an dieser Stelle gesagt: ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte....

Ich bin betrübt, dass wir als einzige katholisch-ökumenische Kirche Rumäniens nicht eingeladen wurden. Das beweist, dass eine wirkliche Ökumene gar nicht erwünscht ist.

Wenn man in keine Schublade passt, ist man suspekt, nicht wahr? Und der gute Mensch, der gute Christ, gehört doch in eine Schublade, oder nicht?

Wenn wir in Iacobeni auch eine ausgesprochen katholische Prägung haben, so verstehen wir Einheit, den letzte Wunsch Jesu, als eine Einladung an alle Christen, an unserem religiösen Leben, unseren Gebeten und Gottesdiensten vollständig teilzunehmen, ja sogar unsere Sakramente zu empfangen.

Die Basilica zu Iacobeni : wahrhaft ökumenisch
So ist die Basilika zu Iacobeni ökumenisch eingerichtet:

die Taufkapelle der katholischen, orthodoxen und evangelischen Christen, die Lutherbibel und das Porträt Luthers auf dem Nebenaltar, die Marienkapelle der orthodoxen und katholischen Christen, die Ikone der orthoxen Gläubigen, die Menorah und der Davidstern des Juden Jesus Christus, der Hauptaltar für alle Christen, die Sakramentskapelle der Katholiken und die Krypta, die Grabstätte für alle Christen, denn dann werden wir endgültig eins sein,denn Gott hat keine Konfession. Gott ist einfach Gott und sein Sohn ist Jesus Christus.

In Rumänien fragen die orthodoxen Christen sogar nach der Religion des anderen. Als ob wir nicht alle die gleiche Religion hätten, nämlich das Christentum. Da ist noch ein besonderer Keil eingeschlagen worden. Wir haben als Christen verschiedene Konfessionen, aber nur e i n e Religion. Das wäre doch schon ein wirklicher Ansatz für die von unserem HERRN gewünschte Einheit. Wenn wir dann die verschiedenen Konfessionen wie verschiedene Familien verstehen würden, die alle ihre eigenen Gesetze und Gebräuche hätten, die sich aber untereinander achten und besuchen und die untereinander ihre Familienbräuche austauschen, gegenseitig an ihren Festen und Mahlzeiten ohne Einschränkung teilnehmen, dann wäre der Wunsch Jesu schon viel greifbarer.

Der russische Metropolit hat das sogenannte Großereignis, die 3. Europäische Ökumenische Versammlung auf den Boden der Realität zurückgeholt. Kyrill, der Vertreter Moskaus, hat in schroffem Ton die Dekadenz der christlichen Kirchen angeprangert und die Solidarität mit jenen Kirchen eingefordert, die gegen die Säkularisierung und gegen die Auflösung der Wertegesellschaft und der Familien sind. So konnte man sich in Sibiu nicht einmal in Minimalfragen einigen. Und diese Art der Ökumene, die wohl nur dem Reisedrang von Menschen dient und ihnen bezahlt wird, ist doch in Wirklichkeit schon seit langem gescheitert. Es gibt nun mal Differenzen allein zwischen Katholiken und Protestanten, die man niemals beilegen wird. Da musste der vom Papst entsandte Kardinal Kasper zugeben, dass er nur zähneknirschend die römische Position übernommen habe.

Die wahre Entwicklung geht eben gegen alle Beteuerungen und finanziell aufwendigen internationalen Treffen in die entgegengesetzte Richtung. Ebenso hat noch vor diesem Treffen der katholische Papst Benedikt der Ökumene eine Absage erteilt, indem er sogar den evangelischen Christen das Recht absprach, sich Kirche zu nennen und ihnen allenfalls den Status einer religiösen Gesellschaft zubilligte. Mehr noch: erst kürzlich wurde die alte lateinische tridentinische HL. Messe wieder zugelassen, die man nach dem Konzil verboten hatte, obwohl das Verbot damals theologisch gar nicht möglich war. Genau diese HL. Messe aber wird seit Beginn an in der Basilika zu Iacobeni zelebriert, allerdings nicht unter dem Dogma des tridentinischen Konzils des Ausschlusses von Christen, sondern ganz und gar entgegengesetzt, alle sind eingeladen. So wird im Kanon unserer Heiligen Messe, also im Hochgebet für den katholischen Papst, den orthodoxen Patriarchen und den evangelischen Bischof gebetet.

Wir beten für den katholischen Papst, den orthodoxen Patriarchen und den evangelischen Bischof....

Wir bringen Dir dieses Opfer dar für Deine heiligen katholischen, orthodoxen, evangelischen und apostolischen Kirchen. Schenke ihnen den Frieden auf dem ganzen Erdkreis, behüte, + einige und leite sie huldvoll: Deinen Diener, Papst Benedikt, den orthodoxen Patriarchen Daniel, den evangelischen Bischof Christoph, alle Rechtgläubigen und alle, die den christlichen Glauben fördern.

Offerimus pro Ecclesia tua sancta catholica, Ecclesia tua sancta orthodoxa, Ecclesia tua sancta Evangelica, quam pacificare, custodire, adunare et regere digneris toto orbe terrarum: una cum famulo tuo papa nostro Benedict, patriarcha nostro Daniel et antitiste nostro Christoph, et omnibus orthodoxis atquae catholicae et apostolicae fidei culturibus.

Ein Insider erklärte mir: in Sibiu haben die Orthodoxen die Ökumene unter sich ausgemacht.

Jesus halbnackt und ausgebrannt...
Als im großen Zelt in Sibiu die Schriftgelehrten und die Pharisäer diskutierten, beteten, sangen und von welcher Einheit auch immer träumten, klopfte Jesus, halbnackt und abgebrannt, ausgehungert und von Schmerzen gezeichnet an die Tür des Papstes in Rom. Der wandte sich ab und konnte nicht verstehen, wer er sei und wie er denn an der Schweizer Garde vorbei zu ihm, dem HL. Vater, gelangt sei.

Dann versuchte es Jesus in Sibiu beim neuen Patriarchen Daniel und klopfte auch an seine Tür. Auch der wandte sich ab und fragte ihn, "was verfolgst du mich hierher, wer hat dir meine Adresse gegeben"? Schlussendlich klopfte er an die Tür des evangelischen Bischofs von Sibiu, Christoph, der sehr bedauerte ihn nicht empfangen zu können, "er habe Wichtigeres zu tun, es ginge schließlich um Gottes Sohn, er solle doch ein schriftliches Gesuch an das Landeskonsistorium stellen unter Angabe seiner Bittstellung und Beifügung eines gültigen Personalausweises".

So meldete sich unser HERR beim Einwohnermeldeamt in Sibiu. Im Antragsformular musste er angeben, welche Religion, sprich Konfession, er habe?

Daraufhin wandte sich Gottes Sohn traurig ab. Er verließ die Stadt, die vorgegeben hatte, seinem letzten Wunsch nachzukommen: Herr, lass sie alle eins sein.

Bis zum nächsten Freitag auf dieser Seite

Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 


12.09.2007 Große Worte auf dem Kirchentag




Licht-Worte ?

Das Licht Christi und die Kirchen,

Das Licht Christi und die Welt,

Das Licht Christi und Europa,

das sind die Themen, die man diskutieren wird. Nur sind wieder mal die, die es kritisch hinterfragen, ausgegrenzt. In Sibiu wird Pater Don Demidoff ICCC wieder mal von der Securitate beschattet: Wo sind die christlichen Brüder und Schwestern? Sie reden vom Licht Christi und meiden seine deutliche Sprache.

Sie bevorzugen den süßlichen, sanften Jesus und haben vergessen, dass Jesus die Liebe predigte, aber auch ein Revolutionär, ein Rebell, ein Provokateur war.

Das Licht Christi will auf alle scheinen. Aber viel zu viele bleiben im Dunkeln. Man läßt sie nicht ans Licht Christi.

Weit entfernt, zu weit sind wir von Einheit und Spiritualität und das Zeugnis, notfalls auch das schmerzhafte Zeugnis für Jesus Christus findet nicht statt. Sie schwimmen in der Masse der "Delegierten" und sie fühlen sich gut. Aber denen da draußen geht es gar nicht gut.

Weit entfernt sind wir von einem gerechten Europa. Die Türkei wird aus Europa ausgeschlossen, weil dort gefoltert wird. Rumänien ist seit dem 1. Januar 2007 in Europa integriert! und dort wird "lustig" in den Gefängnissen weiter gefoltert. Weil Don Demidoff nicht aufhört, das an den Pranger zu stellen, wird er in diesem europäischen Land verleumdet, beleidigt, schikaniert, bedroht und sein Telefon abgehört. Wo ist die Solidarität der Schwestern und Brüder?

Weit entfernt sind wir vom Frieden in der Welt. Das muss hier schon gar nicht mehr aufgezählt werden, wo sich überall Menschen totschießen. Gerechtigkeit gibt es in zahllosen Parolen auf dem Papier und wir Menschen selbst zerstören "lustig" unsere Schöpfung.

Weit entfernt sind wir von einem friedlichen Europa. Weit entfernt sind wir von einem friedlichen Europa. Wir sind besessen von der Großmanns-Sucht und vergessen den kleinen Mann, der dabei auf der Strecke bleibt, denn was für die Hohen Herren in Brüssel und anderswo wichtig ist, wird für die Kleinen, die Armen, so zum Beispiel in Rumänien zur Katastrophe. Die Industrie blüht gigantisch und der Kommerz baut hier seine überdimensionalen Einkaufstempel. Aber nur die Industrie und die Wirtschaft blühen. Dem kleinen Mann, der auch mal mitsingen will, saugt man das Geld der Tasche. Vieles ist teurer als im "Westen", aber die Löhne bleiben eine Beleidigung für den Arbeiter und Angestellten. Sozialleistungen werden als Witz gehandelt.

Die Hohen, die Mächtigen, die Logenbrüder sorgen auch in Rumänien dafür, dass diejenigen, die die Wahrheit zu sagen wagen, verleumdet, ausgeschlossen werden. Demidoff hat in Rumänien und in anderen europäischen Ländern über 80 Prozesse gegen Verleumdungen und Intrigen gewonnen. Insgesamt 100.000 Euro Schmerzensgeld, u. a. auch von Ministern, mussten ihm gezahlt werden, die er in die Restaurierung der alten Basilika in Jakobsdorf investierte. In der rumänischen Regierung wimmelt es von Logenbrüdern, die jetzt sogar offen Reklame dafür machen. Sie sind es, die hier das Licht Christi verdunkeln. Deren Gott kennen wir nicht: ist es nicht der Anti-Christ? Der Schatten des Anti-Christen gegen das Licht Jesu?

Christen dürfen sich nicht an den Rufen der Globalisierung beteiligen. Die Diktatur der Globalisierung ist viel dramatischer und schmerzhafter als die des Kommunismus und in diesem Land kann man ein Lied davon singen. Auf Kosten der sozialen Gerechtigkeit wird die Waffe der Globalisierung gegen die Armen gerichtet. Die Globalisierung ist nur ein Paravent-Wort für die ganze Wahrheit:

Die Eine-Welt-Regierung, bei der die Macht der Tyrannei in den Händen

 

der Eine-Welt-Mensch, der genmanipuliert für eine gestrickte Welt kreiert wird. Leben darf nur noch, wer tauglich ist und für den Katalog der "neuen" Berufe eingesetzt werden kann.

Christus aber will das Individuum. Er lehnt das Kollektiv des Kommunismus ab, unter dem die Menschen Jahrzehnte gelitten haben. Man kann in diesem Land die leibhaftigen Spuren sehen und die Kinder, die neue Generation, sind immer noch indoktriniert. Redet mal darüber in euren Meetings, betet mal um das Licht Christi in Rumänien. Europa, die Welt: geht?s nicht mal erst ein bisschen kleiner? Während Bischöfe und Metropoliten, katholische und orthodoxe, den Schergen ihre eigenen Mitbrüder ans Messer geliefert haben und die evangelischen "Herren" in den Medien den großen Führer Ceausescu gefeiert und in den Himmel gehoben haben, sitzt Ihr mit denen im Zelt zusammen und lacht über die, die den Mut haben das zu sagen, 17 Jahre nach der sogenannten Revolution....

Wann endlich redet Ihr nicht nur über das Licht Christi, sondern bringt es ... bringt es nach Sibiu.

Wenn in Sibiu, wenn in Rumänien irgendwann, schneller als erwartet, der grosse Knall kommt, wenn die feinen Herren der Industrie ihre Stahl-Tempel einfach dicht machen und hier ihren Reibach gemacht haben, weil das arbeitende Volk sich nicht mehr auswringen lassen will, sondern gerechte Löhne verlangt, und die Industrie weiter zieht, nach Moldawien, nach Asien, dann möchte ich genau diesen Artikel gerne noch einmal publizieren dürfen...

Bis dahin werde ich Ihnen weiter von den Schikanen berichten, denen ich hier unterliege. Oder haben Sie tatsächlich den Mut, liebe Schwestern und Brüder im Licht Christi, mich doch noch einzuladen.

 Hier meine Mailadresse: Basilica-Demidoff@web.de

Ich wünsche Ihnen die Gaben des Heiligen Geistes. Pater Don Demidoff, aus der römisch-katholischen Kirche vor über 30 Jahren ausgetreten. Gründer der Unabhängigen, Katholischen und Ökumenischen Kirche in Rumänien, Mitglied des International Council of Community Churches USA.

Notabene: die Juden, haben in der Basilika zu Jakobsdorf auch ihre Berechtigung: der David-Stern und die Menorah, denn Jesus Christus war Jude, wie auch alle anderen Konfession in der ökumenischen Basilica ihren Platz haben. Kommen Sie doch mal vorbei.

Ziarul de Sibiu

In dieser Zeitung schreibe ich jeden Freitag auf Seite 5 mein "Wort zum Sonntag"

Warum? Weil ich hier nicht zensiert werde, weil ein junges frisches Redaktionsteam,

  eine gute und mutige Zeitung macht, weil der ganze Ideologie-Ballast auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen wurde, weil die Zeitung allen Versuchen der Mächtigen in Rumänien widerstanden hat, mich dort zu entfernen. Und wenn Sie wirklich die Wahrheit wissen wollen, dann abonnieren Sie ZIARUL de SIBIU und lesen Sie jeden Freitag mein "Wort zum Sonntag".

Mein "Wort zum Sonntag" freitags auch in Englisch und Deutsch im Internet:

www.ziaruldesibiu.ro

 


31.08.2007 Willkommen Ihr Christen in Sibiu

  

 

 

willkommen in Sibiu, der Europäischen Kulturhauptstadt. Auch wir, die nicht zum Ökumenischen Treffen eingeladenen Christen , möchten Ihnen einen Willkommensgruß entbieten und Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Rumänien wünschen.

 

Dennoch sollten Sie die Wahrheit wissen: In Sibiu geht es den Menschen dank eines deutschstämmigen Bürgermeisters inzwischen relativ gut, doch ist Sibiu nicht der Spiegel Rumäniens. Auch wenn wir keine Hoffnung haben, so laden wir Sie doch ausdrücklich ein, wenige Kilometer von Sibiu entfernt in Iacobeni und vielen anderen Dörfern neben Sibiu die Wirklichkeit Rumäniens zu sehen, denn in Ihren Medien wird darüber nicht berichtet. Hier in Jakobsdorf und anderen Dörfern herrscht die blanke Armut und Nicht-Zivilisation. Es gibt oft kein Wasser und keine sanitären Anlagen und der Strom fällt viel zu oft aus. Es gibt kaum Arbeitsplätze und die Menschen müssen immer noch geduldig sein und warten, 16 Jahre nach der "Revolution".

 

Bitte kommen Sie doch auch mal zu uns aufs Land.

Unsere Basilika aus dem 14. Jahrhundert wurde von innen vollständig mit Schmerzensgeldern renoviert und als ökumenisches Gotteshaus den Menschen wieder geöffnet. Deshalb hat man uns nicht eingeladen, weil wir nicht lamentieren und diskutieren, sondern vor unserem Gott auf die Knie gehen, gleich welcher Konfession und miteinander Gottesdienst feiern.

 

Wir wünschen Ihnen gesegnete Tage und würden uns freuen, wenn Sie mal einen Ausflug zu uns nach Iacobeni machen würden.

 

Pater Don Demidoff ICCC

 

 

 

 





24.08.2007 Rache oder Re-Sozialisierung

  

 

 

 Ja, und nochmals ja: wir werden uns an dieser Stelle noch häufig mit dem Unrecht befassen, das im Allgemeinen in diesem Land, aber vor allem immer noch in den rumänischen Gefängnissen, geschieht. Nur wer darüber spricht, kann eine Änderung herbeiführen. Wer die Missstände totschweigt, hilft denen, die Menschen schänden und unterdrücken. Und auch die haben genauso niedere Absichten wie die, die eingesperrt sind.

 

Ja, die Kriminellen haben die Gesetze gebrochen, sie haben uns und die Gesellschaft verletzt oder geschädigt. Wir müssen die Gesellschaft vor ihnen schützen. Wir müssen sie eine Zeitlang aus der Gesellschaft ausschließen. Aber wie lange? Und unter welchen Umständen? Dürfen wir sie wie Tiere hinter Gittern halten? Dürfen wir sie schlagen, erniedrigen?

 

 

Wir sind Menschen und behandeln Menschen

 

Wir dürfen nicht. Niemals. Wir sind Menschen und behandeln Menschen, gleich was sie getan haben, wie Menschen. Wer sich an ihnen rächt, ja vergeht, beweist ihnen ja geradezu, dass wir alle nicht besser sind, als sie, die uns wehgetan haben.

 

In rumänischen Gefängnissen wird gefoltert. Wir verrohen diese Menschen noch mehr, als sie schon sind. Wir sagen ihnen, dass wir nur eine Perspektive für sie haben, das Hinabstoßen in den Abgrund. Das machen wir als Christen? Wie sollen sie erfahren, was christliche Nächstenliebe ist, was Verzeihen bedeutet und dass auch sie ein Recht auf Re-Sozialisierung auf Wiedergutmachung, auf Rückkehr in diese Gesellschaft haben.

 

 

Eine Investition für die Gesellschaft

 

Wenn wir sie in der Haft brechen, wenn wir dort aus Menschen Tiere machen, wenn wir Hass lehren und Gewalt, dann sind wir alle Kriminelle und nicht wert, Menschen genannt zu werden. Die Haft ist keine Zeit der Vernichtung, sondern der menschlichen Aufrichtung. Die Haft ist ein Zeichen: denk über Dich nach, besser Dich, bereite Dich auf ein neues Leben vor, bitte um Verzeihung: eben Re-Sozialisierung. Aber man muss ihnen in der Haft auch Gelegenheit dazu geben. Dafür brauchen wir dort die besten Psychologen, keine Pseudopsychologen mit militärischem Rang, die qualifiziertesten Betreuer und menschlich starke und saubere Führungspersönlichkeiten. Priester, die auch den Verbrecher lieben und auch in ihm Jesus erkennen (... ich war im Gefängnis) und dafür sorgen, dass auch in der längsten Haftzeit die Verbindungen zur Familie nicht abgebrochen werden, man muss ihnen Chancen zur Weiterbildung und Qualifizierung in dieser Zeit geben. Den Kranken in der Haft muss unsere besondere Sorge gelten und nicht das Gegenteil: Medikamentenentzug, damit sie früher sterben und man sich wieder eines Verbrechers entledigen kann. Es ist eine Investition für uns alle, für unsere Gesellschaft.

 

 

Rumänien ist von Humanität noch weit entfernt

 

Rumänien, das Land eines bestialischen Diktators ist noch weit davon entfernt, Humänität einzuführen, zuzulassen. Wenn man Eierdiebe für eine grausam lange Zeit hinter Gitter schickt, weil sie sich keinen Anwalt leisten können, wenn die "Großen" wegen Korruption mit Milliardenbeträgen nur für drei Tage pro forma die Gefängnisluft riechen müssen, wenn Schweineställe anderswo in Europa komfortabler und hygienischer sind als die rumänischen Zellen, wenn Gefangene bedroht und eingeschüchtert und geschlagen werden, weil sie es wagen sich über ihre Haftbedingungen zu beschweren, wenn Gefangene nicht einen Priester ihrer Wahl und ihres Vertrauens empfangen dürfen, dann ist das die permanente Verletzung der Menschenrechte.

 

Rumänien, lass die Rache. Schwer in einem Land, in dem Nächstenliebe immer noch verdächtig ist. Wie arm ist dieses Land, weil man immer noch hinter Nächstenliebe einen Paravent vermutet. Einen Paravent für was? Einen Paravent, weil es Ceausescu so vorgedacht und diese Idee den Menschen aufgezwungen hat. 16 Jahre nach der Revolution leben Ceausescu und Elena mitten unter uns.

 

 

Schämen wir uns nicht ...?

 

Wir müssen diesen Gebrandmarkten helfen. Ja, Sie auch. Die meisten wurden in Randgesellschaften geboren und ihr Weg auf die kriminelle Schiene war von Geburt an vorgezeichnet. Hat sie jemand gefragt, ob sie in einer Randgruppe geboren werden wollen und nicht doch lieber als Sohn oder Tochter eines korrupten Bolschewiken? Hat der Staat dafür gesorgt, dass sie Arbeit bekommen, um nicht kriminell zu werden. Hatten sie eine Chance der Integration? Viele haben aus Hunger gestohlen, auch aus Hunger ihrer Kinder.

Schämen wir uns nicht, dass wir sie ausstoßen, wegstoßen, niederstoßen?

Wir hassen sie. Und jedes Jahr im Gefängnis wächst ihr eigener Hass auf die Gesellschaft und auf die Menschen. Hass bis auf den Tod. Sie werden die Gefängnistore nach ihrer Zeit verlassen und mit diesem Hass wieder auf die Gesellschaft treffen, Hass bis zum nächsten Mord. Diesen nächsten Mord aber verantworten wir alle: Du und ich.

Statt Rache brauchen wir Re-Sozialisierung. In unserem eigenen Interesse. Zu unserer eigenen Sicherheit.

 

 

Noch heute mit mir im Paradies ...

 

Es wurden außer IHM noch zwei Verbrecher hinausgeführt, um sie mit IHM zusammen hinzurichten. Sie kreuzigten ihn und auch die Verbrecher, den einen zur Rechten den anderen zur Linken. Einer von den aufgehängten Verbrechern lästerte IHN und sagt: Bist Du nicht der Messias, der König der Juden, so hilf Dir selbst und uns. Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: hast Du nicht einmal Furcht vor Gott, der Du das gleiche Gericht erleidest? Wir leiden mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen, dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus gedenke meiner, wenn Du in Dein Reich kommst. Darauf sagte Jesus: Wahrlich, wahrlich, Du wirst noch heute mit mir im Paradies sein. Luca, 23,32 Neues Testament.

 

Pater Don Demidoff ICCC

 

 

 



03.08.2007 Der Kampf wird fortgesetzt. Beenden Sie die Folterungen!

  

 

 

 

 

Die Bemühungen von Pater Don Demidoff, die Folterer aus den rumänischen Kerkern ans Licht zu bringen, werden mit neuen Elementen bereichert, die der Vorsitzende der Liga für moralische Wiedergeburt den Staatsanwälten, welche den Fall untersuchen, zur Kenntnis bringt.

 

In einem offenen Brief, den Pater Don Demidoff an die Staatsanwälte geschickt hat, welche den Fall der Folter im Gefängnis Codlea untersuchen, verlangt der Vorsitzende der Liga für moralische Wiedergeburt das rasche Verhören der Häftlinge, welche bereit sind jene Personen, die entweder Folter ausüben oder das Foltern der Insassen zulassen, zu verklagen. Im Sinne einer authentischen Demokratie, in der die höchste Strafe der Freiheitsentzug, jedoch nicht körperliche und geistige Schläge und Druckausübung sei, will Pater Don Demidoff beweisen, dass auch weiterhin die Möglichkeit des Fehlschlagens der Erforschung für die Entdeckung der Folterer besteht.

 

"Aus diesem Grunde, wenden wir uns an Sie mit der Bitte sofort das Verfahren fortzusetzen und, gemäß dem abgeschlossenen Protokoll, diese Häftlinge in der Anwesenheit der Rechtsanwältin und des Vorsitzenden der Liga zu verhören. Es überrascht uns die Tatsache, dass Sie während unserer Abwesenheit und entgegen dem abgeschlossenen Vertrag in unserer Abwesenheit noch andere Häftlinge verhört haben. So wurde am 20. Juli 2007 der Insasse Moisii Ionel verhört. Und gerade in dieser Situation ist unsere Anwesenheit sehr wichtig. Wir gehen von der Voraussetzung aus, dass die Liga auch weiterhin Vertrauen in Sie setzen kann und dass das Verfahren auch weiterhin objektiv und korrekt erfolgen wird", ist Pater Don Demidoff in seinem Schreiben der Meinung.

 

Damit die Ermittlung unter guten Voraussetzungen, welche die Wahrheit ans Licht bringen, verläuft, verlangt Pater Don Demidoff von den Staatsanwälten die Verhöre der bis jetzt verhörten Häftlinge, unter anderen Bedingungen - ohne die Anwesenheit eines Vertreters des Gefängnisses Codlea - zu organisieren, da vor diesem die verhörten Häftlinge augenscheinlich Vorbehalte haben und die Folterungen, besonders jene der Wächter aus dem Hochsicherheitsgefängnis des Kreises Brasov, nicht zugestehen wollen.

 

"Der Häftling Giuga Gheorghe, welcher beim ersten Verhör erst bereit war, die Wahrheit zu gestehen, nachdem der Vertreter des Gefängnisses auf Ihre Anfrage den Verhörraum verließ, muss unbedingt erneut verhört werden. Der Häftling leidet an einer Herzkrankheit und nach dem Verhör wurde er psychisch gefoltert, indem der Gefängnisarzt ihm die lebenswichtigen Medikamente nicht verabreicht, und die von der Liga gekauften Medikamente, im Wert von über 3 Millionen Lei, ihm nicht zur Verfügung gestellt werden. Somit könnte sich die Leitung des Gefängnisses der Beihilfe zum Mord an einem Häftling mitschuldig machen," schreibt Don Demidoff in seinem Brief.

 

Deshalb verlangt Pater Don Demidoff, dass die sechs bis jetzt in der Anwesenheit eines Vertreters des Gefängnisses verhörten Häftlinge erneut verhört werden, diesmal ohne die Teilnahme von Bediensteten des Gefängnisses, damit sie die Wahrheit sagen können! Der Wächter ist nicht berechtigt in dem Raum, in dem das Verhör stattfindet, anwesend zu sein, oder an der Tür zu horchen, so wie es früher geschah. Die Häftlinge müssen das Recht haben zu erklären, wie ihnen gedroht wurde und wie sie auf dem Weg zur Staatsanwaltschaft geschlagen wurden. Zusätzlich wäre es wichtig, dass die Unterlagen bezüglich der Folterungen jedes Häftlings, welche sich schon länger bei der Staatsanwaltschaft befinden, in die Verhandlung mit einbezogen werden und den Häftlingen bei jedem Verhör gezeigt werden sollen".

 

Versuche der Vertuschung

Pater Don Demidoff behauptet, dass durch einige Handlungsweisen der Führung des Gefängnisses Codlea, versucht wird die Häftlinge in verschiedener Weise einzuschüchtern, die bereit sind zur Enthüllung der Personen beizutragen, welche sich Foltertaten schuldig machen. "Sicherlich ist es kein Zufall, dass während der letzten Monate die Häftlinge, welche von der Staatsanwaltschaft verhört werden sollten, ohne Begründung oftmals in andere Gefängnisse verlegt wurden. Es ist klar, dass das ein Versuch ist, das Verhör der Häftlinge durch die Staatsanwaltschaft Brasov zu verhindern. Wir verlangen, dass diese Häftlinge sofort nach Codlea zurück gebracht werden, um gemäß dem abgeschlossenen Vertrag verhört zu werden, schreibt Pater Don Demidoff.

 

Als Folge der erhaltenen Signale, konstatiert Pater Don Demidoff, dass das Verschieben der Verhöre zu immer stärkerer körperlicher und psychischer Folter für die Häftlinge, welche sich entschlossen haben, auszusagen, führen könnte. Sehr wichtig ist auch das Erscheinen eines ehemaligen Häftlings, welcher unter Eid vor dem Notar die Folter, denen die Häftlinge ausgesetzt sind, beschrieben hat. "Um sein Leben nicht zu gefährden, werden sein Name und Anschrift bis zu seinem Verhör nicht bekannt gemacht", schreibt Pater Don Demidoff, welcher die Erweiterung der Liste der zu verhörenden Häftlinge verlangt.

 

Wo ist der Schutz der Polizei?

Schließlich wurden verschiedene Drohungen gegen die LIGA, einige von ihnen sogar gegen das Leben von Pater Don Demidoff, ausgesprochen. "Die Liga verlangt sofortigen Personenschutz durch die Polizei." Aus dem Brief des Anwalts aus Straßburg ist ersichtlich, dass auch diesem die Tatsache bekannt ist, dass sich der Vorsitzende wegen seiner kritischen Äußerungen in Lebensgefahr befindet, da er sowohl telefonisch als auch durch das Internet Drohungen erhalten hat, weshalb die Liga schon Klage bei der Staatsanwaltschaft Sibiu eingereicht hat".

 

Trotzdem behauptet der Vorsitzende der Liga für moralische Wiedergeburt, Pater Don Demidoff, dass er an der Fairness der Ermittlung der Staatsanwälte aus Brasov glaubt.

 

casetã-citat

"Genehmigen Sie die Anträge von über 150 Häftlingen und erlauben Sie Pater Demidoff sofort den Häftlingen moralische Unterstützung zu gewähren und ihnen zu erlauben ihr Recht auf Religionsfreiheit zu auszuüben"

casetã

 

Europa greift ein

Im November wird eine Kommission des Europarats den von der LIGA gestellten Antrag bezüglich der Folterungen der Häftlinge in rumänischen Gefängnissen diskutieren. Der Beschluss der europäischen Institution kommt nach zahlreichen Alarmsignalen seitens Pater Don Demidoffs. Solche Beschwerden wurden auch an Institutionen in Rumänien gesandt, das Parlament richtete eine Kommission ein, um diese Taten zu analysieren. Auch das Justizministerium wird von den Parlamentariern in dieser Sache verhört werden.

 

Pater Don Demidoff ICCC

 

 



20.07.2007 Ich war hungrig und durstig, nackt und krank, fremd und gefangen

  

 

 

 

Ich war hungrig und durstig, nackt und krank, fremd und gefangen. Neues Testament Mt 25,36...

Iulian, eines meiner Kinder, hat mir Nicolae ans Auto geschickt. Nicolae lebt mit 18 Jahren auf der Straße in Agnita. Er muss wegen seines Alters das Heim in Agnita verlassen. Seinen Vater kennt er nicht, seine Mutter lebt mit einem anderen Mann in Sibiu zusammen. Die Mutter nimmt ihn nicht auf. Dann kommt er bei der Großmutter in Sibiu unter, die ihn aber nach kurzer Zeit wieder an die Luft setzt. Sie verlangt von ihm einen Kostenbeitrag von 400.000 Lei   t ä g l i c h.

 

So ist er wieder zurück in Agnita. Er hat Hunger, er schlief auf einer Parkbank, ab und zu konnte er sich bei einem Freund waschen. Er hat keine Kleidung zum Wechseln. Die Menschen behandeln ihn wie einen Fremden, soll er stehlen und im Gefängnis landen?

 

Er sieht traurig aus, als er vor mir steht, seine Augen gläsern, sein Verhalten apathisch. Ich sage "Steig ein" und nehme ihn mit nach Iacobeni. Er braucht einige Tage bis ein leises Lächeln über sein Gesicht huscht.

 

Ist das Christus selbst, den ich in mein Auto einlade. Sagte ER nicht von sich selbst, dass ER hungrig und durstig, nackt, fremd und gefangen ist. Und Ihr, fragt ER weiter, was habt Ihr getan?

 

Vor 16 Jahren begann ich in diesem Land mit der Arbeit, in denen Christus zu sehen, die sonst durch alle Raster fallen. Ich kam als Fremder und ich blieb ein Fremder. Einen Dank habe ich noch nie für diesen Einsatz bekommen, im Gegenteil, Verdächtigungen, Schikanen, Beleidigungen. Ich wurde für die ewigen Kommunisten zum Spion, Terroristen, Händler für Kinderorgane und musste 80 Prozesse führen, um "meine" Kinder und mich zu schützen. Die Folge des Kommunismus, eines barbarischen, stalinistischen, menschenverachtenden Kommunismus. Die Menschen wurden vom Individuum zum Kollektiv umgeformt, verformt. Und ich selbst fiel unter alle drei großen Warnungen der Ideologie: Hütet Euch vor den Fremden, hütet Euch vor denen, die "vorgeben" Gutes zu tun und hütet Euch vor den zölibatären, katholischen Priestern, die man ja alle in den Folterkellern ermordet hatte, wenn sie nicht zur Orthodoxie überwechselten.

 

Die Verrohung der Menschen hier, die den Kranken und Hungrigen immer noch links liegen lassen, ist bis heute zu spüren. Es ist der Kollektivismus, der die Menschen so gemacht hat, der Kollektivismus, der das Individuum missachtet. Gott aber will das Individuum. Gott hat das Individuum erschaffen. Er kennt unseren Namen, bevor wir waren. Darum kann man gar nicht verstehen, warum "Bosco" so einen grossen Mund hat und warum er immer wieder die Finger in die Wunden des Kollektivismus legt.

 

Dieses Land wird nur gesund werden, wenn endlich der einzelne Mensch zum Mittelpunkt des Interesses wird. Wenn die Politik endlich begreift, dass der Staat aus Individuen besteht und dass Menschen Menschen sind und keine Kollektive. Das Individuum begegnet dem Individuum. Jeder muss sich seiner Verantwortung gegenüber dem anderen, aber auch sich selbst gegenüber bewusst werden. Das Kollektiv ist anonym, das Individuum ist eine Person, eine Persönlichkeit. Das Kollektiv weint nicht, lacht nicht, mein Nächster, mein Nachbar weint und lacht.

 

Nicolae kann in meinem Haus bleiben, solange er will und genau diese Grundsätze beachtet: die Regeln der Menschen, die hier miteinander leben. Und er kann lernen, dass er seinem Nächsten etwas zu essen und zu trinken gibt, dass er dem Fremden und dem Kranken ein Bett und ein Zimmer gibt und ihn vor dem Gefängnis bewahrt.

 

Vor der "Revolution" konnte kein Ausländer in dieses Land hineinkommen und kaum einer dieses Land verlassen. Wieviele Ausländer aber haben nach der "Revolution" dieses Land wieder verlassen, weil sie die Gebote Christi leben, vorleben wollten und dafür beleidigt und angeekelt wurden. Immer unter der Verdächtigung, dass ein Philantrop "gefährlich" ist, dass er etwas hinter einem Paravent verbirgt.

 

So gesehen war und ist die kommunistische Doktrin stärker als das Evangelium Jesu Christi?

 

Nein, das ist sie nicht. Schon die Apostel wurden verdächtigt, geschlagen, gejagt, eingesperrt und getötet. Aber genau darin gaben sie Zeugnis für die Liebe Jesu und Seine Botschaft für das Individuum. Das von Gott angenommene und geliebte Individuum. Der Kommunismus hat niemanden geliebt. Der Kommunismus hat Menschen gequält. Und das tut er heute noch.

 

Beschimpft mich ruhig weiter, verdächtigt mich, klagt mich an, macht mir das Leben zur Hölle und schickt mir Eure lächerliche Sekuritate auf den Hals, weil ich im Sinne Jesu meinen Nächsten liebe, weil ich nicht zusehen kann, wie er hungert und dürstet, weil ich mitleide, wenn er Schmerzen hat und der Regen seine Haut löchert, weil er keine Kleidung hat, weil er stehlen muss um zu überleben und im Gefängnis landet.

 

Ich kenne Eure Tricks. Eure kommunistischen. Habt ihr denn nach 16 Jahren immer noch nicht meinen Paravent entlarvt? Natürlich nicht, denn es gibt keinen außer dem, der Jesus Christus heißt. Habt ihr denn nach 16 Jahren immer noch nicht herausgefunden, wer hinter mir steht, wie der Metropolit von Sibiu, Antonie, mich einmal fragte. Habt Ihr denn nach 16 Jahren immer noch nicht entlarvt, "wer hinter mir steht"? Natürlich nicht, denn es gibt keinen Schatten, sondern es gibt nur Jesus Christus, der über uns allen steht.

 

Nein, niemand von Euch wird mich hier wegjagen. Ich fürchte Euch nicht. Ich fürchte nur Gott, der mich fragen wird, warum ich weggelaufen wäre. Warum ich die Augen verschlossen habe vor den Kranken, den Hungernden, den Gefangenen, den Nackten.

 

Kommt, wechselt die Front, schließt Euch mir an, denn ich bin auf der guten Seite. Ich verkündige Euch das Evangelium und die Liebe Jesu. Ich wünsche Euch Kraft und Stärke für die kommende Woche. Euer Pater Don Demidoff, in Rumänien genannt "Bosco".

 

(Übrigens für die "Liga für moralische Wiedergeburt" suche ich in Agnita Büroräumlichkeiten. Wenn Sie diesbezüglich Informationen für mich haben: Telefon 0269 510 566 oder dondemidoff@web.de)

 

Pater Don Demidoff ICCC 

 

 



01.07.2007 Plädoyer für Normalität

  

 

 

 

Es ist wirklich sehr schwer an der Stelle zu schreiben, die für das Wort zum Sonntag von Pater Don Demidoff reserviert ist. Aber die Worte fließen ,wenn es um ein Plädoyer für Normalität geht.

 

Immer mehr Menschen kennen ihn. Im armen Landesteil von Agnita nennt man ihn "den Boss" - er hilft vielen Leuten. Sein Name ist Pater Don Demidoff und er hat eine Geschichte, die andere Menschen nicht in sieben Leben sammeln könnten. Ein gequältes Leben, ein Leben als Dornenpriester. Und seit 17 Jahren steht er vor überkommenen Mentalitäten, hier in Rumänien. Sicher, es wird viel über Pater Don Demidoff geschrieben. Und es wird noch viel mehr geschrieben werden. Leider werden auch viele Dummheiten geschrieben. Und, als ob es nicht genug wäre, wiederholen sich alle diese Unwahrheiten. Ganz regelmäßig treten alle möglichen Informationen wieder auf. Eine Zeit lang, beachtete Pater Don Demidoff diese nicht.Dann, im Sinne der Normalität des zivilisierten Westens, fing er an dagegen vorzugehen. Nicht allein, sondern mit Hilfe der Justiz. Und die Justiz gab ihm in ungezählten Fällen Recht.

 

Pater Don Demidoff ist der Mann, der immer noch die Kraft hat aufzubegehren. Für Dinge, für die wir Rumänen kein bisschen Energie mehr aufbringen. Nachdem er jahrelang für Straßenkinder, denen er ein Heim gegeben hat und einen Sinn im Leben gezeigt hat, kämpfte, ist das jüngste Beispiel sein Kampf für menschliche Bedingungen im Strafvollzug und gegen die Folter. Seit 17 Jahren interessiert sich niemand für diejenigen, die im Gefängnis sind.  Daran gewöhnt, diejenigen als Parias zu bezeichnen, die hinter Gitter kommen, interessiert sich nicht ein einziger Einwohner dieses Landes für das Schicksal tausender Menschen unter uns, die einmal einen Fehler gemacht haben. Mit welchem Recht werden sie gefoltert?  Pater Don Demidoff protestierte und startete eine wahre Kampagne, damit Menschen in Gefängnissen nicht mehr wie Untermenschen behandelt werden. Ein Kampf, für den niemand sonst in diesem Land bisher die Kraft aufgebracht hat. Ein Kampf, den Pater Don Demidoff zwangsläufig gewinnen wird.

 

Dies sind nur ein paar der Aufgaben, die Pater Don Demidoff hier in Rumänien, hat. Was bekommt er zurück? Viel Misstrauen und Boshaftigkeiten. Er hat gelernt über diese, unsere Missgunst hinwegzugehen, auf die wir nicht stolz können. Für ihn äußern sich in dieser Weise nur Wadenbeißer. Für die Menschen, die so handeln, sollte das ein Alarmzeichen sein. Ein Zeichen, dass sie sich auf einem Weg befinden, der nicht der Weg der Normalität ist. Ein Zeichen, dass wir durch solcherlei Ausdruck voller Gemeinheit, Engstirnigkeit oder kommunistischem Misstrauen, nicht - auch wenn wir es wünschen - "zivilisierte Einwohner der Europäischen Union" werden. Ein Zeichen, dass das, was wir nicht verstehen, nicht automatisch heißen muss, dass es versteckte Interessen geben muss.  Leider scheint es, dass nicht einmal in Ardeal alle Menschen gelernt haben, dass, wenn jemand Menschlichkeit zeigt, er nicht zwangsläufig andere Interessen verbirgt. Offen gesagt scheinen die Einwohner Transsylvaniens auch nicht zu verstehen, dass hinter den humanitären Aktionen des Paters keine Interessen "westlicher Mächte", obskure Kräfte oder niedere Beweggründe stehen. Leider sind nicht alle Einwohner Transsylvaniens von so edler Gesinnung, dass sie dem Wohl ihrer Mitmenschen mehr Gewicht beimessen, besonders dem der Unterdrückten, als dem eigenem Interesse.

 

Vor einigen Tagen wurde ein anderes Beispiel von verschlüsselter kommunistischer Gemeinheit öffentlich. Eigentlich geht es um immer dieselben bosärtigen Gemeinheiten  über Pater Don Demidoff, aufgebauscht von  anonymen Kommentaren im Internet. Wir sollten es  regelmäßig  bedauern, wenn wir solchen Entgleisungen begegnen. Wir sollten die Leute, die sich weigern ihren Horizont zu erweitern, bedauern und für sie beten.

 

Das ist keine Normalität. Das ist nicht der Geist eines freien Europäers. Weiterhin lehnen wir zuviele Dinge ab, die wir nicht verstehen können.

 

Seit 17 Jahren trifft Pater Don Demidoff ganz regelmäßig alle Arten von Gegenspielern, die gegen ihn angehen, nur weil sie ihn nicht verstehen. Oder sie wollen nicht verstehen, dass die Normalität eine völlig andere ist. Eine Normalität, wo die Einflussnahme von Pater Don Demidoff verstanden, unterstützt und bewundert wird.

 

Wadenbeißer ehren niemanden. Im Gegenteil, sie entehren. Pater Don Demidoff ist immer bereit einen Kampf um Ideale zu kämpfen, was er jede Woche mit seinem "Wort zum Sonntag" beweist. Bleiben Sie ihm treu und begeben Sie sich nicht auf das Niveau der Wadenbeißer.

 

P. S.: Ein "anonymer" Schreiber drohte im Internet der Zeitung ZIARUL DE SIBIU, dass sie ihre Leser verlieren würde, wenn Pater Don Demidoffs Texte dort weiterhin veröffentlicht würden. Wenn dem so ist, werden wir die Wadenbeißer verlieren, aber die offen Denkenden gewinnen.

 

 

Rubrik Pater Don Demidoff

 

 

Vorsitzender der Liga für Moralische Wiedergeburt in Rumänien

Priester der Unabhängigen Katholischen Ökumenischen Kirche Iacobeni (Jakobsdorf)

 

*International Council of Community Churches USA

Vater der Straßenkinder in Cincu / Stiftung Sf. Don Bosco Cincu

www.depeschedondemidoff.com dondemidoff@web.de

Katholische Ökumenische Kirche : HL. Messe für alle, Sonntag 11.00 Uhr

Die Basilika (XIV. Jahrhundert) in Iacobeni, 13 km von Agnita, 60 km von Hermannstadt, Rumänien, entfernt. Haus der Stille, Komfortzimmer neben der Basilika

Basilica-Demidoff@web.de

 

 

 



15.06.2007 Folter, Folter ohne Ende

  

 

 

Meine Aktionen gegen die Folter in rumänischen Gefängnissen erzielen erste Wirkungen.

Die parlamentarische Kommission für Menschenrechte hat mich angehört, der stellvertretende Generaldirektor der Nationalen Gefängnisverwaltung Dl Spaiuc hat mich zu einer "Audienz" empfangen und der Staatsanwalt beim Apellgerichtshof in Brasov hat damit begonnen, die ersten von 45 Gefangenen zu vernehmen, die der Folter unterliegen.

 

Nun sind viele Menschen der Meinung, das Engagement für die Kriminellen " lohnt sich doch nicht, die sind es doch selber schuld, die haben es doch nicht anders verdient."Wer so redet gehört zu denen, die sich bei Jesus Christus über die Hure beschwerten und der HERR nur antworten konnte, "wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".

 

Kriminelle müssen bestraft werden

Ja, es ist wahr, Kriminelle müssen bestraft werden und Straftaten die andere Menschen oder ihr Hab und Gut verletzen müssen mit Gefängnis geahndet werden. Keine Frage. Was mich aber in Rumänien beschwert ist die Tatsache, dass arme Menschen, vor allem die, die sich keinen Anwalt leisten können, viel schneller ins Gefängnis gehen und vor allem viel höher bestraft werden als die die Geld oder Reputation haben. Ich kenne viele Arme, die für ihre Kinder, die Hunger hatten einen Sack Kartoffel oder ein Huhn gestohlen haben und dafür eine Strafe von 7 Jahren Haft bekommen. Allein das ist schon psychische Folter. Viele dieser Familien habe ich besucht, deren Ehemann, Vater oder Bruder unter schwersten Bedingungen einsitzt und keinen Kontakt mehr zur Familie hat, weil es nicht einmal für die Familie zu einer Buskarte oder für den Gefangenen für eine Telefonkarte reicht. Auch das ist psychische Folter.

 

Die Bedingungen in den rumänischen Gefängnissen habe ich schon früher in dieser Zeitung vielfach beschrieben. Schweine in Deutschland leben in besseren Konditionen. Ich will mich nicht wiederholen. Was aber unannehmbar ist, ist die psychische und physische Folter. In einem demokratischen Rechtsstatt, sicher in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union ist der Entzug der Freiheit das Maximum einer erlaubten Strafe. Seit Jahren will man die Türkei nicht in die Europäische Union aufnehmen, wegen der dort herrschenden Folter. Warum hat man dann Rumänien aufgenommen? Warum wird hier mit zweierlei Mass gemessen? Der Präsident der Europäischen Kommissionen Dr. Jose Barroso hat mir geantwortet, dass man sich da im Moment nicht einmischen könne, Rumänien Zeit brauche. Das ist ja eine abenteuerliche Antwort. Als in Deutschland in jüngster Zeit ein jugendlicher Häftling von anderen Häftlingen gequält und umgebracht wurde, hat sich ganz Europa aufgeregt und sich eingemischt. In Rumänien werden Tausende gequält hauptsächlich von Gefängnisangestellten und Europa kann sich nicht einmischen? Vielleicht kann man sich aus vielen Gründen nicht einmischen? Vielleicht kann man sich nicht einmischen, weil man sich mit den Amerikanern gemeinsam die Hände schmutzig gemacht und in Polen und hierzulande in der Zeit von 2002 bis 2005 illegale Haftzentren der CIA und die Terrorverdächtige unterhalten hat. Wie der Europa-Ermittler Dick Marty jetzt bestätigte und das jahrelange Lügen ein Ende hatte, hat Iliescu selbst diese illegalen Gefängnisse erlaubt und aktive Hilfe bei der Einrichtung und bei dem Betrieb dieser schrecklichen Aktionen geleistet.

 

Europa und Amerika drückt die Augen zu

Europa und Amerika hat die rechtlichen Zwänge gebrochen und drücken jetzt als Gegenleistung die Augen zu, wenn in Codlea, Jilava und Ajud u.a. weiter gefoltert wird.

 

In diesen Gefängnissen sterben zu viele junge Gefangene, weil sie "aus dem Bett fallen oder Herzschwächen haben". So dumm sind wir das Volk, das wir das alles glauben.

 

Gefangene aus allen rumänischen Gefängnissen schreiben mir inzwischen. Ich kann n icht mehr alle Post beantworten. Was sich täglich hinter den Gefängnismauern abspielt, ist ein Horrorfilm. In Codlea ist es die Sektion V in der Gefangene entkleidet und an Händen und Füssen an einem Eisenbett in einem Käfig gefesselt von zwei oder drei Wärtern zusammengeschlagen werden, ohne dass sie sich wehren könnten. Dann läßt man sie wehrlos liegen, ohne ärztliche Versorgung, ohne Nahrung, ohne dass sie zur Toilette gehen könnten.

 

In meinem Besitz sind Hunderte Dokumente eines Systems, das man geglaubt hat, mit Stalin, Hitler oder Ceausescu beendet gewesen sei. Ich höre die Notschreie der jungen und alten Gefangenen seelisch bis über viele Kilometer. Die Wärter in Codlea sind fast alle miteinander verwandt, sodass es nicht möglich ist, sich bei einem neutralen Wärter zu beschweren. Als ich diese Praktiken anprangerte, durfte ich das Gefängnis nicht mehr betreten und den Gefangenen seelischen Beistand leisten. 150 Gefangene forderten daraufhin schriftlich meine Rückkehr an. Dafür wurden sie dann umsomehr gefoltert, wenn sie Kontkat zu mir unterhielten. Telefonkarten, die ich ihnen schickte, durften sie nicht verwenden und die Post geht an mich zurück mit der Aufschrift "Nicht in unserem Verzeichnis (Evidenz)"

 

In welchem Staat, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich

In welchem Staat, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? Auch die Mass-Medien schweigen zu meinen Vorwürfen. Gibt es denn in diesem Land niemand, der sich mit mir gegen diese Barbarei solidarisiert? Nur ein Abgeordneter des Parlamentes, der Preot drd. Ioan Aurel Rus, hat mir in der Kommission den Rücken gestärkt und meine Anklagen bestätigt.

Nun beginnt der Staatsanwalt Benga in Brasov mit seinen Ermittlungen. Ich wünsche ihm Mut und Durchsetzungskraft. Ich wünsche ihm Neutralität und den Respekt vor der menschlichen Würde, die man niemandem nehmen kann und darf, auch nicht einem Kriminellen, denn gerade der soll ja lernen, was menschliche Würde ist.

Ich wünsche mir Mitstreiter in diesem Land, die für einen humanen Strafvollzug fechten, ein Strafvollzug, nach dem die Deliquenten Chancen für eine Resozialiserung haben und nicht umgekehrt mit Hass und Ekel in die Gesellschaft entlassen werden. Was sollen diese Gequälten noch von einem Staat und seinen Autoritäten glauben, wenn diese Autoritäten sich selbst wie Schweine und Kriminelle benehmen. Wer einmal aus dem Blechnapf frisst, hat dann keine Chance mehr auf ein menschenwürdiges weiteres Leben.

In einem folgenden Artikel im Wort zum Sonntag werde ich versuchen darzulegen, welche Strukturen in unseren Gefängnissen die Verrohung begünstigen, wie man weiteren Eskalationen vorbeugen sollte. Die jetzigen Gefängnisse in Rumänien sind kontraproduktiv und machen aus Kriminellen Ewig-Kriminelle.

 

Gefängnisse sind die Hohen Schulen für die Verbrechen

In den Gefängnissen herrscht Gewalt und wird Gewalt gelehrt. Gefängnisse sind die Hohen Schulen für die Verbrechen. Die Folger in Codlea und anderswo in Rumänien beweist das.

Für die Leitung eines Gefängnisses braucht man die fähigsten Köpfe, für die Betreuung der Gefangenen psychologisch geschulte Fachleute. In Codlea, in dem der Direktor, der Psychologe und der orthodoxes Priester immer noch militärische Grade haben, auch wenn sie nicht mehr damit kokettieren, ist die inhumane Diktatur besiegelt.

Wie gesagt in einem der nächsten "Worte zum Sonntag" werde ich über Resozialisierungmethoden, einen modernen Strafvollzug und den Schutz der Gesellschaft vor entlassenen Straftätern mir Gedanken machen.

 

Will da jemand an ihre Freß-Tröge?

Schade nur und das weiss ich schon heute, dass das die Verantwortlichen in Bukarest und Codlea überhaupt nicht interessiert, weil das ja bedeuten könnte, dass da jemand an ihre Freßtröge sprich Positionen will.

Und vor allem ist eine grundlegende Reform des Gefängniswesens und der Kriminalitätsprävention nicht kostenlos zu haben. Da aber die hohen Politiker, die an den anderen Fresströgen sich oft selber bedienen, einander verbandeln und einander decken und auch keine Gefahr laufen, entlarvt zu werden, die Situation der Gefolterten vollkommen kalt läßt, werden wir noch lange die Schreie von Gefolterten in Rumänien hören.

Als ich dem stellvertretenden Generaldirektor der Nationalen Gefängnisverwaltung Spaiuc in Bukarest vorhielt, dass die Schreiben der Zentralen Gefängnisverwaltung gelogen waren, zum Beispiel die Behauptung nun würde jeder Gefangene ein eigenes Bett haben, die Situation sich aber nicht geändert hatte, wurde diese Lüge damit begründet, dass auch "in rumänischen Krankenhäusern oft zwei Patienten in einem Bett schlafen müssten.

Wissen Sie, meine lieben Leser, wenn das das Niveau unserer Erörterungen zur Humanisierung unserer gesamten Gesellschaft ist, dann Gute Nacht armes Rumänien.

Du Rumänien mit Deiner reichen Geschichte und Kultur, Du Rumänien dass Du immer wieder viel zu lange unterdrückt und gequält warst, Du Rumänien das Du endlich ein Recht auf Freiheit und Selbstverwirklichung hast, schick doch endlich alle zum Teufel die immer noch nicht erlauben wollen, dass die Diktatur am Ende ist. Und hüte Dich vor denen die von aussen kommen und Dich wieder mit Tricks überziehen, wie zum Beispiel mit illegalen Gefängnissen für Terroristen.

 

Bis zum nächsten Freitag,

Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 

 

 



01.06.2007 Sing das Lied der Wahrheit

  

 

Sing das Lied der Wahrheit
Guten Tag, lieber Leser, an der gewohnten Stelle, Seite 5. Am letzten Freitag war mein Bekenntnis "Ich kenne keine Angst" und ich habe Ihnen das Geheimnis verraten, warum ich keine Angst kenne. Ich forderte auch Sie auf: keine Angst zu haben und die Angst wie Pest und Aids zu bekämpfen. Sing das Lied der Wahrheit, sagte ich.


Nun scheinen aber bei den Menschen die verschiedensten Ängste doch allgegenwärtig zu sein, man spricht nur nicht darüber. Ängste sind bei zu vielen Menschen ein Bestandteil des täglichen Lebens. Ja, man lebt mit ihnen wie mit dem täglichen Brot.


Durch diese Gewöhnung an die Angst aber verliert man den Blick dafür, wie diese Angst unser Leben bestimmt, wie sie uns beherrscht und vor allem, wie wir durch die Angst zum Spielball werden von denen, die Menschen immer wieder einschüchtern, beherrschen wollen.


Diese Menschen werden wirklich zum Spielball derer, die uns kontrollieren wollen.


Das war ganz vehement in der Zeit des Kommunismus der Fall und ist immer noch präsent unter den Neo-Kommunisten. So schlittern die Menschen von der Angst gestern in die gleiche Angst heute.


Die manipulierten Menschen
Die alten und neuen Kommunisten haben die Menschen manipuliert. Und dieser manipulierte Mensch ist allzu gerne bereit, seine eigene Verantwortung für sein eigenes Leben in die Hände anderer zu geben. Die Menschen fragen mich immer wieder, wie ich bereits ausführte: warum hast Du keine Angst? Nun die Antwort war klar: weil Gott mein Herr und Gebieter ist, der mich beschützt und grenzenlos liebt. Dadurch habe ich ein kolossales Selbstbewusstsein. Und die Menschen, denen dieses Selbstbewusstsein fehlt, sind von Angst geprägt und sie denken, sie seien machtlos, sie fänden keinen Ausweg aus ihren Problemen. Aber jeder hat Macht und jedem sind Auswege angezeigt.


Ich sehe es an meiner Arbeit: ich habe Selbstbewusstsein, weil ich kreativ und schöpferisch bin. Niemand und nichts bringt mich in Angst, ausser unserem himmlischen Schöpfer. Wer Angst hat, ist schon von vornherein blockiert, kann nicht mehr schöpferisch, kreativ sein, hat keinen Überblick mehr, sieht keinen Ausweg. Alles ist dunkel, alles ist zu.


Nun müssen wir einmal die durchleuchten, die versuchen, uns Angst zu machen. Es sind die Menschen, die ein Interesse daran haben, dass wir unser eigenes ICH verletzen, verlieren, damit er/sie, der/die andere unser ICH einnehmen, besetzen kann. Und so kann er/sie uns steuern.


Natürlich bin auch ich und die meisten Menschen diesen Versuchen ausgesetzt. Aber nur den Versuchen. Da sind die Herrscher, die Arbeitgeber, da sind die angeblichen Freunde, da sind die neuen Heilsverkünder in den Sekten, da sind die Massenmedien, da ist die Medizin und die Pharmaindustrie, da sind die Politik und die Ideologien und Illusionen, da ist das Marketing mit dem Konsum als neuem Evangelium.


Alles kann man kaufen?
"Alles kann man kaufen", wenn man nur diesen Verführern, diesen Dieben unseres ICHs glaubt und sich ihnen ausliefert und sich von ihnen besetzen lässt. Sie wollen uns abhängig machen, sie wollen uns beherrschen.
Also, Sie merken schon, es geht nicht um die Angst, die uns aufheulen läßt, bei der wir Zähneklappern kriegen. Es sind die subtilen Gefühle, die wir manchmal nicht einmal wahrnehmen oder verdrängen. Aber auch Verdrängen ist keine Lösung.


Ich lernte als Kind und Jugendlicher in Deutschland noch Werte wie Aufrichtigkeit, Selbst-Disziplin und Ordnung. Ich lernte Zuverlässigkeit und Ehre, Wahrhaftigkeit. Schauen Sie sich doch einmal um in Ihrem Arbeitskreis, Bekanntenkreis. Die Lüge ist die Selbstverständlichkeit und nicht die Wahrheit. Zuverlässigkeit? Wieso? Wenn einer sagt, er komme morgen um 12 Uhr, dann weiss man doch in diesem Land nicht in welchem Jahr ist morgen. Diebstahl ist kein Diebstahl, sondern man komplettiert nur, was man noch braucht und nicht hat. Lüge ist keine Lüge, sondern man hat nur einen Scherz gemacht. Wo führt das hin? In die Angst! Jeder hat Angst, dass sein Leben entlarvt wird, seine Lügen, sein Stehlen.


Auch die Angst ist käuflich
Das ist purer Orientalismus, Balkanismus. Das konnten sich die Chefideologen der Kommunisten spielend zu Eigen machen. Wir leben auf einem Basar. Alles ist verhandelbar, alles ist nicht wahr und doch wahr, selbst die Angst ist käuflich.


Aber wie nun endlich kann ich denn die Angst bewältigen. An erster Stelle sage ich es noch einmal: ich kann mich ganz und gar, mit Haut und Haaren, mit meiner Zeit und meinem Willen in die Hände Gottes begeben, unserem Schöpfer, der, der für uns ein unendlich grosses Opfer am Kreuz gebracht hat. Auch wenn wir zum Kreuz gerufen sind, Angst hilft nicht.


Aber es gibt zudem auch ganz simple technische Tricks gegen die Angst. Zum Beispiel Atemübungen. Wenn uns nämlich Angstgefühle befallen, tritt Schweiss aus, wird uns schwindelig, der Hals schnürt sich zu und vielleicht sogar verkrampft sich das Herz. Das sind Zeichen dafür, dass schon durch leichte Angstzustände wir selbst unseren Atem blockieren und dadurch alle Körperfunktionen leiden.


Angst? Zuerst atmen Sie tief durch. Tiefe und lange Atemzüge. Jemand droht Ihnen? Legen Sie sich Entspannungsübungen zu, jeder nach seiner Facon. In der Literatur gibt es genug Stoff dazu. Die Angst gebietet uns, sich zu verstellen. Bloss nicht. Bleiben Sie in der Minute der Angst der, der Sie wirklich sind. Laufen Sie nicht weg. Stellen Sie sich dem, der Sie beherrschen will. Jagen Sie i h n / s i e weg. Der andere muss auch nicht glauben, dass Sie perfekt sind. Zeigen Sie ruhig Ihre Schwächen, weil ehrliche Schwächen Stärken sind. Verstellungen und Täuschen des anderen ziehen Sie noch weiter in die Angst. Denn der andere entlarvt sie möglicherweise und dann sind sie ihm ganz und gar ausgeliefert und er wird mit Ihnen durch die Angst spielen.


Also maskieren Sie sich nicht. Nicht Ihr Inneres, nicht Ihr Äusseres. Das Erlebnis der Befreiung von der Lüge, von der Angst ist ein ungeheuerlich schönes Erlebnis. Es katapultiert uns auf den Weg zu Gott.


Sie können sofort aus der Angst aussteigen
Sie müssen nämlich wissen, dass Sie mit diesen Übungen und Erkenntnissen immer sofort aus der Angst aussteigen können. Denn in einem Angstzustand sind Sie mit Dingen beschäftigt oder sogar beherrscht, die irreal sind, falsch.
Sie haben Angst, Ihre Arbeitsstelle zu verlieren? Falsch. Sie leiten nämlich Ihre Kräfte in eine Passivität, die Sie lähmt, in diesem Augenblick Ihren Job gut und qualifiziert zu machen.


Sie haben Angst, Ihren Partner zu verlieren? Falsch. Weil Sie von Stund an, soviel Negativität ausstrahlen, dass Sie Ihren Partner abstossen. Positiv ist doch, Sie haben jetzt einen Partner. Angst von einer Krankheit beherrscht zu werden? Falsch, scheuchen Sie die Angst und damit die eingebildete oder tatsächliche Krankheit weg. In den Jahren in Rumänien wurde ich von vielen starken Krankheiten überfallen: Diabetes, Herzinfarkt, Rheuma. Ich habe gelacht und ich habe gesagt, dass ich siegen werde. Als die Halbgötter in Weiss in den Kliniken in Tirgu Mures und in der Schweiz mir erklärten, dass ich nur noch wenige Tage zu leben hätte, habe ich laut gelacht und die Angst, die man mir einreden wollte, zum Teufel geschickt. Ich habe denen gesagt: über uns ist ein Arzt, der die wirkliche Medizin hat, und der arbeitet nicht mit Angst.
Die Angst schafft ein Szenario des Schreckens. Die Bilder der Angst lähmen uns. Ein Leben ohne Angst macht uns kreativ, stark, gesund.


Jeder Mensch hat so viel schöpferische Kraft, um seine Angst zu besiegen. Aber wie gesagt, üben Sie das, beginnen Sie mit Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, vor allem mit Selbstachtung.


Die Heilsretter
Haben Sie auch Respekt vor sich selbst.
Warum kann ein diktatorischer Staat die Menschen so sehr beherrschen? Sie machen Angst und nutzen die Angst, die in fast allen Menschen unterschwellig vorhanden ist. Sie treten als Heilsretter auf um die Menschheit und das Individuum zu beherrschen. Sie forcieren das Kollektiv und bringen die Menschen sogar so weit, dass sie selbst nach Abhängigkeit und Unterdrückung verlangen. Das erlebten wir nicht nur im Kommunismus, sondern jetzt auch in einer noch viel gefährlicheren Doktrin: der Globalisierung, in der ein einzelner keinen, nicht mal ein Kollektiv noch einen Wert hat. Einige wenige "Auserwählte", die Herren der globalen Welt, werden diese ganze Welt kontrollieren.


Diese Auserwählten sind schon eifrig dabei, die Angstszenarien zu entwerfen:
Die Eine-Welt-Regierung
Die Manipultion der Neugeborenen durch das Genalphabeth,
die Eine-Welt-Religion des Anti-Christen.
Das werde ich nicht mehr erleben. Gott sei Dank. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bis dahin bleibe ich ohne Angst und wünsche es auch Ihnen. Aus ganzem Herzen.

Bis zum nächsten Freitag,

Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 

 

 



25.05.2007 Ich kenne keine Angst

  

 

Immer wieder fragen mich Menschen, vor allem meine Leser, wo ich eigentlich meinen Mut hernehme, die Fakten und Geschehnisse dieses Landes beim Namen zu nennen und immer wieder auch Unrecht als Unrecht zu beschreiben, ganz gleich, wer dieses Unrecht begeht.


Um es ehrlich zu sagen: ich kenne keine Angst, keine Furcht. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Furcht vor Menschen und vor Dingen ist eigentlich Feigheit, nein, mehr noch Ungläubigkeit.


Wenn ich mich ganz und gar in der Allmacht Gottes geborgen weiss, warum soll ich dann Angst haben? Warum? Gott hat mich in den schwierigsten Situationen, vor allem in Rumänien nie im Stich gelassen. Da waren in den letzten 16 Jahren Verleumdungen, Beleidigungen, Angriffe auf Leib und Leben, Verdächtigungen, Unterstellungen und was weiss ich noch alles. Einmal wurde ich sogar verhaftet, man wollte mich in einem Wald erschiessen. Und weil ich die Basilika in Iacobeni so restauriert habe, dass Menschen, vor allem Zigeuner, sie wieder als Gotteshaus benutzen können, schrieb ein Ewig-Gestriger-Kommunist von der "Tribuna" : "Bosco hat die Kirche geschändet". Es folgte Verfolgung durch die Kriminalpolizei, den Denkmalschutz und verschiedene Gerichtsinstanzen. Der ehemalige Gesundheitsminister und der Innenminister wollten mich aus dem Land entfernen, weil ich einen zu "grossen Mund" hatte.

Sie haben die Prozesse verloren und ich durfte im Land bleiben und sie mussten mir eine nicht unbeträchtliche Summe Schmerzensgeld zahlen. Durch den Gerichtsvollzieher liess ich - ohne Angst - die Autos und die Konten der Minister pfänden, sonst würde ich heute noch auf mein Geld warten. Die Schmerzensgelder investierte ich in die Restaurierung der Basilica zu Iacobeni. Es ist mein Tribut an den Himmel, der mich beschützte und mir den Weg zeigte in diesem Land ohne Angst zu leben.Ich verrate Ihnen heute das Geheimnis.


Nein, wenn es um die Wahrheit geht, kenne ich keine Furcht. Nicht die Furcht, dass mich Gott einmal im Stich lassen könnte, keine Furcht vor noch zu grosser Lüge und Korruption, keine Furcht einen Prozess zu verlieren, der dem Recht dient, nicht Furcht vor Armut oder Einsamkeit, vor Krankheit oder gar Tod, keine Furcht vor anderen Menschen, auch nicht vor denen da oben, nicht einmal die Furcht, missverstanden zu werden.


Wissen Sie was, ich verrate Ihnen heute das Geheimnis, warum ich keine Angst habe. Gott selbst hat diese Furcht aus mir vollkommen herausgetrieben. Weil Gott meine bedingungslose Hingabe zu IHM honoriert, weil ER weiss, dass ich nichts Egoistisches im Sinne habe, weil er weiss, dass ich mich niemals an fremden Eigentum bereichert oder irgend etwas gestohlen habe. Die absolute Furchtlosigkeit ist nichts anderes als die vollkommene Hingabe an unseren Vater im Himmel. Als katholischer Priester habe ich das Zölibat auf mich genommen, auf eine eigene Familie verzichtet und mich ganz und gar in den Dienst Gottes gestellt. Darum habe ich keine Angst. Natürlich bin ich auch nur ein Mensch, behaftet mit allen möglichen menschlichen Fehlern und Launen. Aber wenn es darauf ankommt, Menschen ein Wegweiser zu sein, dann bin ich furchtlos, dann ist allein Gott mein Kompass.


Mit dem himmlischen Vater kann ich über alles sprechen, ER hört mir immer und überall zu und immer gibt es den Gedanken an IHN anstelle des Gedankens der Furcht. In Seiner Nähe prangere ich Unrecht an und Menschen, die Menschen missbrauchen. Sind wir nicht verpflichtet, auch Sie, das zu tun, wenn wir die Gebote Gottes vollkommen beachten?


Die Mächte des Bösen, die Gewalt, die Lüge, der Diebstahl, der Alkoholismus, die Untreue in der Ehe belagern uns ständig, sie suchen ständig Gelegenheiten eine schwache Stelle in uns zu entdecken und in unser Inneres, unser Herz und unser Denken, einzudringen. Das Böse schleicht ständig um uns herum, schickt uns falsche Versprechungen und Verlockungen und will uns vor allem Angst einjagen, Angst, die uns beherrschen soll. Und die Angst erzeugt wiederum Angst, Niedergeschlagenheit, Zweifel, Misstrauen, Betrug. Die Angst ist eine offene Tür für den Satan.Bekämpft die Furcht wie Aids und die Pest
Darum ermuntert uns Gott immer wieder, betet zu mir um die völlige, reine Liebe, die Liebe, die alle Furcht austreibt.


Bekämpft die Furcht, sagt ER, wie man die Pest oder Aids bekämpft. Eure Rede sei Ja, Ja oder Nein, Nein, aber dazwischen gibt es nichts. Wer Angst hat, zerstört die besonderen Bande zu MIR, denn nur wer furchtlos ist, kann sich an mich 100prozentig binden. Die kleinsten Befürchtungen, die geringsten Zweifel, die Bitternis von Enttäuschungen kratzen an diesem
Band der liebenden Nähe zu unserem Gott.


Darum müssen wir mit allen Mitteln die Furcht bekämpfen. Auch Niedergeschlagenheit, Pessimismus, Bedrücktheit, Enttäuschung sind Spuren von Furcht und trüben die Reinheit unserer Verbindung zu Gott. Kämpft gegen die Angst. Um der Wahrheit willen: kämpft, liebt und siegt.
Sagt Gott: nehmt alles jeden Augenblick durch mich an. Denkt daran, nichts anderes ist vorgesehen oder gar angeordnet durch meinen Göttlichen Willen. Vergesst bitte nicht, dass ich auch der HERR über die kleinen täglichen Geschehnisse bin. Folgt mir oder der Angst. Wenn ihr der Angst folgt, dann habt ihr verloren. Bleibt stehen oder geht vorwärts, niemals aber geht zurück. Wer zurückgeht, folgt seiner Angst. Es ist, sagt Gott, meine Liebe zu euch Menschen, dass ihr ohne Angst leben könnt. Sing das Lied der Wahrheit
Gott ist der HERR des Samenkorns und der Schneeflocke. Begreif das doch, erkenne das immer und überall. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie Du es erwartest oder Dir vorstellst, dann werde nicht missmutig und ungläubig. Das Samenkorn hat seine Gesetze und und auch die Schneeflocke hat ihre Gesetze. Das Samenkorn fällt in die Erde und stirbt und die Schneeflocke schmilzt schon auf dem Blatt des Baumes. Wer ohne Angst ist, ergibt sich vollkommen in Meine Gesetze, sagt Gott.


Darum braucht ihr euch auch nicht vor dem Bösen zu fürchten. Das Böse kann doch nur die treffen, die verletzen, die sich nicht Gottes Schutz unterstellen und der Lüge glauben. Ich weiss aus meinem reichen Leben, lieber Leser, dass das alles nicht eine Frage des Gefühles ist, der Gemütsduselei, sondern eine in meinem Leben bestätigte Tatsache.


Also, wenn Du furchtlos sein willst, wenn Du alle Angst abstreifen willst, dann musst Du wissen, dann musst Du glauben, dass ich es Dir vorgelebt habe. Ich habe den Kreuzweg und das Kreuz überwunden. Meine Macht ist in einer Dimension, die Du jetzt noch nicht erfassen kannst. Aber weil es so ist, vergiss Deine Angst. Vertrau mir. Beginne in den kleinen täglichen Dingen MIR zu vertrauen, es ist ein Lernprozess bis du es vollkommen in dir verinnerlicht hast. Du wirst es erleben. Du wirst über die Lüge und die Angst lachen und du wirst es erleben, dass du auch in den grossen Angelegenheiten des Lebens nur noch die Wahrheit sprichst, vollkommen furchtlos.


Bleib nicht bei der Lüge, bei dem Bösen, bei Missgunst und Neid hängen. Verbreite keinen Streit und begib dich in keinen Streit. Suche die Harmonie mit MIR, deinem Gott. Sing nicht das Lied dieser Welt. Sing das Lied der Wahrheit, der furchtlosen Wahrheit. So einfach ist das, sagt Gott.


Bis zum nächsten Freitag, lieber Leser. Sie wissen jetzt, warum ich an dieser Stelle freitags nichts anderes verkünde als die Wahrheit. Wie sind doch die Worte Jesu: Nur die Wahrheit wird Euch frei machen. Also fragen Sie nicht mehr, woher ich die Courage nehme Ihnen in dieser Zeitung die Wahrheit vorzuhalten. Ich fürchte nicht die Mächtigen dieser Welt, sondern ich fürchte nur, dass Gott mich nicht mehr liebt. Ich fürchte nicht, was mir Menschen antun könnten, sondern nur, dass ich die Wahrheit Gottes verletzen könnte. Und die schmeckt vielen Menschen oft nicht.


Viel Vergnügen in der Übung der Wahrheit. Es wird Ihnen so viel Spass bereiten wie mir.
Ihr Pater Don Demidoff ICCC, in Rumänien genannt "Don Bosco"
Basilica zu Iacobeni
International Council of Community Churches USA
Liga für Moralische Wiedergeburt in Rumänien
Stiftung Casa Don Bosco für verlassenen Kinder

 

 



09.05.2007 Menschenschänder: Kommunisten, Neo-Kommunisten, Mafiosi

  

 

Da bin ich doch der enfältigen Illusion unterlegen, wenn Rumänien erst mal in die Europäische Union integriert ist, werden wir Zeichen der Besserung und des Fortschritts in diesem  Land mit der wunderbaren sanften Natur schnell erleben.  Immer noch habe ich die Illusion, die Menschen in Rumänien müssten doch eigentlich so geartet sein, wie die Natur in diesem Land: sanft, friedvoll, liebenswürdig. Diese Charakterisierung aber kann ich nur bei einem geringen Teil der Menschen konstatieren.  Fortschritt? Änderung der Mentalitäten? Pustekuchen.

 

Ich liebe dieses wunderschöne Land aber oft wie Bauchschmerzen. Nein, nein die Mehrzahl der Menschen sind ja gar nicht schuld. Und wenn ich doch noch immer geblieben bin, 16 Jahre lang,  dann hat das mit eben dieser Erkenntnis zu tun: die Menschen sind nicht schuld.

 

Schlangenbrut und Natterngezücht 

Die Bibel hat für diese Menschenschänder deutlichere Namen nämlich: Schlangenbrut und Natterngezücht. Die Mehrheit  der Menschen hier gehen immer noch geduckt: unter den Menschenschändern. Das sind die Ewig-Gestrigen die Kommunisten und die Neuen: die Neo-Kommunisten und die Mafiosi. 75.000 Securitate Akten sind aus Gründen der „nationalen Sicherheit“ immer noch nicht freigegeben, berichtet der Brasover Journalist Marius Oprea. Die sogenannte nationale Sicherheit aber ist in Wahrheit nichts anderes, als die Verhinderung der wahren Demokratie in Rumänien. Nun ist Rumänien in Europa, nun sitzen sie definitiv im festen Sattel: die Menschenschänder von gestern und von heute, die Kommunisten und Neo-Kommunisten und die Mafiosi. Einträchtig sind die Brüder.  Die Besetzung der wichtigen Posten mit ranghohen Offizieren der ehemaligen Securitate, die heute nur eine neues Namens-Etikett hat. Wundert es da, dass z.B. die Köpfe im Gefängnis in Codlea, sogar der Psychologe Staier und der orthodoxe Priester, versteckte Militärgrade haben? Wundert es da, dass sie in ihrer Menschenverachtung die Häftlinge an Beinen und Händen gefesselt zusammenschlagen? Und der Justizminister Tudor Chiuariu, neu im Amt und nur vielleicht ahnungslos  und der Generaldirektor der Zentralen Gefängnisverwaltung Generaldirektor Alexandru Serban  wissen natürlich von nichts. Das Wort Folter kommt ihnen nicht mal über den Mund. Ist der 33jährige  Häftling und Sekurist Crivat in Codlea deshalb zu Tode gekommen, weil er zuviel wusste und “aussteigen“ wollte?

Und Brüssel schweigt. Und wird sich bald des neuen Mitglieds Rumänien schämen.  Die Botschafter Schwedens, England, Frankreich und der Niederlande haben in diesen Tagen  von den Europäischen Kommissionen eine härtere Linie gegen Bukarest verlangt. Gegen die Schlangenbrut und das Natterngezücht.

Die Auflagen, unter denen Rumänien der EU beitreten konnte, waren bereits beispiellos hart, man wusste es doch? 

Die Masse der Menschen werden gezwungen, geduckt zu bleiben, man sieht kaum Fröhlichkeit in den Gesichtern und es bleibt Angst. Für mich  eine unerklärliche Angst. Schickt diese Menschenschänder doch endlich zum Mond und ihr braucht keine Angst mehr zu haben.

 

Nur vier Beispiele aus diesen Tagen allein  in Agnita: 

Meine Erlebnisse aus dem Alltag allein in Agnita  der nächsten Stadt neben Iacobeni würden ein Buch füllen. Hier nur vier davon:

 

Das erste Beispiel:

Im Lebensmittel-Laden „Tania.“ wird man angemuffelt. Kein Angestellter sagt Guten Tag oder Danke oder Auf Wiedersehen. Man kommt sich vor als wäre man unerwünscht, als würde man stören. Wenn man größere Einheiten kauft (zum Beispiel für mein Kinderheim) wird man tatsächlich gefragt, was man damit will. Stellen Sie sich einmal vor, das würde in Deutschland oder Frankreich passieren. Der Laden wäre in kurzer pleite, weil kein Kunde mehr käme. Wissen die denn bei „Tania“ nicht, dass die Kunden das Geld  bringen, damit der Laden lebt, damit die Angestellten ihre Gehälter bekommen. Die Kassiererin  muffelt so sehr vor sich hin, dass man am liebsten die Waren an der Kasse liegen lassen möchte, um fluchtartig zu verschwinden. Wenn sie die einzelnen Preise in die Kasse eingibt, hat man den Eindruck durch ihre Gesichtsverzerrungen, dass die Tasten der Kasse ihr Schmerzen bereiten. Warum kaufen die Menschen eigentlich in einem solchen Laden noch ein? Natürlich passiert das auch in anderen Läden und in Restaurants. Scheusslich. Ich will mich entspannen, relaxen. In Deutschland weiss man längst, dass die Gäste in erster Linie nicht ein Restaurant aufsuchen, um zu speisen, das können sie auch zuhause, sondern sie suchen Entspannung, Atmosphäre, Gesellschaft, Ambiente, Erlebnis, Kontakt. Ich kenne in Agnita nicht ein einziges Restaurant, das ich noch frequentieren will. Da bekommt man ja durch die Muffelei der Kellner schon vor dem Essen Bauchschmerzen.

 

Das zweite Beispiel:

Die rumänische  Post gibt sich modern, europäisch. Aber doch ist es  die Post der Kommunisten. Auch hier weiss man nicht, schon gar nicht bei der Post in Agnita, was der Wert eines Kunden ist. Wir sind in Europa integriert, aber die Warteschlangen an den Schaltern erinnern immer noch an die Zeit, in der sogar Briefmarken knapp waren. Die Schalter sind immer noch so klein und eng, weil man ja Abstand braucht zum Kunden, dem Bittsteller, der den man warten lassen muss, der der unterdrückt werden muss, weil der uns ja tatsächlich sein Geld bringen willl.Natürlich weiss man auch hier nicht, dass die Kunden das Geld für die Gehälter der Angestellten bringen oder? Und Schalter gibt’s genug. Die aber bleiben verschlossen, weil der Kunde ja warten muss. So war und ist das im Kommunismus. Die Ideologie der Warteschlangen.

 

In Sibiu der Kulturhauptstadt Europas schiessen jetzt die Luxushotels in die Höhe. Was passiert bloss mit denen, wenn das Kulturjahr 2007 passee ist. Doch das sollen nicht meine Sorgen sein.  In Iacobeni, 70 km entfernt, kann man immer noch nicht ins Ausland telefonieren und die Menschen haben kein Wasser und gehen auf ein Plumsklo im Garten. Briefe in denen wir auch in diesem Punkt europäische Konditionen anmahnen, werden erst gar nicht beantwortet. Der „Untertan“ hat nun mal kein Recht auf eine Antwort. Fünfmal habe ich die Senatoren und Abgeordnetein Bukrest angeschrieben und um ihre Intervention gegen die Folter in den Gefängnissen gebeten. Nicht ein einziger hat ein einziges Mal geantwortet. Die da oben, wir da unten.

   

Unfreundlich sind sie bis zum Erbrechen. Und wenn ich dann unschuldig frage: Sind Sie böse? bekommt man tatsächlich die Antwort: Nein, aber seriös. Ich weiss dann nicht, soll ich lachen oder weinen? Vor der Treppe des Postamtes hat man pflichtgemäß eine Rampe für Behinderte installiert. Wenn da einer mit seinem Rollstuhl hoch will, dann muss er erst einen Kurs im Bergerklimmen machen und wenn er auf dieser Rampe das Postamt verlassen will, kann er gar nicht so wirksame Bremsen am Rollstuhl haben, um nicht von der Treppe direkt auf die Strasse zu schiessen.

 

Vor Ostern kauften wir für 12.ooo Spendenmailings Briefmarken. Weil man unserer Stiftung erklärt hatte, - nach dreimaligen Anfragen -, dass nun auch im europäischen Rumänien die Gebühren für Drucksachen ins Ausland gelten.Gedruckte Informationen und Erklärungen hatte man nicht.  Pustekuchen. Die Briefe waren fertig, die Ecken an den Kuverts vorschriftsmäßig abgeschnitten (wo gibt es das in Europa?) und die Briefmarken verklebt.  Briefmarken für 3.000 Euro. Dann bekamen wir die ganze Chose zurück. Eiskalt. Mit Grinsen und Schabernack. Die Drucksachen entsprächen nicht den rumänischen Bestimmungen. Das konnte man uns natürlich nicht  v o r h e r erklären. Und die nicht zu gebrauchenden falsch verklebten Briefmarken nahm man natürlich auch nicht zurück. Diktatur der Kommunisten. Sie machen mit den Menschen immer noch was Sie wollen. Und keiner belangt sie und verlangt von ihnen Rechenschaft. Sie decken sich alle gegenseitig, sie können sich alles erlauben, nichts kann sie treffen. Natürlich haben wir gegen den Direktor in Sibiu „Nelu Tranbitar“ und die Diriginte Anuta Piros  in Agnita einen Schadensersatzprozess eingeleitet.  Ich habe bisher alle Schadensersatzprozesse bei den GottseiDank sich geänderten rumänischen Gerichten gewonnen. Die Post wird mir die Briefmarken erstatten, meine Reise nach Deutschland, wo ich die Briefe persönlich hingebracht habe und den Arzt, den ich brauchte, weil ich mich so aufregte, dass ich mit meinem Herz wieder eine Krise erlebte und den Advocat, damit ich auch diesen Prozess gewinne. Und nun machen sie das, was man im Kommunismus immer gemacht hat, sie bedrohen das letzte Glied der Kette, die Angestellte im Dorfpostamt  in Iacobeni, die sich vorher unter Zeugen die Weisungen geholt hat. Warum hat man nicht wie überall in Europa, wo Kunden ernst und wichtig genommen werden, klare schriftliche Konditionen z.B. für Massendrucksachen (Infopost), die man vorher lesen kann und deutlich und transparent sind. Warum in diesem Land selbst bei Briefmarken diese Geheimnistuerei.

 

Macht doch endlich auch bei den Postämtern die Plätze frei für die jungen lebensfrohen Menschen, die sehnlich auf wirkliche Demokratie warten aber  auf der Strasse versauern.

 

Das dritte Beispiel:

Ich telefoniere. Eines meiner Kinder kommt aufgeregt und sagt: Pater die sperren den Strom ab. Ich sage: sie mögen drei Minuten warten, bis ich zuende gesprochen haben, ich zahle sofort.  Doch schon ist das Telefon zu, der Computer abgestürzt, das Licht, das Kühlhaus ohne Strom. Die Wasserpumpen ohne Strom. Die Kinder sind ohne Wasser.  Ich sage denen,  Ihr seid Barbaren, dies hier ist ein Kinderheim. In jedem westlichen Land wird mindestens eine Woche vorher schriftlich angekündigt, „der Strom wird am Datum sowieso abgesperrt, wenn Sie bis dahin nicht bezahlen“. Und einem Kinderheim sperrt man niemals den Strom ab. Ich frage nach dem Namen der Stromabsperrer. Sie weigern sich. Ich sage sind Sie Kommunisten? Sie sagen: Ja, wir sind Kommunisten. Ich lasse alles stehen und liegen, Besucher warten und eile zur „SA Electric Punkt de Lucru Agnita“. Natürlich ist der Verantwortliche  Herr Moraru wieder mal nicht da, es heisst er sei im Terrain. Inzwischen habe  ich gelernt,  was die Floskel „im Terrain“ im Kommunismus bedeutet: Schwänzen der Arbeit und der Dienstpflicht. Die Kassiererin bei der ich meine Strom-Rechnung bezahle (60 Millionen alte Lei) ist sehr freundlich, aber hat natürlich keine Kompetenz. Wer hat schon im Kommunismus Kompetenz? Die Kassenhalle erinnert an die schlimmsten stalinistischen Zeiten, schmutzige Wände, eine Bettlerbank zum Sitzen, die Schalter wieder so klein, dass man kaum das Gesicht der Kassiererin erkennen kann. Die Treppe zúr Kassenhalle ist eine Zumutung vor allem für alte Menschen. Wenn es wahr ist, dass die „grossen Köpfe“ bei den Strom- und Gaslieferanten monatlich ein Gehalt von 10.000 Euro und mehr haben, verstehen Sie was ich meine, wenn ich von Mafiosi spreche. Ich spreche  in der Kassenhalle mit dem alten Mütterchen, das mit ihrer Rente nur eine einzige Birne brennen lassen kann Auch ihr hat man ohne Ankündigung den Strom, die einzige Lichtquelle abgeschaltet .Síe ist gehbehindert, hat es kaum bis zur  „Alea Castanilor“ geschafft und muss nun diese kaputte Treppe hinauf.

Nachdem ich bezahlt habe kommen sie in kurzer Zeit  den Strom entsperren, natürlich ohne ein Zeichen. Sie flüchten geradezu vom Grundstück., vielleicht wollen sie nicht mehr gefragt werden, ob sie Kommunisten sind. Und ich frage mich still, was sind das überhaupt für Menschen, die so willkürlich einem Kinderheim den Strom absperren. Ach ja, ich vergass: Kommunisten und Neokommunisten. Sie haben Genugtuung wenn der Untertan leidet, schweigt.

Und den neuen Mafiosi, denen das Leben von Kindern und Alten sowieso scheissegal war und ist. Ich bin zornig. Ich verhehle das nicht. Ist es denn da ein Wunder, dass die Menschen immer  noch deprimiert herumlaufen.

 

Viertes Beispiel:

Habe ich in Agnita in der Hauptstrasse „Avram Iancu“  tatsächlich noch bekennende Kommunisten gefunden? Jetzt will ich sehen, wie bekennende Kommunisten aussehen. Wenn es die denn gibt, wären sie mir allemal lieber, als die alten Betonköpfe mit den neuen Etiketten. Einen bekennenden Kommunisten könnte man doch zur Rede stellen….? Mit ihm diskutieren?

Durch das Eingangstor einer Fabrik  sehe ich einen grossen Komplex „Agnitex“  mit einer ebensolchen grossen Parole auf die Hauswand gemalt: „Traiasca Partidul Comunist Romania, Es lebe die kommunistische Partei Rumäniens.“ Ich erschrecke. Ich hole meinen Fotoapparat heraus, das muss ich festhalten. Das glaubt mir keiner in Deutschland und sonst wo in Europa.  Der Portier kommt heraus und will mich am Eintreten in den Hof  híndern, er hält seine Hand vor meine Kamera und verweist mich des Einganges. Ich sage, das ist doch hier öffentlich  und plötzlich wissen die Kommunisten, was jetzt privat, partikular ist und verweisen mich darauf. Ich verlasse den Eingangsbereich und schon kommt ein gewisser Gheorghe Barbat aufgeregt hinter mir her. Er gestikuliert, schreit und tobt. Was ich mir erlaube, ich sei ein „stinkender Betrüger“. (Escroc inputit).  

So war es und so ist es bei den Kommunisten: katholische Priester sind stinkende Betrüger. Noch vor zwanzig Jahren hat man die katholischen Priester  eingekerkert und gefoltet. Ihre Skelette, auch die von Bíschöfen, kamen  in Schuhkartons heraus.Nun beginne ich zu fragen, was passiert eigentlich in diesem riesigen Fabrikkomplex? Wie kommt diese “Barbati“ in den Besitz dieses Komplexes? Wo haben die das Geld hergenommen nach der sogenannten „Revolution“.Was haben wir nicht alles gehört von ehemaligen Sekuristen! Ihre enge Beziehungen zur arabischen Mafia bis 1996, der illegale Kraftstoffschmuggel während des Bürgerkrieges im Kosovo, der illegale Waffenhandel mit dem Iran, Irak und mit Afrika.

Die Einstellung von ranghohen Offizieren nach 2001. In der Wirtschaft haben sie die Schlüsselstellungen besetzt die ehemaligen „Nachrichtendienstler“.Und der kommunistische Besitz wurde nach sowjetischem Modell mit den neuen demokratischen Parteien vernetzt. Warum störte es Herrn Barbat so sehr, dass ich sein Gebäude fotografiert habe, warum? Man sagt mir in der Stadt, hier würden nur noch gelegentlich ein paar Socken gestrickt. Wie hält der dann den grossen Komplex am Leben? Solange die Vergangenheit in diesem Land nicht bewältigt wird, sehe ich keine Chance für den Menschen von der Strasse, für die Gebeugten, die Ausgebeuteten, die Geschändeten in Rumänien, die Alten und die Jugendlichen. Eine Mafia Eine Mafia, ist im Vergleich zu anderen Institutionen und zur gesamten Gesellschaft die flexibelste, die anpassungsfähigste und die pragmatischte. Sie weiss die Menschen zu unterdrücken und lehrt sie das Fürchten. Sie arbeitet mit faulen Tricks und Menschenverachtung. Sie kennt keine wirkliche Ideologie und paktiert mit den Kommunisten und sogar mit ranghohen Würdenträgern im Vatikan. Haben Sie mal etwas von der Loge P2 und Kardinal Marcincus in Rom gehört? Sie verbergen ihr Gesicht und arbeiten im Hintergrund. Sie gehen über Leichen. So ist es in Agnita und überall im Land. Sie können sich alles erlauben, decken sich und halten zusammen. Doch gibt es eine Erfahrung. So werden nicht auf ewig sein. Die Hand der Geschichte wird auch sie eines Tages treffen. Ich möchte den Tag erleben, dass auch die Rumänen mit erhobenem Kopf durch Agnita und überall im Lande gehen, ich möchte den Tag erleben, dass sich die Kassiererin im Lebensmittelladen über jeden kleinen und grossen Betrag freut, den sie für ihren Chef in die Kasse eintippen kann. Ich möchte den Tag erleben, dass die Kellnerin mit mir herzhaft lacht und sich freut, dass ich diese Woche wieder in ihr Restaurant gekommen bin. Ich möchte den Tag erleben, dass die Postangestellte schnell ihren Schalter öffnet und einen Luftsprung macht, wenn ich für 12.000 Briefe Briefmarken kaufe. Ich möchte den Tag erleben, dass der Leiter von SA Electric mich anruft und sagt: Pater, wir haben ein Problem, Ihre Stromrechnung ist nicht bezahlt. Können Sie mal vorbeikommen, damit wir eine Regelung finden. Ich möchte den Tag erleben, dass in Rumänien alle kommunistischen Parolen von Mauern und Häusern verschwinden, vor allem aber in den Köpfen und Herzen der Menschen, die immer noch nicht erahnen, wie schrecklich das Leben ist, wenn man von irgendwelchen Parolen indoktriniert ist. Ich möchte den Tag erleben, dass Strafgefangene in rumänischen Gefängnissen nicht mehr gefoltert werden, sondern ihnen Motivation gegeben wird, ihr Leben zu überdenken und zu verändern und sie wie Menschen behandelt werden, damit auch sie wieder menschlich werden. Ich möchte den Tag erleben, dass alte Menschen in Rumänien in Würde ihren Lebensabend gestalten können und nicht mehr um ein Stück Brot betteln müssen. Ich möchte den Tag erleben, dass keine Heime mehr für Strassenkinder nötig sind und die Jugendlichen in diesem Land eine Chance für eine solide Ausbildung und eine berufliche Zukunft haben und nicht zu Millionen ins Ausland gehen, um auch dort wieder als Billigverdiener ausgebeutet zu werden. Und in meiner kleinen Zigeunergemeinde würde ich gerne den Sonntag erleben, dass die Menschen aus Sehnsucht zu Gott in den Gottesdienst kommen und nicht, weil sie vielleicht von einem Essen oder einem Stückchen Schokolade profitieren können. Ich möchte den Tag erleben, dass Lüge und Diebstahl und Betrug in Rumänien geächtet wird und eine Zusage eine Zusage ist und ich mich auf den Mitmenschen verlassen kann. Ich möchte den Tag erleben, dass Kommunisten, Neokommunisten, Menschenschänder und Mafiosi sich endlich freiwillig zurückziehen und der neuen Generation Platz machen . Sie sollen um Gotteswillen alles behalten, was sie gestohlen haben, aber sie sollen Platz machen für die demokratischen Kräfte in diesem Land, denn die gibt es und warten darauf in die Verantwortung zu kommen. Ich möchte den Tag erleben, dass…………. ich dieses Land liebe, aber ohne Bauchschmerzen.

 

Oft werde ich in Agnita oder in Iacobeni und den anderen Dörfern gefragt, warum ich eigentlich nicht zum Bürgermeister kandidiere. Wissen Sie was? Ich hätte sogar Lust dazu. Was sagen Sie dazu? Und wissen Sie, was ich Ihnen meinen zukünftigen Wählern versprechen würde? Ich würde Ihnen nur die Wahrheit versprechen, nichts als die Wahrheit. Denn damit würden wir hierzulande schon viele Probleme lösen, auch in Agnita.

 

Und ich würde Ihnen die Tugenden versprechen, die ich einst in Deutschland gelernt habe: Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Unbestechlichkeit und Respekt vor den Menschen.

 

Bleiben Sie mir treu, bis zum nächsten Freitag.

Ihr Pater Don Demidoff ICCC
In Rumänien genannt "Don Bosco"

 




"Es lebe die kommunistische Partei Rumäniens" Parole an einem Haus in Agnita in der Hauptstrasse „Avram Iancu“


27.04.2007 Priester, kennst Du noch Deinen Namen?

  

 

 

Manchmal frage ich mich in all den Turbulenzen meines Alltages: Priester wo gehst Du hin? Priester erstickst Du nicht in all den Aktivitäten? Termin nach Termin? Priester kannst Du noch atmen? Priester, kennst Du noch Deinen Namen?

 

Dann halte ich inne und geniesse den Augenblick. Dann verharre ich nur in dem, was ich jetzt und gerade tue. Ich habe es mir abgewöhnt, eine Uhr zu tragen. Denn ich will nur in dem Augenblick leben, in dem ich gerade bin. Wenn ich meinen Terminkalender sehe, dann wird mir ganz übel, dann fühle ich mich gejagt von Augenblick zu Augenblick. Dann denke ich, was muss ich in der nächsten Minute, in der nächsten Stunde, morgen tun. Dann fühle ich mich getrieben. Dann werde ich zerrissen in mir selbst.

 

Ich will den Menschen erfahren

Nein ich will den Augenblick geniessen. Ich will den Menschen erfahren, der gerade vor mir steht, der mich braucht, der ja zu mir sagt, der mich gesucht hat. Oder ich will auch den Menschen erfahren, den i c h brauche, von dem i c h Hilfe erwarte, der mir eine Chance gibt, in ihm in diesem Augenblick zu verweilen. Der Mensch, dem ich Ruhe geben kann und der Mensch, der mir Ruhe gibt. So kann ich trotz eines irrsinnigen Terminkalenders meine Zeit geniessen. Auch wenn ich viel tue, bin ich dann nicht zerrissen, bin ich nicht gehetzt. Denn ich tue eines nach dem anderen, jedes einzelne ganz intensiv. Ich vertiefe mich ganz in dem oder in das, mit dem ich gerade beschäftigt bin. Ich denke noch nicht an die nächste Minute oder die nächste Stunde. Jetzt bin ich. Ganz und gar.

 

Da schaut mich in Sibiu die alte Frau an, mit ihren Blicken fragend, sie dreht sich um nach mir und ich denke in diesem Augenblick, was mag sie wohl denken. Da steht ein Baby in einem Kinderwagen vor der Tür eines Geschäftes und ich stecke meinen Kopf hinein, den Wagen ein wenig wiegend und das Kind lächelt mich an, in sich fragend, wer bist Du denn? Da betrete ich ein Geschäft und ich frage die Verkäuferin mit dem traurigen Gesicht: sind Sie traurig? (suparat) Nein, nein antwortet sie und lächelt plötzlich, nur ernst, nur ernst. Da grüssen mich wildfremde Kinder auf der Strasse und machen ein Kreuzzeichen und ich verharre in Staunen, weil man das in Deutschland überhaupt nicht kennt. Da geht die junge Frau mit ihrem zu kurzen Rock an mir vorbei und schaut an meiner langen schwarzen Soutane herunter, den Kopf leicht schüttelnd, wie denn ein alter Mann so herumlaufen kann? Da spricht mich ein Mann, ein Leser meiner Kolumnen in dieser Zeitung an und sagt: Ich kenne Sie, ganz schön mutig sind Sie, was Sie da so alles schreiben. Da kommt ein junger Mann, die Haare gefärbt und fragt mich: Sind Sie katholisch? Wie ist das katholisch zu sein?

 

Sind Sie katholisch?

Das sind die Augenblicke, in denen ich innehalte, beglückt, still, nicht an das nächste denkend. Dann ärgert mich das Mobiltelefon, das mich aus meiner inneren Stille herausreisst, sich sozusagen vordrängt, mich in die nächste Situation zwingt, an die ich doch jetzt gar nicht denken will, weil ich in dieser Minute verharren will, weil ich mich nicht jagen lassen will. Weil in jedem Augenblick und in jeder Begegnung ein Wunder steckt und dieses Wunder will ich spüren, erfahren, geniessen, auskosten.

 

Meinen Terminkalender unterwerfe ich einem Rhythmus. Die ganze Zeit hat doch ihren Rhythmus. Der Tag hat einen Morgen und einen Mittag und einen Abend und eine Nacht. Der Monat hat die Wochen und die Tage und das Jahr hat eben auch diese Struktur. Und die Stunde ist voll mit Minuten und Sekunden. Jede einzelne Sekunde will ich leben und will ich erfahren. Nicht die nächste, sondern jetzt. Wenn ich gegen diesen Rhythmus arbeite, würde ich schnell ein Verlierer sein, vor allem nicht mehr ich selbst. Und jeder Mensch hat so seinen eigenen inneren Biorythmus. Es ist gut der inneren Uhr zu folgen und in jeder Minute zu verharren und sich zu fragen: Bin ich noch, bin ich jetzt? Wo bin ich?

 

Wenn ich im Biorythmus meines Ichs, meines Leibes bleibe und lebe, dann allein bin ich im Einklang mit mir selbst. Dann kommt gar nicht der Gedanke auf, zerrissen, gehetzt zu sein.

 

Dann lebe ich gut, sehr gut und alles gelingt mir. Und ich schaffe meinen Terminkalender, erledige mein Arbeitspensum, Schritt für Schritt, Minute nach Minute. Alles geht mir spielend von der Hand. Ich bin nicht mein eigener Sklave. Und so spüre ich dann auch die Gegenwart Gottes, immerzu, denn Gott kennt nur freie Menschen.

 

Sie beten mechanisch und jammern und leiden

Zuviele Menschen sind Sklaven ihrer Zeit und ihres eigenen Lebens, kennen keine innere Freiheit und wundern sich, dass sie nicht zu Gott finden. Sie beten mechanisch, machen an jeder Kirche und jedem Kreuz undefinierbare Gesten, die wohl ineinanderfliessende Kreuzzeichen sein sollen. Sie jammern und leiden unentwegt vor sich in und in ihrer Seele ist soviel Trockenheit, Kummer, Einsamkeit und das ständige Jammern nach besseren Zeiten. Sie leben in einer inneren Armut und suchen Reichtum, wo es keinen gibt. Sie suchen ihr Abenteuer in der nächsten Begebenheit, in der nächsten Stunde, im nächsten Jahr. Und sie fragen immerzu die Besserwissenden, warum es ihnen so schlecht geht. Sie bleiben an der Oberfläche und können nicht eintauchen in den Augenblick dieser Minute. Und sie wissen nicht, dass Gott nicht an der Oberfläche wohnt, sondern der HERR einer ganz anderen Dimension ist und Seine Welt einen ganz anderen Rhythmus hat.

 

Nach jeder Finsternis kommt ein lichter Tag. In jeder Begegnung steckt ein Stück göttliches Licht. Wir müssen es nur greifen. Jetzt. Sofort.

 

Bis zum nächsten Freitag, meine treuen Leser. Wenn Sie jetzt die Zeitung aus der Hand legen, dann bleiben Sie mit ihren Gedanken ein wenig hängen bei meinen Worten. Schauen Sie zum Fenster hinaus oder wo Sie auch gerade sein mögen. Schauen Sie die Menschen an, die gerade an Ihnen vorbeigehen. Sehen Sie, wieviele auch Sie anschauen? Ich wünsche Ihnen glückliche Minuten, Augenblicke. Ich wünsche Ihnen di e s e n Augeblick.

 

Ihr Pater Don Demidoff ICCC genannt "Don Bosco". Basilica zu Iacobeni

 

 

 



16.03.2007 Psychogramm eines Dorfes II.Teil

  

 

Voriges Jahr schrieb ich im "Wort zum Sonntag" das Thema "Psychogramm eines Dorfes". Nach meiner Intervention beim Kommandanten in Sibiu wurde hier beim Posten der Polizei Ordnung geschaffen und wir haben jetzt junge Polizisten, die ihre Aufgabe erfüllen und korrekt sind. Der Alkohol-Professor wurde in Agnita wegen Verleumdung und Beleidigung verurteilt. Ist jetzt alles besser geworden?

 

Sonntags, nach dem Gottesdienst kamen drei Männer aus Iacobeni, einer davon Namens “Tica, der Britte”, zu mir, welche mich erpressen wollten. “Wenn wir keine Schokolade, genau wie die Kinder bekommen, kommen wir nicht mehr zum Gottesdienst”.

 

Im letzten Jahr hatte ich mit vielen Lügen und  falschen Versuchen seitens der Dorfbewohner zu tun,  die in den Gottesdienst kamen um zu profitieren Gibt es in diesem Dorf überhaupt kein Scham, sind wir eigentlich Christen oder Barbaren, fragte ich sie.

 

Geht Ihr in den Gottesdienst zu Gott und für Euch  selber oder für den Priester und die Kirche? Bleibt  doch lieber zu Hause, wenn Ihr meinet, dass ich dumm bin oder dass ich verpflichtet bin, diese Gottesdienste zu zelebrieren. Weder ein Bischof, noch ein Metropolit hat mich zur Seelsorge hierher geschickt. 

 

Ich bin da, um Euch die christliche Botschaft zu bringen und mit Euch zu leben.

 

Viele von Euch beklagen sich, dass sie arm und erniedrigt sind, aber jetzt weiss ich: viele sind selber schuld für das Leben das sie führen.

Diebstall, Lügen, Alkohol, Faulheit, Missbrauch der Kinder, Gewalttätigkeit, Familienzerstörung, Verstoss gegen  die Gesetze Gottes: aussereheliche Beziehungen anstatt Heirat und noch schlimmeres: die Eltern stossen ihre Kinder in das gleiche Elend in dem sie selbst leben.

 

Das ist deutlich ein völlig unchristliches Leben. Ist das Eure Botschaft, Ihr aus Iacobeni?

 

Ich möchte ganz aufrichtig sein, die allermeisten aus dem Dorf sind selber an dem Elend schuld, in dem sie leben . Ich habe mich mit Euch solidarisiert, ich habe mir darum Feinde gemacht,  aber jetzt stelle ich fest, dass Ihr die Hilfe eines Priesters gar nicht wollt.

 

Es ist aus mit der kostenlosen Verteilung der Zeitung. Diese werde ich in anderen Dörfern verteilen. Wenn ihr mich erpresst und wenn ihr überzeugt seid, dass eure Macht in Lügen besteht, werde ich die Basilica für alle die ein antichristliches Verhalten an den Tag legen, schliessen. Es gibt einige von Euch die glauben, dass ich von den Dorfbewohnern in Iacobeni abhängig bin. Es ist ein grosser Fehler die Dinge so zu betrachten.

 

In Zukunft erwarte ich, dass die Gutgesinnten zusammen mit mir beten , (alles Restliche wie: Essen, Schokolade etc.) sind Nebensachen und haben nichts mit dem Gottesdienst zu tun.

 

Aber am allertraurigsten ist das unzivilisierte und nichtchristliche Verhalten der Dorfbewohner aus Iacobeni. Damit verderbt Ihr auch Eure Kinder, die ewig im gleichen Elend  leben werden. Eure Kinder benötigen eine christliche Erziehung, sie müssen durch Religion und Gebet gebildet und geformt werden.  

 

In diesem Dorf seid Ihr   gegenüber euren Kindern schamlos, Ihr führt ein elendes Leben, ohne an eure Zukunft zu denken und völlig unchristlich. Die einzige Chance bleibt das Gebet: werdet weiser und kehrt um auf dem  falschen Weg zurück. ****

 

Ich habe keine mehr Worte, so enttäuscht bin ich. Klagt nicht mehr  Gott an,  für das was euch passiert. Kehrt zurück  auf den guten Weg, es ist nie zu spät.

 

Ich erwarte dass die gläubigen Menschen in die Kirche zu kommen, die restlichen, auch wenn sie in der Mehrzahl  sind, sollen draussen bleiben. Sie gehen mit sicheren Schritten in ihre eigene Zerstörung. 

 

"Viele sind gerufen, wenige auserwählt" Gott  sei euch gnädig.

 

**** Voriges Jahr haben wir vor der Schule zwei grosse Säcke mit Müll eingesammelt und dem Direktor übergeben. Dieses Jahr das gleiche, zwei Säcke Müll, die wir dem Primar übergeben haben. Er zeigte sich sehr ungehalten, schickte dann aber den Sozialen Dienst zu reinigen. Ich hatte den Direktor und den Primar aber gebeten, endlich den Schülern eine didaktische Unterweisung in Hygiene, Ordnung und Disziplin zu geben und endlich einen grossen Müllcontainer aufzustellen und die Schüler zu lehren, dass sie nichts mehr wegwerfen, sondern wie in jedem europäischen Staat üblich, den Müll in einen Container  werfen. Das muß zukünftig gemeinsam mit den Schülern geübt werden. Nichts ist geschehen. Die gesamte Strasse  der "Bar Leon SRL" bis zur Primaria ist voll mit Müll. Warum wird die Firma Leon SRL nicht gezwungen, einen grossen  Müllcontainer aufzustellen? Wenn im Sommer unzählige internationale Touristen zur Basilica kommen, die für ein Dorf wie Iacobeni ein Stolz sein sollte, waten sie durch den Müll und sehen die Realität Rumäniens. Als Deutscher schäme ich mich für die Menschen hier. Wenn Markttag ist in Agnita fehlen in manchen Klassen 75 % der Schüler. Nichts geschieht ihnen. Wenn ich die Kinder frage, was sie gelernt haben, dann rasseln sie irgendeinen Text herunter, den sie notfalls auswendig gelernt haben und wenn ich sie dann frage, was dieser Text beinhaltet, sagen sie, dass sie es nicht verstanden haben. Welches Format Schule haben wir hier eigentlich?

 

Die Kinder sind Produkte der Schule und ihrer Eltern. Wenn die Sozial-Zahlungen und die Coupons kommen, werden sie am gleichen Tag in den Bars versilbert. Väter und Mütter mit kleinen Kindern halten sich nachts in der Bar auf und lernen das Rauchen, in einer Zeit, in der in Europa das öffentliche Rauchverbot einfgeführt wird. Wenn sie dann alles in Alkohol umgesetzt haben, kommen sie am nächsten Tag zu mir und betteln um Brot. Scham  ist hier ein Fremdwort. Aber ein Mensch, der keine Scham kennt, ist der ein Mensch?

 

Jeden Freitag habe ich den Menschen in Iacobeni die Zeitung "Ziarul de Sibiu" mit dem "Wort zum Sonntag" kostenlos zukommen lassen. Ein ganzes Dorf, das keine Zeitung liest, dachte ich mir, kann auch nichts wissen von dem was drumherum passiert. Dann erfuhr ich, dass die meisten die Zeitung gar nicht lesen, sondern für das Anzünden ihres Ofens brauchen, ja sogar ins Pfarrhaus kommen und sich beschweren, dass sie keine Zeitung bekommen haben, damit sie ihren Ofen anzünden können. Dies ist die letzte Edition, die in Iacobeni gratis ausgeteilt wird.

 

Als Deutscher fühle ich mich hier in diesem Dorf wie in der Hölle. Nur in der Hölle werden die Hände geschlagen, die helfen.

 

Bis zum nächsten Freitag.

Pater Don Demidoff ICCC
www.depeschedondemidoff.com
Priester der Independent Catholic Church USA
Member im Council of Community Church USA www.icccusa.com
Präsident der Stiftung Sf. Don Bosco für verlassene Kinder
Präsident der Liga für moralische Wiedergeburt
Basilika zu Iacobeni / Jakobsdorf
Rumänien
Contact: dondemidoff@web.de

 


09.03.2007 Allerheiligste Arroganz

  





Allerheiligste Arroganz

Vor unserer Stiftung für Strassenkinder fährt ein Jeep vor. Mit unübersehbaren Buchstaben DGASPC. Martialisch sieht das aus, ein wenig nachKommandosache.

 

Sollten wir jetzt Angst haben?

Es steigen drei junge Frauen aus, nein eigentlich könnten sie noch Mädchen eines Lyceums sein. Es könnten aber auch irgendwelche Mode-Püppchen sein. Sie kommen auf mich zu und statt einer Begrüßung sagt eine mit spitzem Mund: Hier sind zwei Kinder. Ich verwahre mich gegen diese Art der Konfrontation und einer Konversation auf der Strasse. Ich sage: hier sind dreissig Kinder, wie wäre es wenn Sie erst einmal Zivilisation lernen würden. Sie tun dann aber so, als könnten sie das gar nicht verstehen bzw. meinen Sprachduktus als Ausländer nicht begreifen. Man sagt den ewig Gestrigen oder denen, die das auch immer noch lernen müssen, nicht die Wahrheit mitten ins Gesicht.

 

Ich bitte sie herein, serviere einen Kaffee und verlange ihre Legimitation. Sie heissen Felicia L., Alexandra M. und Cristina B. Sie titulieren sich als Psychologin und als Sozial-Assistentin. Eine Legitimation haben sie nicht, aber ein Papier einer "Delegation".

 

Wir beginnen ein Gespräch, soweit man das ein Gespräch nennen kann. Von der Qualifikation einer Psychologin oder einer Sozialassistentin ist wenig zu spüren oder habe ich in 16 Jahren Rumänien immer noch nicht gelernt, dass es hier nicht um Qualifikation geht, sondern um Nepotismus oder um Ideologie.

 

Warum lerne ich das eigentlich nicht.

Ich lasse die Kinder Danut (15) und Adina (13) hereinrufen, die Kinder, die wir nach der Phantasie der drei DGASPC-Damen "wohl offensichtlich gestohlen haben". Der Bürgermeister von Iacobeni hatte diese Kinder, nachdem sie aus dem elterlichen Haus herausgeworfen worden waren, in die Obhut unserer Stiftung gegeben und er tat das einzig Vernünftige. Vor 16 Jahren, als man unsere Arbeit noch nicht kannte, kam das häufiger vor, dass man uns verdächtigte Kinder zu stehlen, gar zu verkaufen, oder wenigstens ihre Organe. Aber jetzt 16 Jahre nach der "Revolution" und nachdem wir über 80 Prozesse wegen Verleumdung und Beleidigung gewonnen haben und den Gesundheits- und den Innenminister für eine Milliarde Lei Schmerzensgeld haben pfänden lassen, kennt die "neue" Generation immer noch nicht den neuen Geist, der direkt nach der "Revolution" hier hätte einziehen müssen. Wenn denn nicht Ion Iliescu und seine Getreuen, seine "Nachfolge-Elite", das bis heute verhindern, indem sie z.B. die Wahrheit von mehr als 75.000 Securitate-Akten weiter verstecken und nicht an die Öffentlichkeit bringen.

 

Die Kinder hatten einen Leidensweg hinter sich, den wir vielleicht einmal an anderer Stelle publizieren. Eigentümlich ist, dass den drei Mode-Damen das jahrelange Drama nicht zu Ohren gekommen war oder nicht interessierte, wohl aber die Notaufnahme der Kinder in das Casa Don Bosco. Dass die Kinder jahrelang Hunger hatten, dass sie geschlagen und zum Stehlen geschickt wurden, interessierte die Behörden nicht. Dass sie ein Asyl gefunden hatten, bereitete ihnen Bauchschmerzen. Die Kinder erklärten, dass sie keinesfalls zum Vater zurückwollen.

 

Ich versuche ein Fachgespräch über Pädagogik, Sozialisation, psychologische Stigmen von geschlagenen Kindern. Ich versuche. Vergebens. Inkompentenz oder Ignoranz? Oder allerheiligste Arroganz? In Deutschland sagt man: "Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz" (auch in Deutsch und Rumänisch). Mich erschüttert diese Arroganz.

 

Die Direktions-Damen lassen die Kinder unterschreiben und gehen. Eine geht ohne Gruss, die anderen geben mir zwar die Hand, schauen dabei aber gleichzeitig in eine ganz andere Richtung. Wollen sie mich beleidigen? Was hat das zu bedeuten? Ist das Arroganz? Sind das persönliche Komplexe? Und das bei Psychologinnen. Oder ist es das typische Verhalten der postkommunistischen Klasse.

 

Der Journalist Marius Oprea beschreibt in seinem Buch "Die Erben der Sekuritate" die Wiedereinstellung ranghoher ehemaliger Securitate-Offiziere nach 2001, das Besetzen von Schlüsselstellungen in der Wirtschaft und in den Behörden (z.B. in den DGASPC) und die Vernetzung der schrecklichen kommunistischen Ideologie mit den heute etablierten Parteien.

 

"Sie können sich alles erlauben, wissend dass sie nichts treffen kann. Ausser der Arm der Geschichte", so Oprea.

Als die drei Nepotismen-Damen in ihr Auto stiegen, bekam ich richtig Mitleid mit ihnen.

 

Seit 16 Jahren steht unsere Stiftung im selbstlosen Dienst für die geschändeten Kinder Rumäniens und damit auch im Dienst für den rumänischen Staat.

 

Doch in der alten Ideologie, die noch in hundert Jahren in Rumänien nicht weichen wird, bleiben privaten Initiativen und Stiftungen, vor allem aber Priester, die es mit dem Evangelium wirklich Ernst meinen, Feinde und natürlich eine Gefahr für die Neokommunisten. Also verhalten sie sich, wie sie sich immer gegenüber Feinden verhalten haben. Und sie verzögern bewusst die wirkliche Demokratisierung, weil es die postkommunistische Klasse gefährdet.

 

Liebe Anca Dragan, Generaldirektorin der Direktion für Kinderschutz. Oftmals musste ich mit Ihrer Kommission im Interesse der geschändeten rumänischen Kinder streiten. Wenn sie die rumänischen Kinder schützen wollen und das spreche ich Ihnen nicht ab, dann schützen sie erst einmal ihre Mädchen vom "Lyzeum", die schon so gerne so wichtig sein wollen, die immer noch die alte Ideologie ausstrahlen und einem Priester nicht in die Augen sehen können. Seien Sie etwas vorsichtiger mit Titeln wie Psychologe oder Sozialassistentin. Ich würde gerne einmal wissen, wieviele internationale psychologische Tests diese Damen kennen und welche sozial-pädagogischen Modelle ihre Assistentinnen denn gelernt haben. Sie tun mir leid.

 

Sie können sich alles erlauben, meinen Sie? Bringen Sie Ihren Damen schleunigst europäische Zivilisation und Benehmen bei. Das ist die Voraussetzung für einen fachlichen Dienst im Kinderschutz.

 

Ich biete Ihnen an, mal ein paar Seminare für die Damen und Herren Ihrer Institution durchzuführen. Kostenlos. Ich würde diese Seminare allerdings nicht bei psychosozialen Problemstellungen beginnen, sondern bei Adam und Eva, nämlich wie benehmen sich zivilisierte gebildete Menschen. Der Kommunismus ist anscheinend verschwunden, die postkommunistische Klasse aber ist geblieben. Sie verharren in Formen der Menschenverachtung und im "Schutz" der nationalen Sicherheit, wie sie es nennen und meinen damit die Behinderung der Demokratie. "Sie können sich alles erlauben" , meinen sie, aber wenn Europa sie erst einmal wirklich aufgefressen hat, wird die Geschichte gesprochen haben.

Pater Don Demidoff ICCC
www.depeschedondemidoff.com
Priester der Independent Catholic Church USA
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Eine Reíse in das Elend im neuen Europa: Bulgarien



 

 

Frank Abbas, Streetworker in den Ghettos von Varna in Bulgarien bittet mich zu ihm zu kommen. Eine Stunde von Bukarest entfernt befindet sich der Grenzort Giurgiu. Die Grenze erinnert an die alten Befestigungsanlagen zwischen den damaligen Ländern. Jetzt ist es Europa und doch muss man noch eigenartige Schlangen fahren, um an die bulgarische Grenze zu kommen. Abkassierung der Brückenbenutzung von 6 Euro, nur Euro werden angenommen. Ich habe nur einen 10-Euroschein, der Rest wird einbehalten. Bulgarische Grenze: Germani? Bitteschön fahren Sie. Dann eine Autobahn wie Sie in ganz Rumänien noch nicht zu finden ist. 180 Kilometer bis Varna, schurstracks, super gepflegt und ausgebaut. Ich staune, beginne Vergleiche zu ziehen mit dem Land, in dem ich seit 16 Jahren lebe. Schwärme und lass mich sogleich blenden: hier muss doch inzwischen alles viel besser sein.

 

Ankunft in der Badestadt Varna. Alle Hotels belegt, mitten im Winter. Ich staune. In den Hotels spricht man Deutsch, gut Deutsch. Ich staune. Die Stadt scheint sauber, aufgeräumt. Wenn nicht überall die kyrillischen Buchstaben wären könnte man glatt in einer westeuropäischen Stadt sein. Endlich, ein Taxifahrer weiss noch ein Hotel am Hafen. Bitte fahren Sie vor mir her. Ich bin müde, hundemüde. Der Wind bläst vom Hafen orkanartig. So stark, dass ich die Tür des Hotel kaum öffnen kann.

 

Der Pass wird einem immer noch abgenommen

 

Im Hafen in einem sicheren Hafen, denke ich. Alle sind freundlich, aber der Pass wird einem abgenommen, wenn man nicht sofort zahlt. Das kenne ich in Rumänien nur in den ersten 10 Jahren.

 

Ich rufe Frank Abbas ins Hotel, wir wollen zusammen essen. Unsere Gedanken austauschen und Informationen. Frank ist Deutscher, arbeitete bei im Dienstleistungsgewerbe in Bulgarien und hatte eines Tages, wie er sagt, "die Schnauze voll von Korruption und Menschenverachtung". Gott schickt ihm ein Romakind über den Weg, verkommen, verwundet. Er erkennt das Zeichen des Himmels und kommt in die Szene, die Szene der Zigeuner oder wie man dort sagt "Millets".

 

Er sagt, "ich habe Hunger, ich habe heute noch nichts gegessen". Und "darf ich mir noch einen Salat bestellen, ich habe wirklich Hunger". Es kommt mir vor, als kenne ich Frank schon ein Jahrzehnt, aber so ist es, wenn sich Brüder im Herrn treffen. Wir beten zusammen, dankbar, dass uns Gott zueinander geführt hat. Der Kellner steht am Tisch und weiss nicht, was wir da tun.

 

Jetzt ist Frank zwei Jahre dort und hat viele seelische und körperliche Schmerzen einstecken müssen. Die Polizei liebt ihn nicht. Wie soll man so einen lieben, der sich mit "denen da" solidarisiert. Das Wort Polizei löst bei ihm Nervosität aus, selbst bei denen, die den Verkehr regeln. "Fahr langsam" sagt er immer wieder, "wir wollen nicht auffallen. Ich beginne nachzudenken. Ich selbst war ja nur einmal verhaftet und sollte nur einmal gleich nach der "Revolution" erschossen werden. Im Wald von Rodbav wollte man mich laufen lassen und dann behaupten, ich hätte flüchten wollen, um mich dann von hinten zu erschiessen Also, ich kann die Gefühle von Frank Abbas beurteilen.

 

Die Stadt Varna: mitten im Müll wohnen Menschen

 

Am nächsten Morgen zeigt mir Frank die Stadt Varna. Erst die Sonnenseite. Im wahrsten Sinne des Wortes. Am Sonnenhang reiht sich eine Luxusvilla an die andere. Mit unverbaubarem Blick auf Meer. Ein Hauch von Freiheit und Glück? Eine Villa phantasievoller als die andere. Prachtbauten in allen Farben und Dekors. Bin ich in Hollywood oder in Nizza? Das neue Europa. Ob die Menschen, die darin wohnen, glücklich sind? Ach, ich wünsche es ihnen von Herzen. Aber was ist denn mit den anderen, die nicht auf der Sonnenseite wohnen? Frank zeigt mir das andere Extrem.

 

Wir fahren auf eine Mülldeponie. Was sollen wir hier? Bald sehe ich die Wahrheit. Mitten im Müll wohnen Menschen, Kinder. Sie haben nicht einmal feste Behausungen, Lattengerüste mit Plastiksäcken und alten Lumpen. Mitten im Winter. Mitten im neuen Europa. Sie suchen aus dem Müll noch Eßbares, ziehen sich Bakterien zu, Viren. Ein kleiner Junge steckt seinen Kopf aus dem stinkenden Müll, schreit wie am Spiess und steht vor meinem Auto. Ich bin paralisiert, kann nicht mal aussteigen. Nie hatte ich Berührungsängste vor den Strassenkindern in Rumänien. Ich kann hier nicht aussteigen. Ich bin zutiefst erschüttert. Wie gut haben es meine Kinder nach 16 Jahren Erziehung im Casa Don Bosco!! Frei herumlaufende Schweine wühlen im Müll wie die Menschen. Sie fressen das gleiche. Die gleichen Viren, die gleichen Bakterien. Wenn sie geschlachtet werden, essen die Menschen die Bakterien der Bakterien. Bitte lass uns fahren. Bin ich mit fortschreitendem Alter verwundbarer geworden. Das habe ich in Rumänien nie gesehen. Viele erbarmungswürdige Armut musste ich sehen, heute noch. Aber das? Das in Europa?

 

Das Wasser ist schon vergiftet

 

Wir fahren weiter und schauen uns die Riesenmülldeponie nochmal aus der Ferne an. Aus der sicheren Ferne. Ich bete, Gott erbarme Dich dieser Gequälten, aber erbarme Dich auch, derer, die das zulassen und nicht verändern. Man hört, sie wollen mit Panzern kommen und dort "aufräumen". Das Wasser ist schon vergiftet. Herr, erbarme Dich derer, die Menschen quälen und behaupten ein menschenwürdiges Europa schaffen zu wollen.

 

Wir fahren nach Vlasislavovov. Dort sind die Ghettos der Zigeuner. Die Hütten und Verschläge hängen auch an einem Hang. Aber nicht an der Sonnenseite.Die Polizei meidet das Ghetto und die Menschen verlassen es nicht. Die Behausungen kleben so aneinander, dass man denkt, dass sie nur dadurch überhaupt Halt haben. Frank bittet mich, meine Soutane auszuziehen. Popen machen dort schlechte Erfahrungen, die Zigeuner wollen nichts mit ihnen zutun haben. Frank gehört zu den Baptisten und sie sagen "Dobre Pastor" (ein guter Hirte). Niemals aber habe ich aus Opportunität meine Soutane verleugnet. Ich lasse sie an. Der "Dobre Pastor" hat dort einen Raum, mehr ein Verliess. Die Kinder kommen und machen Feuer. Ein kleiner Campingtisch ist der Altar. Darüber selbstgemachte kindliche Kreuze. Hier ist der wahre Glaube, hier glaubt man aus tiefster Seele. Hier sind die Gebete ungeschminkt. Hier sind die Hilferufe echt. An der Wand hängen Papiere mit kyrillischen Buchstaben. Sie lernen die Bibel. Schon bald bin ich der "Papa Catolic". Ich sehe ihre tiefe Sehnsucht nach ein wenig Würde. Ich lege ihnen nacheinander die Hände auf und bitte Gott inständig um Erlösung. Welche Verdienste habe ich, dass es mir so gut geht? Sie sagen, er hat uns das Kreuz auf die Stirn "gestrichen", "toj dobre", guter Mann, er hat uns angefasst, trotz Viren und Frank sagt, "Du hast Dich in ihre Herzen geschlichen. Nein Frank, ich habe gar nichts, aber alles ist Gnade. Und haben sie noch gesagt "der betet richtig".

 

Komm wieder sagten sie noch

 

Komm wieder, sagten sie noch. Ja ich komme wieder, habe ich ihnen versprochen und im Sommer machen wir draussen mitten im Ghetto die Heilige Eucharistie. Ich bringe euch den Leib Christi...." Das wird ein Fest..... Und ich werde glücklich sein, dass ich in Eurer Mitte sein darf.

 

Ich werde nach Rumänien zurückgefahren und der Weg kommt mir unendlich lang vor. Ich hänge mit meinen Gedanken bei diesen unschuldigen und gequälten Kindern. Wer hat diese Kinder gefragt, ob sie als Zigeuner geboren werden wollen, wer hat sie gefragt, ob sie in einem Ghetto leben wollen? Was denken diese Menschen von Europa, was hat sich für sie verändert? Wie gut, dass sie ihr Ghetto nicht verlassen und die Prunkbauten am Meer sehen, die Villen von Hollywood und Nizza in Bulgarien.

 

Zuhause habe ich meinen Kindern erzählt, wie diese Kinder in Varna leiden müssen und wie gut es ihnen hier inzwischen geht. Ja Frank und ihr alle, wir werden für euch beten, mit euch beten.

 

"Was wird wohl passieren, wenn sich die Gebete von Zigeunerkindern vereinen", fragte mich Frank noch. Dann wird Gott alle Fesseln lösen und die Ghettos sprengen , habe ich erwidert. Und meine Kinder haben gesungen: Gott hat uns so gemacht. Du bist weiss und ich bin schwarz, mein Herr und mein Gott.

 

Wenn Sie Frank Abbas und den Müll-und Ghettokindern von Varna helfen wollen:

 

bulgarien.de.tl

 

oder direkt an mich: dondemidoff@web.de

 

 

 

Pater Don Demidoff ICCC

www.depeschedondemidoff.com

Priester der Independent Catholic Church USA

Member im Council of Community Church USA www.icccusa.com

Präsident der Stiftung Sf. Don Bosco für verlassene Kinder

Präsident der Liga für moralische Wiedergeburt

Basilika zu Iacobeni / Jakobsdorf

Rumänien

Contact: dondemidoff@web.de

 

 

 

 

 


Ich verspreche Ihnen nichts anderes als die Wahrheit und immer die Wahrheit


Guten Tag, ich bin zurück in Ihrer Zeitung

 

Nun hat sich mein Engagement für die neue Zeitung doch noch verschoben und ich freue mich, wieder in "ZIARUL de Sibiu" jeden Freitag präsent zu sein. Einige meiner Leser haben mich tatsächlich vermisst. Ich gebe zu, es tut mir gut, wenn Sie mich auf der Strasse ansprechen und mir sagen, dass Sie mein klares Wort begrüßen. Sprechen Sie mich also ruhig auch in Zukunft an und sagen Sie mir Ihre Meinung. Es wird Zeit, dass wir lernen, uns nicht vor der Wahrheit zu fürchten. Viele haben mir zu meinem Mut gratuliert und ich verspreche Ihnen auch in Zukunft keine Rücksicht zu nehmen auf falsche Interessen. Und ich freue mich auch, dass Ziarul de Sibiu meine Beiträge zurück haben will.

 

Also ich bin zurück und ich schreibe in diesem Neuen Jahr 2007 meine erste Kolumne für Sie.Und ich verspreche Ihnen als Priester nichts anderes als die Wahrheit und immer die Wahrheit.

 

Verletztheiten der Kindheit

 

Am 1. Januar feierte die katholische Kirche das Fest der Gottesmutter Maria. Maria ist die Hüterin des Lebens. Gerade am Anfang eines Jahres ist sie uns Mahnung, dass wir die neuen Tage und Monate mit besonderer Aufmerksamkeit empfangen, die Tage sorgfältig pflegen und planen, ja dass wir selbst, unsere Familie eine Zone sind, in dem Mütterlichkeit und Milde gedeihen kann.

 

Wer nicht von uns trägt aus seiner eigenen Kindheit Verletztheiten mit sich herum. Wieviele von ihnen sind ein verletztes Kind geblieben, haben bis heute Vater oder Mutter oder Geschwister nicht verstanden. Und meine Kinder, die verlassenen rumänischen Kinder, haben eine solche Sehnsucht nach ihren Eltern, die sich einfach nicht um sie kümmern, ja nicht einmal besuchen. Diese Wunden der Kindheit, die Wunden der Verlassenheit werden diese meine Kinder ein Leben lang mit sich herumtragen.

 

Grenzen aufzeigen

 

Darum will ich Sie als Vater und Mutter ermahnen, Ihre Kinder wie ein kostbares Gut zu hegen und zu pflegen, die Kindheit Ihrer Kinder, die Ihnen vom Himmel anvertraut sind, besonders zu schützen, Ihre Kinder wirklich zu lieben und ihnen eine christliche und gute fundamentale Erziehung zu schenken. Liebe zu ihren Kindern ist nicht süsse Weichheit und grenzenloses Erlauben. Liebe ist: Kinder für das Leben vorzubereiten, in der Geborgenheit Grenzen aufzuzeigen. Nur wenn Ihre Kinder Grenzen lernen, werden sie Ihnen eines Tages dankbar sein, im Leben selbständig bestehen zu können. Ein Kind, das keine Grenzen gelernt hat, wird mit Illusionen und sehr egoistisch in das erwachsene Leben eintreten und es wird scheitern. Und es wird Ihnen, den Eltern vorwerfen, dass Ihr ständiges süsses Nachgeben in Wirklichkeit Verletztheiten in die Zukunft programmiert hat. Haben Sie Ihren eigenen Eltern soetwas vorzuwerfen? Die vielen Strafgefangenen, die ich in Codlea betreue, vermissen wirkliche Erziehung, haben nie Grenzen kennengelernt.

 

Maria weist auf ihren Sohn Jesus ständig hin. Und Jesus Christus ist der wahre Erzieher, der Erlöser, jenseits von allen Kirchen, jenseits von allen Sekten, jenseits von allen falschen Versprechungen und Verlockungen.

 

Leib, Seele und Geist sind die Säulen, die Ihr Kind während der Erziehung erfahren soll. Bei meinen, den verlassenen Kindern versuche ich diese Vermittlung und so sind einige Strassenkinder zu wunderbaren selbständigen Menschen geworden, die selbst ihr Trauma der Verlassenheit von den Eltern ablegen können.Andere versagen, weil sich ihre Eltern an ihnen versündigt haben in verschiedenen Formen.

 

Vertrauen Sie dem Stern von Bethlehem

 

Am Horizont des Herzens sehen auch sie den Stern von Betlehem? Sie auch? Vertrauen Sie diesem Stern? Folgen Sie ihm zusammen mit ihren Kindern? Der Stern von Betlehem ist der Stern der Sehnsucht. Der Stern des göttlichen Kindes. Am Anfang dieses Jahres, von dem nun schon wieder mehr als ein Monat vergangen, unwiderruflich verloren ist, brauchen wir wieder eine Orientierung. Der Stern von Bethlehem ist die einzige wahre Orientierung, Wenn wir mit unserem Leben, mit unseren Kindern nicht mehr zurecht kommen, wenn das Neue Jahre schon wieder soviele Enttäuschungen und auch Katastrophen beschert, wenn wir versagen in Sprachlosigkeit, dann suchen Sie wir doch den Stern unserer Sehnsucht: das Göttliche Kind.

 

Wenn Sie Ihre Kinder noch zuhause haben, wenn Sie noch Vater oder Mutter haben, dann gehen Sie in diesem Neuen Jahr, sorgsam mit ihnen um. Jetzt haben Sie noch Zeit, ihnen alles zu sagen, was Sie an wertvollem schon lange sagen wollten: Liebesworte. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Eltern und Zeit für Ihre Kinder. Das Wort "ich habe keine Zeit" gilt nicht. Ein Monat vom Neuen Jahr ist schon vergangen und wieviel Nutzloses haben wir schon wieder getan.Haben Sie im letzten Monat einmal ein wirkliches Gespräch mit ihren Angehörigen, mit Ihren Kinder, mit Ihrem eigenen Vater oder Mutter geführt? Gehen wir achtsamer, behutsamer, duldsamer und nachsichtiger mit den uns Vertrauten um. Wissen wir denn wirklich ob unsere Eltern, vielleicht sogar unsere Kinder dieses Neue Jahr überleben? Beim Begräbnis von Angehörigen erlebe ich gerade in diesem Rumänien oft hysterisch Gefühlsausbrüche. Warum? Sie konnten zum Schluss nicht mal mehr ein Wort der Liebe rüberbringen?

 

Denken Sie mal darüber nach und vielleicht werden Sie dann bewusster leben in diesem 2007!

 

Keine Garantie im Neuen Jahr

 

Das Neue Jahr gibt uns keine Garantie für Sicherheit und Geborgenheit. Allein der Egoismus der Jugendlichen ist atemberaubend. Sie denken nur noch an HighLife, Mode, Disco, Drogen, Sex, Ungebundenheit, Ablegen jeder Verantworung. Die massiven ökologischen Veränderungen, die wir alle mit soviel Gleichgültigkeit beobachten, die ökonomischen Vergewaltigungen in der sogenannten globalen Welt, die Kapitalgier der Groß-Kapitalisten und ihr ständiges Verlagern von Kommerz und Industrie in die billigeren Prodúktions-Länder, die irrsinnige Mißachtung der Menschenwürde weltweit, die Tötung von unzähligen Menschen täglich in barbarischen Kriegen, wo werden wir am Ende des Jahres 2007 stehen? Können wir unser Lebens-Haus noch in dieser Welt bauen?

 

Die Familie ist das Fundament des Lebens-Hauses. Wenn heute jede zweite Ehe scheitert, wenn die Menschen keine Ehe-Gemeinschaft mehr eingehen wollen, wenn immer mehr Kinder ohne sichere Einbettung in einen Hafen geboren werden, wenn unsere Sehnsüchte sich nicht nach dem Stern von Betlehem orientieren, sondern nach falschen Genüssen und Versprechungen, dann wird mir Angst um dieses Neue Jahr 2007. Wenn wir uns zurückbesinnen auf das, was uns wirklich Halt gibt, die Familie als Hort der Geborgenheit und Zuflucht, als Modell für eine gesunde Lebensplanung, dann habe ich keine Angst um unsere Angst, um unsere Emotionen, dann entdecken wir die eigentliche Erde unsere Seins, dann entdecken wir wieder unsere Nächsten, unsere Eltern, unsere Kinder.

 

Wir können die Angst, was das Neue Jahr bringen wird, nicht wegwischen. Wir können Terrorakten, Unfällen und Krankheiten und Arbeitslosigkeit ausgesetzt sein. Eine Garantie auf ein problemloses Leben gibt es nicht. Aber ich kann dafür sorgen, dass der Hafen meines Lebens stimmt, dass meine Eltern, dass meine Kinder neben mir, mit mir und für mich sind. Das wird unsere Angst relativieren und verkleinern. Das wird uns erleichtern, der Wahrheit ins Auge zu sehen, so wie ich es jeden Freitag mit dieser Kolumne versuche.

 

Gott ist der Anker Ihres Hafens. Ich wünsche Ihnen 2007 Liebe, Zuneigung, Sicherheit, Geborgenheit, Wärme, Vertrautheit im Hafen Ihrer lieben Familie.

 

Dann wird doch alles gut. Bleiben Sie mir treu bis zum nächsten Freitag

 

 

Ihr

Pater Don Demidoff

 

Basilica Catholica Ecumenica in Iacobeni neben Agnita

 

International Council of Community Churches USA

 

Sonntags 11 Uhr Heilige Messe

 

www.depeschedondemidoff.com

 

Basilica-Demidoff@web.de

 

 


Ein Knall und wir sind in Europa!


Wort zum Sonntag

 

Eine halbe Million Euro kostet das Super-Feuerwerk, das zum Jahreswechsel bei einer französischen Firma bestellt auf die Köpfe der Rumänen in Sibiu früher Hermannstadt, herunterregnet. Das haben die noch nie gesehen.... Das haben die wirklich noch nie gesehen.

 

Aber die Rumänen haben sovieles noch nie gesehen. Während die EU-Töpfe in den Städten Rumäniens gestopft werden und überlaufen und man krampfhaft sucht, wo man schnell noch die Euros verbraten kann, wird auf dem Lande weiter gedarbt und gehungert. Und in Deutschland leben die Menschen von Hartz IV.

 

Ein Wasserklo, das hat man auf dem Lande noch nicht gesehen, macht doch nichts, wenn wir jetzt ein Feuerwerk von oben bekommen. 80% der Bevölkerung geht immer noch auf ein Plumpsklo im Garten und die Fäkalien versickern dort, im günstigsten Fall oder werden raus in den Strassengraben geleitet.

 

In den Städten hat man Ampeln mit Zeituhren installiert. Du kannst Deinen Fuss auf dem Gashebel bereithalten, wenn es soweit ist. In den Dörfern sind nicht mal die Strassen geteert und im Winter versinkst Du im Schlamm. In den westlichen Restaurants gibt es jetzt WC´s mit Sensor. Das ist hier nun gerade recht. Duschen und WCs mit Sensor, während soviele Menschen hungern und der Sensor des Magens vergebens Alarm schlägt.

Während der Feiertage habe ich in meiner Zigeunergemeinde Brot und Margarine ausgeteilt. Sie haben Hunger. Und als im Gottesdienst ein Baby mit einem Esel und zwei Schafen an den Altar gebracht wurden, waren 400 Zigeuner im Gottesdienst ausser Rand und Band. Ich sah in ihren Augen ein Leuchten und Tränen, die jeden Wert von einem Feuerwerk hundertfach übersteigen. In diesem Gottesdienst in der ersten und einzigen oekumenischen Kirche in Iacobeni (60 km von Sibiu entfernt) lernte ich wieder neu zu beten.

 

Die Rumänen hoffen auf die grosse Freiheit. Freiheit durch Geld. Nach dem Feuerwerk werden diese Träume am Himmel verpuffen. Einige Reiche werden noch reicher werden, viele Arme noch ärmer. Es wurde schon angekündigt, dass 75% der Betriebe geschlossen werden müssen, weil die Bestimmungen der Europäischen Kommissionen nicht erfüllen können.

 

Und was wird aus dem Bauern, der zwei Kühe und zwei Schafe hat. Darf der das noch? Aber er lebt davon....

 

Ich danke allen unseren Freunden in Europa, die sich den Blick nicht verstellen lassen, die Wohltäter, die uns wieder mal seit Jahren über die Klippen geholfen haben. Unsere Kinder im Heim für Strassenkinder konnten bleiben, weil die Menschen Solidarität gezeigt haben und sich nicht von den Blendbotschaften beeindrucken lassen. Ja ich konnte sogar Kinder, die uns verlassen hatten, mußten, wieder aufnehmen. Ich hatte ein weisses Bettuch rausgehängt, das sagte, kommt, unsere Schwestern und Brüder im Westen haben für uns gesorgt.

 

Im Hochsicherheitsgefängnis in Codlea, dort werden im neuen Europa 1.000 Gefangene wie Schweine gehalten, 30 in einer Zelle, konnte ich einer Zelle wenigstens ein wenig Weihnachtslicht verbreiten, indem ich jedem dort einen Geldschein schickte ,gesammelt bei unseren Menschen in Europa.

 

Wenn Sie die europäische Kulturhauptstadt Sibiu besuchen, dann fliehen Sie nach dem Rummel des Tages zu uns nach Iacobeni (60 km Entfernung) in die "Basilika der Stille" und in das "Haus der Engel". Hier werden Sie ganz neue Sensoren entwickeln: für die melancholische rumänische Landschaft, die Unberrührtheit der Natur, für die Eigenart der Menschen auf dem Land. Wie gut, dass hier noch nicht alles zugeteert und zubetoniert ist, wie gut, dass ich auf einem Klo nicht von Sensoren überwacht werde, wie gut, dass ich faktisch ein wenig neben Europa leben darf. Wie gut.

 

Ihr

Pater Don Demidoff

 


Verfolgung des Dornenpriesters in Rumänien ohne Ende


Wort zum Sonntag

 

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Montag den 1.12.2006

Jetzt wird Pater Don Demidoff ICCC auch noch durch die Nationale Kommission für den Kampf gegen Diskriminierung verfolgt. Pater Demidoff ist Mitglied des ICCC, des Internationalen Council of Community Churches in den USA. In seiner wöchentlichen Kolumne in einer rumänischen Zeitung „Ziarul de Sibiu“  hatte sich der Priester in vier Artikeln  kritisch gegenüber dem Islam geäußert und den Papst nach seiner Vorlesung in Regensburg aufgefordert, nicht zu kuschen. Tausende Moslems haben angekündigt gegen den Besuch des Papstes  in der Türkei zu demonstrieren. Pater Demidoff ist vor 30 Jahren aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten und ist Mitglied der Independent Catholic Church, die wiederum Mitglied im amerikanischen Council ist.

Die Titel der Serie über den Islam sind „Warum soll der Papst kuschen?“ „Angst vor dem Islam“ „Kaum zu glauben“ Im inkriminierten Artikel hatte Demidoff dem französischen Philosophen  Redeker, der von den Moslems mit dem Todesurteil belegt worden war, Asyl angeboten. 

 

Demidoff wurde zum 7. Dezember 2006  vor die Kommission geladen.

Adresse: Consiliul National pentru Combaterea Discriminarii

Autoritate de stat autonoma              Str. Valter Maracineanu 1 – 3        Bukarest

07. Dezember 2006 um 10 Uhr

Buchpublikation: Don Demidoff, Der Dornenpriester, ISBN 973-0-03816-3

 

Don Demidoff ist seit 16 Jahren in Rumänien. Wegen seines Einsatzes für die Strassenkinder wurde er ständig verfolgt und schikaniert. Seine Anwältin hat in über 80 Prozessen obsiegt und selbst den Innen- und den Gesundheitsminister, die zu hohen Schmerzensgelder verurteilt wurden, gepfändet, weil sie nicht bereit waren, die Urteile des Höchsten Gerichtshofes in Rumänien anzuerkennen.

 

Don Demidoff ist seit 16 Jahren in Rumänien. Wegen seines Einsatzes für die Strassenkinder wurde er ständig verfolgt und schikaniert. Seine Anwältin hat in über 80 Prozessen obsiegt und selbst den Innen- und den Gesundheitsminister, die zu hohen Schmerzensgelder verurteilt wurden, gepfändet, weil sie nicht bereit waren, die Urteile des Höchsten Gerichtshofes in Rumänien anzuerkennen.

 

Mein Kommentar:

Ich bin sehr überrascht, daß daas Nationale Konsilium die Kolumnen eines Priesters in der Provinz liest. Oder sollen wir lieber die Wahrheit sagen und fragen, welches Vögelchen den besagten Artikel dort vorgelegt hat? Das es sich hierbei eindeutig um schlechte Absichten handelt, wird allein daraus ersichtlich, dass nur einer von vier Artikeln dort vorgelegt wurde. Der Gesamtzusammenhang  aber ergibt sich nur aus der Lektüre aller vier Artikel, die ich aufeinanderfolgend in dieser Zeitung veröffentlicht habe. Ich will dem Konsilium die Objektivität unterstellen, dass es zunächst einmal alle vier Kolumnen liest.

 

Ich stelle fest, dass ich nicht diskriminiert habe, sondern Fakten genannt und auch den Koran zugrunde gelegt habe. Natürlich habe ich auch meine eigene Meinung dazu. Oder sind wir in Rumänien schon wieder soweit, dass man sich fürchten muss, seine persönliche Meinung zu äußern. Es steht jedermann frei, den Koran zu studieren.

 

Und es steht auch jedermann frei, ob Christ , Moslem oder Atheist die Aussagen des Neuen Testamentes der  Bibel und des Korans unter die Lupe zu nehmen und zu vergleichen. Jesus Christus brachte die Botschaft der Liebe, Mohamed die Botschaft des Schwertes. Und dafür gibt es tausend Beweise.  Heute nur ein einziges Beispiel: die Ehebrecherin:

Der Mohammed der Hadith-Überlieferung: „Steinigt sie“. Der Jesus der Bibel: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein...“

 

Wo und wie diskriminiere ich wen? 

Jetzt sollen aus den Schulen in Rumänien  die orthodoxen Ikonen verschwinden, hat die gleiche Kommission entschieden! Leben wir hier in einem Land christlicher Tradition und müssen wir uns denen unterwerfen, die hierzulande von unserer Toleranz profitieren und deren Religonsausübung ebenfalls garantiert ist. Natürlich ist das alles kein Zufall.In Deutschland gabe es die Gerichtsstreite, nach denen in den Schulen die Kreuze verschwinden mussten. Oder haben wir vergessen, dass die Moslems vor hunderten vor Jahren in Rumänien einfielen, um die christlichen Kirchen niederzubrennen? Stehen die Wehrkirchen nicht als mahnendes Zeichen noch heute vor uns?

 

Es war mir eine Ehre, eine dieser Kirchen in Iacobeni zu restaurieren und den nachfolgenden Generationen zu erhalten. Aber vielleicht darf ich ja schon bald nicht mehr in meiner eigenen Kirche beten. Vielleicht sind unsere christlichen Kirchen ja auch schon bald Stein des Anstosses und anstelle unserer Zivilisation werden die Gesetze der Schari’a gültig sein : Steinigung bei Ehebruch oder Aputation der Hände bei Diebstahl.

 

Und alle rumänischen Frauen müssen dann verschleiert herumlaufen? Die Strategien der Fundamentalisten im Islam sind deutlich und klar. Die überdimensionierten Moscheen, schon in ihrer Größe für die Zukunft gebaut, lassen diese Strategie deutlich erkennen. Und es wird die Zeit kommen, dass die Glocken der christlichen Kirchen verstummen müssen, weil irgendwelche Machthaber sie als Diskriminierung verdammen und statt dessen werden wir von den Minaretten mit den Suren des Koran beschallt.

 

Armes, dummes  und feiges Europa. Du wirst von Deiner eigenen falschen Toleranz hingerichtet werden. Ist das das Europa,das wir der Jugend, den nächsten Generationen bauen? Denen gehört Europa. Wollen die auch mit Kopftuch und verschleiert ihr Leben gestalten?

 

Ich wiederhole, wozu ich mich in einer anderen Kolumne bereits bekannte. Ich will den friedlichen Moslem als Nachbarn. Ich will an seinem Leben teilnehmen, ich will ihm zur Seite stehen, ich will von ihm zum Grillabend in seinen Garten eingeladen sein und ich will, dass wir uns gegenseitig respektieren. Ich seine Kleidung und er meine Kleidung und den jeweiligen Lebensstil. Und die Akzeptanz der Gesetze des Landes in wir gemeinsam leben. Und diese Moslems gibt es in den europäischen Ländern tatsächlich und reichlich. Aber wehe wenn man sie radikalisiert, wenn man sie fundamentalisiert, wenn sie fanatisch gemacht werden. Vor allem jugendliche Moslems sind dafür sensibilisiert.

 

In Deutschland darf nach den Gesetzen kein Tier durch „Schächten“ geschlachtet werden. In diesen Tagen hat eine deutsches Gericht den Moslems zugestanden, dass sie dieses Gesetz nicht beachten müssen und sehr wohl schächten dürfen. Werden wir demnächst in Europa für die verschiedenen Religionen verschiedene Gesetze haben? Dann gute Nacht. Aber die Kreuze zund Ikonen müssen schon mal provisorisch „verschwinden?“

 

In meiner Kirche in Iacobeni vereine ich die verschiedenen Konfessionen der Christen zur Einheit. Jeder Christ  findet dort ein Symbol seines Glaubens bis hin zum jüdischen Glauben, der Religion Jesu Christi.

Komm moslemischer Bruder und beten wir zusammen in der Basilica zu Iacobeni: Du zu Allah und ich zu Jesus Christus, dem Sohn des Dreieinigen Gottes.Und bring Deinen Gebetsteppich als Dein religiöses  Symbol gerne mit. Aber toleriere auch Du meine christlichen Symbole.

 

Ich werde Ihnen über das Ergebnis des „Nationalen Consiliums pentru Combaterea Discriminarii“ in Bukarest zum Fall des katholischen Priesters Don Demidoff  berichten. Ich fürchte, dass ich an dieser Stelle noch öfter zum Thema schreiben muss oder was meinen Sie?

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 10.11.2006

 

 

 

 

Angst vor den Muslims

 

Teil III Das verschlägt einem doch die Sprache

Da stelle ich in drei Abhandlungen die Methoden und die Gefährlichkeit des Islam dar, nicht ahnend und nichtrealisierend, dass es auch in unserer europäischen und christlichen Welt Erscheinungen und eine verwerfliche Dekadenz gegen die Moslems gibt und als Europäer und Mitglied eine amerikanischen Kirche muss ich heute dieses schreiben:

 

Es ist nicht die Rede von einzelnen Wirrköpfen, sondern von einem deutschen Organ, der Bundeswehr, durch deren Soldaten verübte abscheuliche Praktiken Blasphemie und Angriffe auf den Islam. Deutsche Soldaten haben Skelette und Schädel in Afghanistan ausgegraben, Unfug damit getrieben und das ganze auch noch fotografiert. Zunächst wurde das als Einzeltat dargestellt, dann publizierte die BILD-Zeitung immer mehr ekelerregende Fotos. Warum kauft die BILD-Zeitung überhaupt solche Fotos?

Ein Friedhof gilt im Islam ein heiliger Ort und die Störung der Totenruhe als schwere Sünde. Eine Leiche darf nur umgebettet werden, wenn ein Moslem kein vorschriftsmäßiges Begräbnis erhalten hat. Und auch auf einem deutschen Friedhof existiert doch eine Friedhofsordnung und ein Respekt abseits der lauten Stadtstraßen.......

 

Deutsche Soldaten spielen mit Totenschädeln

Das weiss ein deutscher Soldat nicht, der in Afghanistan stationiert ist? Gab es keine Vorbereitung für die Soldaten? Hat Deutschland nicht jetzt eine Kanzlerin, Angela Merkel, die als Frau etwas feinfühliger durch ihren Verteidigungsminister die Soldaten in alle Welt schickt? Diese Soldaten repräsentieren die europäische, christliche Ethik? Und überhaupt warum müssen plötzlich ausgerechnet deutsche Soldaten in die ganze Welt geschickt werden? 10.000 Soldaten im Kongo, in Bosnien, Afghanistan, und im Libanon... Welchen Grund gibt es denn in Wahrheit 60 Jahre nach einem durch Deutschland den Menschen aufgezwungenen Welt-Krieg plötzlich weltweit wieder mit Waffen loszumarschieren. Warum müssen es Soldaten, Waffen, Kriegsschiffe sein? Warum können es nicht humanitäre Organisationen sein. Oder soll, wie es in Deutschland schon einmal war eine Industrie, die Waffenindustrie angeheizt werden, für einen fadenscheinigen Wirtschaftsaufschwung?

 

Das Schwert des Koran ist schrecklich, das Schwert von deutschen Bundeswehrdummköpfen ist gefährlich und primitiv und macht uns angriffsfähig durch die Moslems.

 

Die Mehrheit der in Deutschland lebenden türkischen Muslime fühlen sich von Amerika bedroht. Was aber wird man jetzt von den deutschen Repräsentanten in Afghanistan sagen?

 

Gotteslästerungen in Europa

Allah und sein Prophet Mohamed werden sich freuen. Haben sie nicht immer gesagt, dass die Ungläubigen durch das Schwert umkommen sollen?

Die Gotteslästerungen nehmen zu bei uns in Europa. Im Fernsehen, Film und in den Zeitungen darf selbst Christus am Kreuz verhöhnt werden. Wir nennen das Meinungsfreiheit und Kulturfreiheit. Immer mehr aber fürchten sich vor einem Wort, einer Karikatur gegen den Islam, gegen den Koran, Wir setzen Opern vom Spielplan ab, bevor überhaupt eine Kritik präsent ist, wir betteln um Verschonung, wir bauen Moscheen und lassen es zu, dass islamische Frauen in unseren eigenen Ländern gezwungen werden mit dem Kopftuch herumzulaufen.Der Islam ist es der zuschlägt und uns zeigt, dass eine dekadente Liberalität bei uns auch irgendwann ein Ende haben muss, möglicherweise durch das Schwert des Islam.

 

"Dies ist Gottes eigenes Urteil im siebten Himmel" brach der Prophet (Mohammed) aus und gab sofort Befehl, das Urteil zu vollstrecken. (Er liess sie alle einsperren) dann ging er auf einen Platz, der jetzt noch der Marktplatz von Medina ist und liess Gruben graben, dann liess er sie truppenweise vorführen und vor den Gruben hinrichten, es waren 800 bis 900 Mann.

 

Man fuhr in dieser Weise fort, bis Mohammed mit allen fertig war (Ibn Hischam II. Seite 690)

 

Koran Sure 2 Vers 191

Und erschlagt sie (die Ungläubigen) wo immer ihr auf sie stosst und vertreibt sie, von dort, wo sie euch vertrieben haben, denn Verführung zum Unglauben ist schlimmer als Totschlag....

 

Koran Sure 2 Vers 193

Und bekämpft sie bis die Verführung (zum Unglauben) aufgehört hat und der Glaube an Allah da ist.....

 

Beim Geschlechtsverkehr nicht entkleiden

Raschan Hassan Chalil, der frühere Direktor der Rechtsfakultät an der islamischen Al-Ashar-Universität hat in einem religiösen Rechtsgutachten erklärt, dass sich auch Ehepartner zum Geschlechtsverkehr nicht vollständig entkleiden dürfen. Er empfahl eine leichte Bekleidung , damit der Blick nicht direkt auf die Geschlechtsteile des Partners falle. Nun, das wäre das andere Extrem, für einen Europäer lächerlich und absurd.

 

Aber Europäische Kinderlosigkeit, Brechen der Gebote Gottes, Wilde Ehen, Sexuelle Orgien und Abartigkeiten, Promiskuität, Kinderleichen durch Abortus aufgehäuft so hoch wie die Gipfel der Karpaten, Lügen, Missachtung des Lebens, Betrug und endlose Bereicherung bei anderen, der Genen-Einheits-Mensch, die angestrebte Einwelt-Regierung, die programmierte Einweltreligion ohne Christus, die Freimaurerei sind der dekadente Boden für den Einzug des Islam weltweit.

 

Gute Nacht. Bis es soweit ist, bin ich Gottseidank nicht mehr in dieser Welt.

Aber bis zum nächsten Freitag bleiben Sie mir bitte dennoch gewogen

Ihr Pater Don Demidoff

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com

dondemidoff@web.de

 

Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 



Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 03.11.2006

 

 

 

 

Angst vor den Muslims

 

Teil II Der Westen zuckt zusammen

Wenn es wahr ist, dass der Prophet Mohammed seinen Anhängern befahl, seine Religion mit dem Schwert auszubreiten, worüber wundern wir uns dann noch und was verharmlosen wir dann noch?

 

Das pakistanische Parlament verabschiedete einstimmig eine Resolution, in der es heisst, die Äusserungen Papst Benedikts verletzen die Gefühle der Muslime und erzeugen eine Kluft zwischen den Religionen. In Indien gar wurde der Papst als blasphemisch bezeichnet. Die moslemische Kultur steht dem Westen aggressiv gegenüber, das ist nach diesen Worten klar und der Westen zuckt zusammen und schweigt.

 

Und sie sind auch untereinander aggressiv. Die Sunniten gegen die Schiiten gegen die Aleviten gegen die Gemäßigten gegen die Ungemäßigten. .....

 

Der Westen zuckt zusammen

Der Westen hätte erst dann Hoffnung auf eine Chance, wenn sich die moderaten Moslems gegen ihre Gewalt-Brüder durchsetzten, wenn die islamischen Frauen ihre Rechte erhielten, wenn Moslems in Europa die Grundrechte ihrer Gastländer akzeptierten und die Gefühle der christlichen Religion und Konfessionen. Der Regisseur Martinelli bringt es auf den Punkt: "wer das nicht tue, der soll hier auch nicht geduldet werden".

 

Der im Moskauer Patriachat tätige Berater beim EU-Rat, Filaret Bulekov, findet die heftigen Reaktionen islamischer Gruppen "unangemessen" und fordert zu ausgewogenen Reaktionen auf. Tretet ein in einen aufrichtigen Dialog, ruft er den Moslems zu, wenn ihr von den Christen und Europäern verstanden werden wollt.

 

Haben wir schon den 11. September 2001 vergessen als Selbstmordattentäter mit einem Flugzeug in das New Yorker World Trade Center rasten? Haben wir London und Madrid vergessen? Wie früher der Kommunismus profitiert der Islam von der Grosszügigkeit des Westens, von unserer Offenheit, unserer Toleranz, unserer Freiheit. Für den Islam Zeichen der Dekadenz. Wann werden wir wach?

 

 

Nun kann man sagen, dass auch die Christenheit verheerende Fehler gemacht hat (siehe Wort zum Sonntag "Ziaurl de Sibiu" vom 20.10.06 Seite 5) Und doch ist der Unterschied gewaltig. Keine der Fehler der Kirche hat seine Wurzeln im Evangelium. Jesus ist nicht gewalttätig. Im Gegenteil. Er predigt die Gewaltlosigkeit. Als Antwort auf den angstmachenden Islam gibt es nur eine Antwort: Besinnen wir uns, vor allem die christlichen Kirchen, zurück auf diesen Jesus. Warum kommen wir in der Oecumene nicht wirklich weiter? Weil auch in den christlichen Kirchen das Machtdenken, das Herrschenwollen über Menschen so eklatant präsent ist, dass in Wahrheit für Jesus kein Platz ist.

 

 

Für Jesus ist kein Platz

Was würde der orthodoxe Patriarch von Bukarest, was würde der evangelische Bischof von Sibiu oder auch nur der katholische Stadtpfarrer von Sibiu eigentlich sagen, wenn Jesus der Jude persönlich, nackt und hungrig, an deren Türen klopfen würde. Ich glaube sie würden gar nichts sagen, sondern ihre Türe zuschlagen mit dem Bemerk "falsche Adresse. Mit Krampf und Totschweigen wird die Tatsache in Rumänien behandelt, dass in Iacobeni die erste wirkliche oecumenische Kirche Rumäniens eingeweiht wurde, eben im Sinne Jesu: Lass alle eins sein. Das waren seine elementare Botschaft in der Friedenspflicht. Internationale Besucher haben ihr Erstaunen im Gästebuch unserer Kirche ausgedrückt und wenn Jesus an unsere Tür klopft, werden wir in Iacobeni die Glocken läuten.

 

 

Die Berufung auf Mohamed verstärkt Hass. Die Berufung auf Jesus schafft Liebe. Im Koran tritt Mohamed als unbarmherziger Kriegsherr auf, als Plünderer, der Juden massakriere und die Vielweiberei predige. Das Leiden des Volkes Israel bis in die jüngsten Tage gegen die Hezbollah ist nur zu deutlich.

 

 

Wie schlapp der Westen ist, zeigt die Reaktion des französischen Bildungsminister Gilles de Robien auf den verfolgten Philosophen Redeker. Zeigen Sie sich vorsichtig und gemäßigt, schrieb er dem mutigen Lehrer eines französischen Gymnasium. Das hat mich persönlich so wütend gemacht, dass ich Redeker und seine Familie spontan eingeladen habe und ihm Asyl anbiete.

 

 

Redeker schrieb im "Figaro", seine persönliche Situation sei katastrophal. "Ich weiss nicht wo ich morgen sein werde". Bislang hat kein führender Sprecher des französischen Islam die Morddrohungen gegen Redeker öffentlich verurteilt.

 

 

Armes Frankreich, armes Europa

Armes Frankreich, armes Europa. Morgen werden wir alle ein Redeker sein, wenn wir es wagen sollten, unsere Meinung zu sagen. Uns alle wird Scharia-Recht und Heiliger Krieg drohen, uns Leisetretern. Nein, nein wir drohen nicht. Denn wir lieben auch unsere moslemischen Brüder und Schwestern. Wir wollen sie lieben. Das können wir nicht mehr, wenn wir von ihnen ermordet werden.

 

 

Vielleicht aber wird es ja auch ganz anders kommen. Bei dem katastrophalen Geburtenrückgang vor allem in Deutschland, werden wir dort das Feld dem Islam widerstandslos bereiten. Denn eines haben die Moslems sicher, den Wert der Familie hochgehalten, der in unserer Kultur total am Boden liegt. Wir werden, sagt ein hochrangiger Moslem die Retter in der Not sein, denn schon bald werden wir die alten und kinderlosen Deutschen und Europäer ernähren. Deutschland und Europa werden islamischen Länder.

 

 

Also doch Gute Nacht

Also doch gewaltlos, doch ohne Schwert und ohne Blut? Schleichend und heimlich? Genug große und gewaltige Moscheen sind schon hier. Wenn denn das in Gottes Vorsehung liegt, wäre es mir sympathischer als durch Mord und Krieg. Also Europäer zeugt Kinder oder verkauft Eure Länder an die kinderreichen Moslems. Also doch Gute Nacht.

 

Bleiben Sie mir trotzdem gewogen, bis zum nächsten Freitag. Hoffentlich kann ich das Thema Islam dann beenden. Oder?

 

Ihr Pater Don Demidoff

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com

dondemidoff@web.de

 

Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 



Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 20.10.2006

 

 

 

Der Papst soll kuschen?

 

Der Papst und der Koran: so titelte unser eigener Nachrichtendienst bereits am 13. Februar 2006 um 9.15 Uhr in openPR und in der www.depeschedondemidoff.com. Da hatte doch tatsächlich Pater Flavio Fession von der amerikanischen Ave-Maria-Universität in Florida erzählt, Papst Benedikt XVI. habe in einem internen Gespräch in seiner Sommerresidenz erklärt, dass der Islam nicht reformierbar sei. Damit wollte ich es für mich bei der noch lange andauernden Diskussion bewenden lassen.

 

Aber: Wer ist schon Pater Flavio Fession, wer ist schon Pater Don Demidoff, dass das ein Mensch liest und schon gar jemand sich darüber aufregt. Da sagte der Papst in Castelgandolfo, der Islam sei keine Religion des Friedens. Nun in Regensburg in der Aula der Universität, dort wo er auch zuhause war, hat er vielleicht auch geglaubt, in einem kleinen privaten Rahmen zu sprechen. Und er hat nichts anderes getan, als seine Meinung zu sagen.

 

Die Drohungen sind wieder mal dramatisch. Endlich können sich die Muslime auch am Papst festbeissen. Und der hatte nichts anderes getan, als auf die Rationalität des Glaubens hinzuweisen und auf einen friedfertigen Dialog. Und das Kirchenoberhaupt hat nichts anderes als die Wahrheit in den Mund genommen. Es hilft niemandem, einen Konflikt der schon da ist, zu tabuisieren.

 

Die Wahrheit kann man doch nicht unterdrücken

Und nun droht man ihm, wie bekannt und gleichzeitig behauptet der Islam nicht gewalttätig zu sein. Und der Papst soll kuschen?

Haben die christlichen Kirchen doch hoffentlich gelernt. Das Kreuzrittertum im Mittelalter, die Inquisition und die Hexenverbrennungen, die Ablaßzahlungen und so weiter und so weiter. Aber warum lernt der Islam nicht? In welchem Jahrhundert ist der denn steckengeblieben? Darf man das nicht fragen? Der Islam ist die Religion der Unterwerfung der Frau, sagt die prominente Islamkritikerin Hirsi Ali. Zwei Drittel der Gewalt in der Welt werden von Moslems im Namen des Islam begangen. Diese Wahrheit kann man doch nicht unterdrücken. Und der Papst soll kuschen?

 

Wie kommen wir aus dieser Sackgasse der gegenseitigen Verdächtigungen heraus? Wir haben den Nationalsozialismus und Faschismus überstanden, hoffentlich auch die menschenverachtenden Ideologien des Kommunismus, Stalinismus und Ceaucescuismus. Das hat genug Substanz gekostet, weil es auch die Freiheit nicht zum Null-Tarif gibt. Man sollte dem Papst raten, im Umgang mit dem Islam eine kalte Vernunft walten zu lassen. Bloss nicht kuschen. Unsere hoffentlich noch christliche, jedenfalls westliche Welt hat dem Islam genug Erfreuliches zu bieten: Humanität, Diakonie, Caritas, aber auch Technologie, Bildung, Ökonomie, Kultur.

 

Bloss nicht kuschen

Also wollen wir Benedikt ermuntern, zu sagen, was er eigentlich wirklich sagen will. Das was er auch in seiner Sommerresidenz gesagt hat. Er sollte seine wirkliche religiöse Überzeugung offen bekunden. Es gibt zu viele Mehrmals-Gescheite die nicht wagen zu sagen, was sie denken, genug Theologen und sogenannte Friedensfürsten und sogenannte Neo-Liberale.

 

Wenn wir die Wahrheit über den Islam nicht sagen dürfen, dann hat er schon obsiegt und uns alle auch im Westen furchtbar unterdrückt. Mit Einschüchterung hat alles begonnen und beginnt alles. Mit Einschüchterung soll der Papst kuschen, sollen wir alle kuschen.

 

Ich bin Christ, weil ich die Friedensbotschaft Jesu Christi verstanden habe. Weil ich verinnerlicht habe, dass Gott uns als freie unabhängige Menschen will. Weil er uns liebt und demonstriert hat, wie auch wir lieben sollen. Weil er uns so übermässig liebt, dass er uns auch ganz losläßt, wenn wir uns sogar gegen ihn entscheiden. Ich kann mir keine größere Freiheit vorstellen als die des Christen. Diese Freiheit kann ich sogar im Umgang mit meiner eigenen christlichen Kirche einsetzen. Niemand kann mich einschüchtern. Auch dümmliche Artikel von einem alkoholabhängigen Schreiberling in der Sibiuer Zeitung "Tribuna" nicht. Dieser Schreiberling wurde bereits zu Zeiten des Kommunismus aus der Partei ausgeschlossen: wegen Unmoral.

 

Weil ich die Botschaft meines Glaubens verstanden habe, will ich den Muslim, der mein Nachbar ist, wo auch immer, brüderlich in meine Arme schliessen und von der Gewaltfreiheit unserer Religion sprechen, nein beweisen. Ich will ihm sagen: wir wollen einander respektieren, nicht einschüchtern, wir wollen unsere Sorgen und Freuden teilen. Wenn man sich gegenseitig respektiert, droht man nicht.

 

Während in der Palästinenserstadt Gaza, ein Sprengstoffanschlag auf eine christliche Kirche verübt wurde und anderswo eine katholische Nonne feige erschossen wurde, verlangte die radikale ägyptische Moslembruderschaft eine Entschuldigung des Papstes, der "Öl aufs Feuer giesse". "Wacht auf Muslime", hiess es dort. Wach auf Heiliger Vater und lass Deine Verrenkungen zwischen faden Erklärungen und lächerlichen Entschuldigungen. Weil man Dich bedroht, entschuldigst Du Dich? Wie hätte sich Jesus Christus verhalten? Er liess sich lieber ans Kreuz hängen, als vor dem Tribunal herumzujammern.

 

Nein, Heiliger Vater, giessen Sie kein Öl aufs Feuer, aber jammern Sie auch nicht, kuschen Sie nicht. Das will Jesus Christus nicht. Und Sie sind doch sein Stellvertreter auf Erden oder nicht?

 

Ihr Pater Don Demidoff

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com

dondemidoff@web.de

 

Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 29.09.2006

 

 

 

Die Farben des Lebens Herbst 2006

 

Jetzt fallen wieder die Blätter zu Boden. Die Natur kleidet sich in wunderbare Herbstfarben und Farbnuancen. Der Mais färbt seine Blätter in trockenes Braun, die verbliebenen Blumen lassen ihre Köpfe traurig hängen. Der Wind spielt mit den Blättern und und erzählt uns von den Höhen und Tiefen des Jahres, vom Licht und vom Schatten, von Freude und von Trauer.

Jetzt wird die Ernte eingefahren. Und es ist die Zeit, auch an die Ernte des Lebens zu denken. An die strahlenden Sommerfarben bzw. Erlebnisse, die Herbstfarben und die nachdenklicheren Tage des Lebens, an die Farben der kalten Jahreszeit, ihre Traurigkeit und Farblosigkeit, Eiszeit. So ist unser Leben ständig eingebunden in die Natur. Denn die Natur und ihre Farben sind Spiegel und gleichzeitig Symbol unseres Lebens.

 

Schmerz?  Zustimmung?

Der Herbst erinnert uns daran, dass wir unaufhörlich älter werden. Auch wir Menschen neigen uns immer mehr mit wachsendem Alter dem Boden geneigt zu, werden fragiler und wechseln Gesichtsfarbe und Struktur des Körpers. Der Wind spielt mit den Tagen unseres Lebens und er beugt uns. Ist das schmerzhaft? Stimmen Sie zu?

 

Nein, wir wollen nicht melancholisch sein. Aber wir müssen auch das Älterwerden einüben, bereit sein, älter zu werden. Bereit sein, die Farben zu wechseln und im Gesicht Falten zu kriegen und einen gebückten Körper zu akezptieren. Bereit sein, Kräfte nachzulassen und Spielzeug im Wind zu werden. Bereit sein, den Realitäten des Herbstes ins Gesicht zu sehen. Es ist die Übung des Loslassens, wie der Baum seine Blätter abschüttelt. Ach wie schwer kann das sein, seine Kraft, seine Gesundheit, seine Erfolge loszulassen. Ade, Du vollendete Krone meines Baumes. Ade, Du meine Kraft, Du meine Gesundheit, Ade all ihr Erfolge. Und nun?

 

Macht der Herbst Platz für etwas anderes? Ist es nicht so und das lesen wir auch im Evangelium, dass wir sterben und unsere Saat in den Boden fällt und Ursprung ist für etwas Neues? Und der gute Same bringt neues Leben.... Der Herbst macht Platz für die Stille. Der Herbstwind ist ein leises Lied. Die Farben des Herbstes malen in unserer Seele ein anderes Bild, ein tiefes Bild, ein stilles Bild. Der Herbst ist die begnadete Zeit wieder auf Gottes Stimme zu hören, seine Impulse zu vernehmen, seine unergründliche Lebendigkeit eben aus dieser tiefen Stille einzuatmen. Der Herbst hat faszinierende Farben. Wenn sich tausende Sonnenblumen auf einem Feld in eine einzige Richtung drehen und ihre Köpfe verneigen und Dir Abschied signalisieren? Einmal stand ich mitten in so einem Sonnenblumenfeld und der Wind zwischen ihren sich verneigenden Köpfen sprach von Abschied und von Abendstimmung. Und der Wind summte: Loslassen und ich auch verneigte meinen Kopf und antwortete im Takt des Windes: Ja, loslassen. Warum? Damit Neues entsteht.

 

Man kann auch Gebete loslassen

Seit meinem Infarkt lasse ich selbst die grandiosen Gebete. Man kann auch Gebete loslassen. Dann wird auch das Beten immer einfacher und immer bescheidener. Und die Farben Deines Gebetes ändern sich und die Melodie Deines Herbstgebetes wird leiser und summt nur noch. Dann wird aus einem kompletten Vaterunser nur noch ein "Dein Wille geschehe".

 

Der Herbst ist Grund, loszulassen, "zu uns komme Dein Reich", aber auch zurückzuschauen. Hoffentlich haben wir Grund in Dankbarkeit zurückzuschauen auf den Sommer und das Frühjahr, auf die Jugendzeit und die kraftvollen Jahre unseres Lebens. Hoffentlich gibt es genug Grund, dankbar zu sein für die Gelegenheiten Deines Lebens. Hoffentlich singt der Herbstwind ein Lied des Einklanges mit dem was aus Dir geworden ist. Dann will ich dankbar sein für alles was mir Gott geschenkt hat, für die Gaben meiner Seele, für die Menschen, denen ich begegnen durfte. Die Fülle der Farben in mir und in anderen.

 

Der Herbst gibt mir eine besondere Inspiration. Er macht es mir irgendwie leicht, wieder etwas loszulassen. Bevor die Herbstblätter zu Boden fallen sind sie besonders bunt und prächtig. Wunderbare Farben. Manchmal denke ich, wenn ich es schaffe auch von mir und in mir wieder etwas loszulassen, wenn Herbst auch in mir ist, dann ist meine Seele die schönste Farbpalette, die es gibt. Dann ist meine Seele so bunt und das ganze Herbst-Leben ist auch ein neues Leben. Und der Wind trägt leise davon, was wir losgelassen, von dem wir uns getrennt haben: für immer.

 

Dann ist Platz in mir

Immer wenn ich es schaffe, loszulassen spüre ich in mir Reife und Fülle und Überlegenheit und Hoffnung und Dankbarkeit und das milde Licht des Herbstes.

Und dann ist reichlich Platz in mir, mich im Winter in mich selbst zurückzuziehen, in meinen Mantel gegen die Kälte. Ich schirme mich ab, lasse nur ein kleines Loch des Atmens, wie ich es in die Eisdecke meines Fischteiches im Garten schlage. Ja doch, auch der Eiswind hat eine Melodie. Dann warte ich wieder auf das Frühjahr und dessen Wind mit einer neuen Melodie.

Doch nun leuchte über mir und Dir das milde Licht des Herbstes. Eine kleine Zeit. Ewiges gibt es nicht in dieser Welt. Horche dem Lied Deines Windes und begrüße am Morgen schon den Abend. So wie der letzte Sommer sich in diesen Herbst verwandelt. Das ist wahres Loslassen, dann erlöse uns Vater von allen Übeln.

Ich schreibe Ihnen einen Gruss in den Herbstwind. Wie ein Blatt soll dieser Wind es zu Ihnen tragen. Fangen Sie dieses Blatt. Halten Sie es fest, wenn Sie es können.

 

Ihr Pater Don Demidoff

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com

dondemidoff@web.de

 

Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 22.09.2006

 

Wann wird in Rumänien Religionsfreiheit sein?

 

 

Offener Brief

 

Sehr geehrter Herr Direktor, sehr geehrtes Corp Didactic, sehr geehrter Herr Bürgermeister Cori:

 

Wir fragen: aufgrund welcher Gesetzesbasis  das neue Schuljahr am 15. September 2006 vom Priester der orthodoxen Kirche in Iacobeni eingeweiht wurde und damit zur orthodoxen Staatsschule deklariert?

 

Ich bitte mir mitzuteilen, welche Gesetze Sie bewogen haben, den Priester der Basilica Independent Catholic Church ICCC und Vorsitzenden der Stiftung Casa Don Bosco erst gar nicht einzuladen. Wenigstens hätten Sie doch einen oecumenischen Gottesdienst vorsehen können. Schon im vergangenen Jahr mussten wir kritisieren, dass die Kinder gegen ihren Willen zur Beichte zur orthodoxen Schule gemeinschaftlich geführt werden, während der Schulzeit.

 

Es ist Ihnen sehr gut bekannt, dass jeden Sonntag mehr als 2/3 der Iacobener, vor allem mehr als 200 Kinder die Gottesdienste der Independent Catholic Church besuchen und nicht die Gottesdienste der orthodoxen Kirche und zwar aus freiem Willen. Da nachweisbar die Kinder in Iacobeni sich für das religiöse Leben der ICCC entschieden haben, hatten wir auch bei Ihnen angefragt, warum der Vertreter der Kirche in der Schule keinen Religionsunterricht erteilen darf. Darauf haben wir auch immer noch keine Antwort erhalten. Das       Schulinspektorat in Brasov hatte das seinerzeit für Cincu dem Sitz der Stiftung  positiv    entschieden.

 

Die Hausnummer der Stiftung kennen Sie

Zur Weihnachtszeit kennen Sie die Hausnummer von uns, wenn es darum geht, den Kindern der Schule eine Tüte Süssigkeiten zuskommen zu lassen. Haben Sie eigentlich gar kein Schamgefühl?

Bereits in der Vergangenheit mussten wir feststellen, dass wir nicht einmal zu Elternabenden regulär eingeladen wurden, obwohl doch auch Kinder der Stiftung in Ihre Schule integriert sind.

Wir haben noch mehr Fakten und Fragen an Sie im Interesse der Schulkinder. Glauben Sie wirklich mit diesem System 2007 in Europa integriert zu werden? Da lachen sämtliche Hühner Europas.

Wenn wir bis zum 28. September 2006 keine ausreichende fundierte Auskunft bekommen werden wir das Tribunal Contencios in Sibiu anrufen.

 

Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

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Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 15.09.2006

 

Aber wo ist meine Heimat wo

Nach meinem Infarkt im Februar dieses Jahres haben die Halbgoetter in Weiss in St.Gallen, Zuerich und Tirgu Mures entschieden, dass ich nicht mehr  lange zu leben habe. Jeden Morgen oeffne ich also die Augen und frage unseren HERRN: bin ich noch da oder wo?

 

Immer mehr beschaeftigte mich daraufhin der Gedanke der Heimatsuche.

 

Vor 16 Jahren kam ich nach Rumaenien , um mich um die Strassenkinder zu kuemmern. Ich kam in ein fremdes Land, vor allem die Indoktrination des Kommunismus machte mir schwer zu schaffen. Aber auch in der Paedagogik musste ich neue Antworten finden. Wie oft rutschte mir der Satz heraus, das machen aber die Kinder in Deutschland nicht.

 

Bis heute kann ich nicht sagen, dass Rumaenien meine neue Heimat sei.

 

16 Jahre spaeter, heute auf der Reise der Heimatsuche in Deutschland, sehe ich ein total veraendertes Land: Werteverfall, heilloses Multi-Kulti, die Ellenbogenpolitik des kranken Globalismus. Am heutigen Tag hat ein Muslim einen katholischen Pfarrer in Kassel niedergestochen. Und das Maedchen Natascha wurde vor 10 Jahren von einem Gewaltverbrecher entfuehrt, in einem Verlies im Keller gefangengehalten und staendig misbraucht und konnte erst jetzt fliehen.

 

Da rutschte mir tatsaechlich diese Woche in Deutschland der Satz heraus: das machen aber die Menschen in Rumaenien nicht.

 

Ich kann nicht sagen, Deutschland sei noch meine Heimat

 

Ich bin entsetzt, wie sich mein Vaterland zum Negativen veraendert hat. Ich kann nicht sagen, dass Deutschland  noch meine Heimat sei.

 

Aber wo ist meine Heimat, wo?

 

Im zweiten Weltkrieg floh meine Mutter mit mir schwanger aus einem russischen Staedtchen namens Demidoff Das Staedtchen hatte deutschen Truppen als Standort gedient. Wer mein Vater ist, weiss ich nicht. Die Flucht war erniedrigend, demuetigend, unmenschlich. Bis zur Klinik in Deutschland schaffte es meine Mutter und starb bei meiner Geburt. Ich wurde in eine fremde Welt, in eine fremde Heimat geworfen. Ich wuchs auf ohne eine Familie, ohne Zuneigung, ohne Heimat.

 

Aber wo ist meine Heimat, wo?

 

Wenn Gott mir noch ein paar Wochen gibt, will ich noch nach Belo-Russland reisen. Ich will meine Hand auf das Ortseingangschild legen, stelle mir vor, dass das ganz verrostet ist, will ein wenig Erde und Rost vom Schild in einen Beutel legen, will Menschen meines Namens suchen, nach der die Stadt benannt ist. Ist dort meine Heimat?

 

Jemand hat gesagt, die Heimat ist dort, wo man geliebt, wo man angenommen ist!

 

Also habe ich gar keine Heimat?

 

Aber doch. Meine Heimat ist der Himmel. Der ist mir schon heute vertraut. Dort bin ich angenommen, dort werde ich gluecklich sein. Dort werde ich bald ankommen. Ich werde entschaedigt sein fuer ein langes Leben ohne Heimat.

Ich werde auf meine Freunde und auf meine Kinder warten. Ich werde auf die Gefangenen warten, die ich in Codlea betreue und die auch so unmenschlich erniedrigt werden. Ich werde auf die Aermsten der Zigeuner aus Iacobeni warten, Menschen die unwuerdig leben muessen, in Wahrheit auch heimatlos. Sie wurden einmal aus weiter Ferne geholt, um ausgebeutet zu werden.

 

Darf ich auch auf Sie persoenlich warten?

 

Bis zum naechsten Freitag, so Gott will. Wenn nicht mehr, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.

 

Ihr Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

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Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 08.09.2006

 

Einen herzlichen Gruss aus Deutschland

sende ich allen meinen treuen Lesern der Seite 5 am Freitag in "Ziarul de Sibiu". Ich bitte alle meine Leser um eine kleine Pause, ich bitte die geschundenen Inhaftierten im Hochsicherheits-Gefángnis in Codleadie ich betreue, ich bitte die Zigeuner-Gemeinde unserer Basilica in Iacobeni  und ich bitte meine Kinder in Cincu um eine kleine Pause. Manchmal muss man ein wenig innehalten, ein wenig durchatmen. Mein Leben steht im Dienst der Armen und Entrechteten. Das kostet viel Kraft und Energie. Darum muss ich jetzt ein wenig loslassen, erst recht nach meinem Herzinfarkt. Bis zum nächsten Freitag

 

Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

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Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

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Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

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Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 01.09.2006

 

 

Ich leih Dir meine Flügel....

 

Haben Sie mein Wort zum Sonntag in der letzten Woche gelesen? Hatten Sie auch schon mal so ein Erlebnis der besonderen Art? Ich sprach von der Begegnung mit Engeln.

Heute will ich Ihnen noch mehr offenbaren von diesen wunderbaren Wesen zwischen Himmel und Erde. In meinem Buch "Der Dornenpriester", das im Herbst auch in rumänischer Sprache erscheint, habe ich einiges von dem preisgegeben, was man eigentlich nur im innersten seines Herzens bewahrt: das Geheimnis von den Engeln Gottes.

Wußten Sie, dass jeder Mensch im Zeichen seines Engels geboren wird? Es ist der Engel des Tages Deiner Geburt. Ich spreche nicht von den verschiedenen Schutzengeln, die Dir Gott in den verschiedensten Situationen von Kindheit an auf den Weg schickt. Nein, ich spreche von Deinem Engel. Manchem offenbart sich dieser Engel bereits in den Kindertagen, anderen erst im fortgeschrittenen Alter, anderen erst am Tages des Todes. Die Grundbedingung aber des Kennenlernens ist: Du musst ihn empfangen, Du musst ihm zuhören. Und Du musst bereit sein. Und da sind wir wieder bei der Idee der Stille, über die ich sooft auch in dieser Zeitung schrieb.

 

Ich habe meinen Engel nicht erkannt

Der Engel der Mutter Jesu, Maria, war der Engel Gabriel. Da stand er ohne Ankündigung vor ihr, sie hörte ihm zu und sie vertraute und glaubte seiner Botschaft. Und Maria war bereit. Ungeheures kündigte der Engel Mariens ihr an: "Du wirst einen Sohn gebären". Maria erschrak, denn sie war ja nicht einmal mit einem Mann befreundet, geschweige denn, dass sie schon einmal einen sexuellen Kontakt hatte. Und dieses Kind würde der Sohn Gottes sein, behauptete er. Maria war bereit, ohne nachzudenken, bedingungslos. Und das Wort des Engels wurde wahr: die Geburt Jesu.

Ich habe erst relativ spät meinen persönlichen Engel kennengelernt, kennenlernen dürfen.Genau gesagt im zwölften Jahr meiner Arbeit mit den Strassenkindern in Rumänien. Ehrlich gesagt, war er mir schon früher öfter begegnet. Aber ich erkannte ihn nicht. War nicht still genug, war nicht bereit, ihm zuzuhören oder gar an ihn zu glauben...!

 

Mein Engel ist in Wahrheit ein Kind

Der Engel meines Geburtstages ist der Engel Enned. Er gehört zu den Engeln des Neunten Chores der Heerscharen. Ach ja, ich vergass zu sagen, dass es eine Hierarchie bei den Engeln gibt. Und nun das Überraschende, mein Engel ist in Wahrheit ein Kind und wird immer ein Kind bleiben. Und kein Engel ist so sehr Kind wie er. Enned fängt mit Vorliebe Bälle auf und diese Bälle sind, wie er mir demonstrierte, Seelen. Die Seele kann auch oft Spielball des Bösen sein, wird es in vielen, zu vielen Fällen. Eine Seele auf dem Irrweg, eine Seele der Verwirrung.

Als ich ein römisch-katholisches Kloster vor Jahrzehnten verliess,enttäuscht und verloren geglaubt, war auch ich auch auf solch einem Irrweg, litt ich unter mannigfachen Verwirrungen. Doch Enned brach sein Schweigen erst viel später in Rumänien: er war der Engel, der meine Seele auffing, wenn sie abzustürzen drohte. Meine Seele war der Ball für Enned.Er ist der Engel der letzten Rettung, mein Engel, der will, dass niemand verloren geht.

 

War ich wach oder träumte ich

Enned wird von den Menschen kaum wahrgenommen und die Dämonen lachen über ihn. Was kann ein Kind schon regeln?

Wie gesagt, erst Jahrzehnte später offenbarte sich mir Enned. Der Engel der mich über eine ganze Strecke meines Lebens begleitet hatte. Ich erschrak wie Maria, als ich im Garten des Pfarrhauses ein wenig vor mich hin duselte. Ich war müde, dachte über die vielen schrecklichen Erlebnisse nach, denen ich so viele Jahre in Rumänien ausgesetzt war: Verhaftung, Morddrohungen, Verleumdungen, Schikanen... Dann stand er vor mir, klein und zärtlich, fragile Flügel wie aus Porzellan, eben ein Kind. Sein faszinierendes Kindergesicht war reinstem Wachs gleich, sein Kleid funkelnd aus Tausend glitzernden Perlen. Er strahlte weisser als der reinste Gletscherschnee. Er duftete wie alle erhabenen Gebirge und tiefen Meere zusammen und wie alle Mohnwiesen dieser Welt.

 

War ich wach oder träumte ich? Ich bin Enned, der Engel Deines Geburtstages. Ich bin bei Dir, länger als Du je erahnen kannst, ich kenne Dich, bevor Du warst, ich habe Deine Seele vielfach vor dem Absturz bewahrt, Deinen Lebensball aufgefangen. Nichts hast Du gemerkt.

 

Nein, antwortete ich: nichts habe ich gemerkt. Und Enned schilderte mir Situationen meines Lebens, in denen er leise, aber kraftvoll gewirkt hatte, manchmal hatte er sogar kurzerhand

Menschengestalt angenommen, immer Kindergestalt und mir wurden plötzlich all diese Situationen klar und deutlich.

 

Und ich schaute ihn an und ich drückte mir einige Tränen weg und ich fragte ihn, warst Du wirklich immer da, wenn ich Dich brauchte...? Wie habe ich all diese schlimmen Jahre überstanden, ohne Dich erkannt zu haben.......? Und Enned lachte hell auf wie ein Kind und warf mir den Ball meiner Seele zu und während er verschwand rief er mir zu: Als es ganz schlimm war und Du nicht mehr weiter wusstest, da habe ich Dir meine Flügel geliehen.

 

Bleiben Sie mir treu, auf Engelflügeln. Hoffentlich dürfen auch Sie bald Ihren Engel kennenlernen.Bis zum nächgsten Freitag Ihr

 

Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

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Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu", Freitag den 25.08.2006

 

 

Maria ist völlig verzweifelt

 

Die Zahl der Kinder, die sich in Westeuropa täglich das Leben nehmen wird immer größer. In Deutschland sind es allein 40 Kinder und Jugendliche jeden Tag, die nicht mehr leben wollen. Wieviele es in Rumänien sind, ist nicht bekannt.

Maria ist völlig verzweifelt, absolut zerstört. Sie sieht keine Perspektive mehr, sie weiss nicht mehr, wie es weitergehen soll. Wenn sie an ihre Vergangenheit denkt, dann sieht sie nur Horrorgeschichten. Ihr Stiefvater hat sich an ihr vergangen und die Mutter wollte davon nichts wissen. Schon zweimal hat Maria versucht, sich das Leben zu nehmen. Sie war auch schon in einer psychiatrischen Klinik.

Seit ein paar Tagen weint sie wieder unaufhörlich. Sie steht täglich auf mit dem Gedanken, heute zu sterben. Dann ist es wieder soweit. Sie sucht alle Tabletten zusammen, die sie in der Wohnung findet. Sie geht zum Schnaps-Schrank der Eltern und löst im Alkohol die Tabletten auf. Dann schüttet sie den giftigen Cocktail in sich hinein und ruft die Mutter auf der Arbeitsstelle an. Sie lallt nur noch. Dann schneidet sie sich mit einem Messer an beiden Handgelenken die Pulsader auf. Sie will sterben. In letzter Minute kommt die Mutter nach Hause.

 

Warum macht Maria das

Danach verbringt Maria drei Monate wieder einmal in der Psychiatrie.

Warum macht Maria das? Maria will nicht mehr leben, weil die Vergewaltigung durch ihren Stiefvater sie zutiefst verletzt hat, weil sie das Mißtrauen ihm gegenüber nicht mehr verkraftet, weil sie die Ignoranz ihrer eigenen Mutter fürchtet, weil sie obendrauf auch noch ständig kritisiert wird, weil sie sich absolut vernachlässigt vorkommt.

Nicht alle Jugendlichen nehmen sich deshalb das Leben. Aber immer mehr. Wenn dann noch eine Scheidung der Eltern dazukommt, das Versagen in der Schule oder in der Arbeit, Drogenprobleme, Kriminalität, dann ist die Selbstmordgefahr sehr gross. Nun braucht es nur noch einen Tropfen und das Fass läuft über, die Sicherung brennt durch und das Kind rennt in den Tod.

In einer Konsumgesellschaft beginnt der Abschied von einem religiösen Leben, beginnt das Suchen nach dem Sinn des Lebens. Wir wollen nur noch "haben", wir wechseln von der Geborgenheit in der Kirche in die Raffsucht der "Haben-Gesellschaft", wir wollen die "Kunst" lernen, ein Egoist zu sein. Wir verlieren die Kirche, unsere Freunde und die Familie. Und dann....? Dann zieht sich ein Kind oder Jugendlicher in sich selbst zurück. Als Priester oder als Eltern oder als Lehrer dürfen wir nicht wegsehen. Die Depressivität eines Kindes ist erkennbar, seine Traurigkeit, seine Teilnahmslosigkeit, sein negatives Verhalten. Alarmierende Zeichen. Als Priester greife ich dann ein. Denn ein Suizid kündigt sich fast immer an: das Kind schwänzt plötzlich die Schule, das Kind läuft immer häufiger von zuhause weg, oft für mehrere Tage, es verweigert das Essen und hat Eßstörungen, es begeht Diebstähle, es bricht die guten Freundschaften ab, es will nichts mehr von seinen Hobbys wissen und dann beginnt es die Lieblingspielsachen und die Lieblingskleidung zu verschenken....

 

Atemberaubende Konsumwelt

Mit dem Einzug der atemberaubenden Konsumwelt auch in Rumänien, werden die Familien immer mehr gestört werden, der Friede in den Familien, die Begehrlichkeiten der ganzen Familie werden immer größer. Die Konsumwelt ist die neue Ideologie: Gott wird einfach weggeworfen. Gott wird zu billig. Gott existiert nicht mehr. Was da mit Eintritt in die EU noch auf Rumänien zukommt, macht mich schwindelig. Natürlich haben auch die Rumänen ein Recht auf ein besseres Leben, aber der Preis ist wie in den kapitalistischen Länder zu sehen ist, mehr als gross. Und an erster Stelle werden Kinder und Jugendliche die Opfer sein.

Immer mehr Kinder und auch Erwachsene werden therapeutische Hilfe brauchen. Also liebe Eltern: Achtung wenn ihr Kind sein Verhalten ändert.

Die Konflikte von jungen Menschen müssen gelöst werden. Ich habe täglich damit zu tun. Auf jeden Fall nehmen Sie Worte sehr ernst wie: ich hab keine Lust mehr zum Leben, es hat doch alles keinen Sinn, ich will weg, laßt mich in Ruhe. Ein Kind, das von Anfang an und erst recht in dieser Situation Liebe, Zärtlichkeit, Wärme, Schutz, Ehrlichkeit, aber auch Disziplin und das Einhalten von Grenzen erfährt, hat kein Motiv, sich das Leben zu nehmen.

 

Wie im brutalen Kommunismus

Als Priester von unzähligen verlassenen Kindern in 16 Jahren in Rumänien sage ich Ihnen das: Ein Selbstmordversuch ist immer ein dramatischer Schrei nach Liebe. Bei meinen Strassenkindern nehme ich schon den ersten Trotz und unverständlichen Widerstand als ein Alarmzeichen. Elterliche Liebe kann ich ihnen nicht geben, umso feinfühliger muss ich ihre Entwicklung von Anfang an begleiten, ihr Selbstwertgefühl aufbauen, ihnen Mut zum Leben machen und ihnen helfen, dass sie eine Zukunftsperspektive haben. Wenn wir bald auch in Rumänien im Konsum ersticken werden, wird uns der Nächste, nicht einmal das eigene Kind interessieren. Es wird sein wie im brutalen Kommunismus, als die Kinder den Eltern mit Gewalt entfremdet wurden, nur unter anderen Vorzeichen, nur mit anderen Tricks.

Wenn wir uns auf die neue Zeit gut vorbereiten, wenn wir die Tricks der Konsumverführer mit ihren Ratenangeboten, die wir niemals bezahlen werden können, durchschauen werden, wenn wir an den Nöten der Menschen nicht vorbeigehen, erst recht nicht an den der eigenen Kinder, wenn wir Gott mehr vertrauen als dem Kapital, dann wird alles gut werden, dann kann das Leben trotzdem schön sein.

Bleiben Sie mir treu bis zum nächsten Freitag und passen Sie gut auf Ihre Kinder auf. Ihr

Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

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Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu" 18.08.2006

 

 

Ein Erlebnis besonderer Art

 

Ein Erlebnis besonderer Art ist die Begegnung mit Engeln. Die Engel, körperlose Wesen zwischen Himmel und Erde, suchen die Begegnung mit uns Menschen und wir Menschen suchen den Kontakt mit den Boten Gottes. Wie ich Ihnen im letzten "Wort zum Sonntag" erläuterte, können wir die Stimme Gottes nur in der Stille vernehmen. Das Gleiche gilt für Seine Boten, die Engel.

Der Weg zu den Engeln ist der Weg der Stille. Das Vermögen, ruhig zu werden, still und abwarten. Wenn wir dann eine Lichtspur erkennen, die man nicht sehen kann, dann kündigt sich die Präsenz eines Engels an. Wir hören hin und hören, wir sehen hin und wir sehen.

Natürlich müssen wir erst mit der Stille vertraut werden, ja müssen die Stille geradezu lieben.

Unsere Seele lechzt geradezu nach dieser Stille. Unsere Seele, die durch tausende Ablenkungen täglich und stündlich sozusagen vergiftet wird, kaum noch atmen kann. Geben wir unsere Seele täglich diese Einübung in das Erlebnis der Stille, ein Erlebnis, dass dann gar zu einem Fest der Stille wird.

Übrigens, Stille hat nichts mit Einsamkeit zu tun. Wenn wir in die Stille mit den Engeln eintreten, sind wir in hervorragender Gesellschaft. Unsere Seele erhebt sich geradezu in die Sphäre der Engel und wir erleben ein Glücksgefühl wie nie zuvor. Wir verlassen den Lärm, wir verlassen alles Secundäre und erheben uns auf ihren Flügeln in die Welt des unsagbaren Friedens. Und dieser Friede ist dann in uns selbst.

 

Kraft, Chaos und Unruhe

Wir müssen innehalten, wir müssen neue Kraft schöpfen, wir müssen uns selbst gebieten, zu schweigen, wir müssen selbst in uns eintauchen. Die Flügel der Engel finden wir nur in uns selbst und nur in uns selbst können diese Flügel ihre Kraft entwickeln. Natürlich bedarf es auch der Kraft, Chaos und Unruhe in uns selbst zu besiegen, um an diesen Punkt der Flügel-Basis zu gelangen.

Plötzlich entdecken wir den Weg der Ruhe, entdecken wir das Potential einer neuen Kraft. Plötzlich entdecken wir, dass auch unser irdisches Dasein ausgestattet ist mit Schönheit, Feinheit, irrsinnig hellen fröhlichen Farben und Glück. Plötzlich entdecken wir die Natur ganz neu, wiederum die unbändige Stille in ihr und wir staunen vor Glück und vor Ehrfurcht.

Eigentlich ist das, was ich hier beschreibe jenseits von Worten. Zumindest werden diese Worte überflüssig, wenn wir diese Reise in uns selbst antreten, wenn wir die Reise auf Flügeln antreten. Diese Engelflügel in uns zu entdecken, beflügelt uns wahrlich, beglückt uns, beseelt uns, erneuert uns und läßt uns leuchten vor der Aussenwelt. Wir werden neue Eingebungen erfahren, wir werden durch die Engel unser Leben verändern.

 

Der Weg des Schweigens

Also beginnen Sie. Beginnen Sie den Weg des tiefen Schweigens. Beginnen Sie eine abenteuerliche Reise in sich selbst, in Ihre eigene Tiefe, in Ihre Träume und Visionen, in Ihr inneres Licht. Das Ziel dieser Reise ist die Welt der Flügel, die Welt der Engel in Ihnen. "Auf ihren Flügeln werden sie dich tragen", heisst im Psalm. Am Ziel in Ihrer Seele angelangt, werden Sie umfangen von diesen Flügeln und wenn Sie ganz besonders begnadet sind, werden Sie schon am Anfang dieser Reise von Engel-Flügel zu diesem inneren Ziel, diesem unsagbaren hellen Licht, das weisser ist als der weisseste Schnee, zu wunderbaren Farben und unglaublichen Dimensionen, die Sie niemals zuvor wahrgenommen haben, zu einem Glücksgefühl geleitet, für das Sie nicht eine einzige Droge, nicht einen einzigen Lei oder Euro brauchen. Sie brauchen nur dieses Geheimnis: Schweigen, Stille, Sprachlosigkeit.

 

So wird für Sie alles gut. Bleiben Sie mir treu bis zum nächsten Freitag. Ihr

Pater Don Demidoff ICCC

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Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu" 10.08.2006

 

Armselige Menschen verlieren sich in Scheinaktivitäten und Gerede

 

Ich gab Ihnen in einem vergangenen „Wort zum Sonntag“ den Rat, abends vor dem Schlafen Ihre Sorgen und Probleme unserem unendlichen grossen und guten Gott zu übergeben. Heute möchte ich das noch ein wenig vertiefen. Bei vielen oder fast bei allen Menschen bewegt sich im Schlaf der Geist weiter, er geht in das Reich der Träume und viele Träume sind sehr anstrengend. So anstrengend, dass man am nächsten Morgen schweissgebadet und

erschöpft aufsteht. Hatten auch Sie dieses Erlebnis auch schon einmal?

 

So möchte ich Ihnen heute meine Erfahrung an die Hand geben, wenn Sie von schlechten Träumen geplagt sind, sich vor dem Zubettgehen in einen Sessel zu setzen, die Augen zu schliessen und zu versuchen, sich auf die Nacht einzustimmen.Beruhigen Sie Ihren Geist, atmen Sie tief durch und schicken Sie alles weg, was Sie nicht mehr dulden wollen. Seien Sie allein. Bereiten Sie sich vor auf die Begegnung mit Gott, dem Sie nun alles übergeben wollen. Wenn Ihr Geist Sie noch zügellos plagt, das Tageserleben durch den Kopf schiesst, gebieten Sie sich selbst Ruhe, innere Gelassenheit. Stellen Sie sich vor: Sie sind mit Ihrem Geist auf dem Gipfel eines Bergmassives, alles ist wunderbar transparent, überschaubar, ein Panoram kilometerweit, der Schnee weisser als das weisseste Weiss, in dem sich die Sonnenstrahlen spiegeln.Die Bergluft klar und rein durchströmt Geist und Seele. Sie sind mit Ihrem Geist im Morgenlicht an einem Bergsee, der in sich ruht, dessen klares blau-grünes Wasser Ihr Gesicht wiederspiegelt, der Tag bricht an, Morgennebel umkreisen Sie, der See schweigt tief und klar: nichts kann Sie mehr ablenken.

 

Schicken Sie Ihre Unruhe einfach weg

Lassen Sie sich in diesem Stadium in sich selbst fallen, schicken Sie Ihre Unruhe weg und statt dessen umfängt Sie eine wunderbare, wohlige Ruhe. Sie vergessen Ihre Tagessorgen und auch gleich die von morgen mit. Sie machen Raum in Ihrer Seele, Platz. Sie machen Platz für Gott. Alles wird dann in Ihrer Seele davon erfasst: Ruhe und Harmonie. Und ein göttliches Gefühl tritt in Sie ein. Gott ist bereit, Ihre Wünsche, Ihre Sorgen, aber auch Ihren Dank entgegenzunehmen. Wir können Gott nur hören, wir können Gott nur empfangen, wenn wir ruhig werden, wenn wir in dieser Harmonie sind. Wir können Seine Stimme nur hören, wenn wir selbst schweigen. Gott ist Stille. Gott ist Harmonie. Alles laute in uns versperrt IHM den Zugang. Es ist doch kein Zufall, dass immer mehr Jugendliche und auch Erwachsene keinen Zugang mehr haben zu Gott. Sie sind zu, verschlossen, dröhnen sich zu mit lauter Musik und Motorengeräuschen. Die Diskomusik schädigt nicht nur die Ohren, sondern auch die Seelen. Nicht mal in einem guten gehobenen Restaurant kann man heute noch in Rumänien in Ruhe speisen, man glaubt, das sei die Errungenschaft des neuen Europa. Statt einer angenehmen harmonischen Hintergrundmusik wird einem das Essen durch Hardrock von der Gabel gefegt In keinem Kaufhaus kann man mehr mit Freude einkaufen, weil man mit so lauter Musik zugedröhnt wird, dass einem die Ohren flattern und die Ware in den Händen zittert. Als ob das eine Kaufatmosphäre wäre. Da muss Rumänien noch sehr viel von der Verbraucherpsychologie des Westens lernen. Andere müssen selbt auf dem Fussweg oder am Steuer pausenlos mit ihrem Mobiltelefon agitieren und reden und reden. Mit wem nur? Andere demonstrieren Ihre Wichtigkeit und haben bei jeder unpassenden Gelegenheit einen Laptop auf den Knien. Armselige Menschen, die sich pausenlos in Scheinaktivitäten und Gerede verlieren.

 

Gott ist Stille

Für den Kontakt mit Gott, brauche ich kein Mobil, keinen Laptop. Vor dem Schlafengehen setze ich mich in meinen Sessel, bereit mich vor auf meinen Schlaf und lasse alles von mir abfallen, was mich belastet. Ich will noch eine Minute mit Gott selbst haben. Ich will die, denen ich an diesem Tag ein Leid angetan habe, um Verzeihung bitten. Ich werde schon allein darum ruhig und gelassen, weil ich die Kraft habe, Menschen um Verzeihung zu bitten. Ich spüre eine neue Kraft und eine wunderbare Freude für den nächsten Tag in mir. Meine Glieder, Arme und Beine werden jetzt schwer, bleiern schwer und eine harmonische

Tiefe und Müdigkeit umfasst meinen ganzen Körper. Dadurch empfange ich Kräfte für den neuen Tag, gute Gedankn. Wir lassen uns fallen in Gott, dem Schöpfer aller Welten und des ganzen Kosmos und alle Trauer und alle Schmerzen fallen von uns ab.

 

Gott ist Stille, Liebe, Freude, Verständnis, Glückseligkeit, Frieden, Harmonie. Gott ist eine andere Dimension, die wir noch nicht erfassen, nur erahnen können. Aber diese Dimension, eben Gott hat Raum und Zeit und Tiefe die Sorgen der Menschheit aufzusaugen.

 

Du musst nur bereit sein. Sei still und Gott tritt ein. Kein Alptraum kann mich dann noch erreichen. Verlass Deine Ruhesessel und leg Dich in Dein Bett, hoffentlich frisch überzogen und sag „Danke, HERR“, nimm alles von mir. Gute Nacht, bis morgen früh. Dann wird alles gut. Bleiben Sie mir treu, liebe Leser, bis zum nächsten Freitag.

Ihr

 

Pater Don Demidoff ICCC

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Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu" 04.08.2006

 

Wir bombardieren die Seelen unserer Kinder

In Tschetschenien, im Irak und jetzt in Israel und im Libanon werden immer noch und immer wieder unschuldige Kinder

von Bomben zerfetzt und in den Tod gerissen. Die, die überleben dürfen, bleiben ein Leben lang traumatisiert, stigmatisiert.

Kinder in der ganzen Welt sind zur "Ware" geworden, Ware ohne Wert, Ware zum Wegschleudern.

Auch in Europa, auch in Rumänien verlieren Kinder mehr und mehr den Sinn des Lebens oder sehen keine Zukunft. Gut,

hier fallen keine Bomben, aber ist nicht auch die Psyche Teil unseres, Teil ihres Lebens. Was tun wir, die Erwachsenen, die Politiker, die Lehrer, die Priester für die Zukunft der Kinder hier und anderswo in Europa? Tun wir etwas für deren Zukunft oder in Wirklichkeit verbauen wir, die jetzige Generation die Zukunft unserer Kinder? Oder bombardieren auch wir in Wirklichkeit die Seelen der Kleinen und Heranwachsenden?

 

Europa hat diktiert

Europa hat diktiert: ihr in Rumänien habt zuviele Heime. Europa hat nicht gefragt, wie diese vielen Heime zustande kamen, weil ein verrückter Diktator eine menschenfeindliche, eine kinderfeindliche Politik, ein verachtendes Regime verordnete. Also gab es in Rumänien flugs ein neues "intelligentes" Gesetz. Politiker sind ja so unendlich intelligent. Das Gesetz mit dem schönen Namen "Re-Integration". Also werden Kinder zu ihren Verwandten bis zum 4.Grad zurückgeschickt, zu Onkel und Tante, zu Oma und Opa. Aber die eigenen Eltern wollten doch ihre Kinder nicht oder konnten sie nicht wollen... Und so landen sie alle, alle wieder auf der Straße, nein nicht alle, aber viel zu viele. Deutschland hatte nach dem Krieg 30 Jahre Zeit, die sozialen Probleme zu lösen, aus eigener Kraft. Jetzt diktieren die europäische Herren. Die Statistik der Heime wird geschönt, weil die Statistik der Strassenkinder doch niemanden in Wirklichkeit interessiert, nicht in Bukarest, nicht in Brüssel. Die Heime werden gezählt, die Kinder auf der Strasse nicht. Ich finde Kinder auf der Strasse wieder, die wir über 10 Jahre betreut, in die wir investiert haben: Moral, Gesundheit, Unterricht, Zuwendung und Geld. Riesensummen: alles für die Katz. Und meine Kinder, die ich auf der Strasse wiederfinde, weinen und leiden.

In Sibiu und im ganzen Land werden Jugendliche mit 18 Jahren einfach aus dem Heim entlassen, ohne ein "Wohin" auf die Strasse geschickt. Und wieviele Kinder in Rumänien werden immer noch zum Stehlen und Betteln dressiert, sogar unter Gewaltanwendung. Warum werden diese Politiker in Brussel und in Bukarest und überall auf der Welt nicht zur Rechenschaft gezogen? Und wehe, wenn dann ein "blöder" Priester aufsteht und die Wahrheit sagt. Der muss doch verleumdet, schikaniert,zumindest gemieden werden, nicht wahr?

 

Wir versündigen uns an der nächsten Generation

Aber auch die anderen Kinder, die die scheinbar zuhause geborgen sind, in einer Familie: welche Chancen haben die in Wirklichkeit. Gibt es in diesem Land und anderwo in Europa wirkliche qualifizierte Ausbildungsplätze? Als ich Jugendlicher war, konnte man sich noch eine Ausbildung nach persönlichen Neigungen und Ambitionen aussuchen. Wenn Jugendliche jetzt eine Beschäftigung finden, dient sie maximal dem Arbeitgeber, ist doch wurscht, was aus dem Jugendlichen wird!? Und wenn der nicht im Sinne des Kapitals funktioniert: raus damit, es warten ja genug andere. Immer mehr Jugendliche werden aggressiv und dann wegen kleiner Straftaten für 10 Jahre weggesperrt. Seit ich im Hochsicherheitsgefängnis in Codlea arbeite, weiss ich, was mit den Jugendlichen geschieht, die sich höchsten ein Pflichtverteidiger leisten können. Armes Europa, armes Rumänien! Wir die Erwachsenen, wir alle versündigen uns an den nächsten Generationen. Und wir werden alle unsere Quittung bekommen. Armes Europa, armes Rumänien. Ich würde so gerne sagen: alles wird gut. Bleiben Sie mir treu, bis zum nächsten Freitag.

 

Den folgenden Text schrieb ich 1984 in Amsterdam.

Heute im Jahr 2006 war dieser Text noch nie so wahr, wie je zuvor:

 

Immer mehr Kinder und Jugendliche,

vor allem Kinder, reissen aus Heimen und Elternhäuser aus,

immer mehr Kinder und Jugendliche werden von ihren eigenen

Eltern vor die Tür gesetzt.

Immer mehr Kinder werden mishandelt,

oft von ihren eigenen Eltern oder Verwandten.

Immer mehr Kinder, Jungen und Mädchen,

verdienen sich ihren Unterhalt auf dem Strich.

Immer mehr Jugendliche sind drogenabhängig

auch Babys von drogenabhängigen Müttern.

Immer mehr Jugendliche werden in die Kriminalität und Illegalität getrieben.

Immer weniger Jugendliche erhalten ihren Talenten angemessene Ausbildung.

Immer mehr Jugendliche erhalten überhaupt keine Ausbildung

der eine menschenwürdige Arbeit.

Immer mehr Jugendliche haben kein Dach über dem Kopf.

Immer mehr Jugendliche werden von Scharlatanen und Sekten misbraucht.

Immer mehr Jugendliche flüchten in eine Scheinwelt

oder vergöttern wertlose Idole.

Immer mehr Jugendliche vertrauen ihren Mitmenschen von grundauf.

Immer mehr Jugendliche werden gewalttätig und aggressiv.

Immer weniger Jugendliche finden einen Ausweg aus ihrer Sinnkrise.

Immer mehr Jugendliche und Kinder sind verhaltensgestört.

Immer mehr Jugendliche ziehen sich in sich selbst zurück.

Immer mehr Kinder und Jugendliche werden der Natur entfremdet.

Immer mehr Jugendliche töten sich selbst und andere.

Immer mehr Jugendliche verweigern sich dem Staat,

immer mehr Jugendliche verachten die Kirchen...

... und doch suchen immer mehr Jugendliche Gott.

 

Und doch suchen immer mehr Jugendliche Gott

יותר ויותר צעירים אין כבר שום קשר עם הטבע

However more and more young people are looking for God

Pourtant, de plus en plus jeunes cherchent Dieu

Mindezek ellenére egyre több fiatal, keresi az Istent

Ma con tutto questo sempre più giovani cercano Dio

En toch, ondanks dit alles, steeds meer jongeren zoeken God

Но, несмотря на все это, все больше подростков ищут Бога.

 

Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com

dondemidoff@web.de

 

Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 


Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu" 21.07.2006

 

Glück in der Liebe, Glück im Spiel....?

Wort zum Sonntag von Don Demidoff am 28.07.06

publiziert in der rumänischen Zeitung "Ziarul de Sibiu" openPr.de, businessportal24.com, depeschedondemidoff.com

 

Wie ist das, wenn wir Glück empfinden? Ein Gefühl der Zufriedenheit, ein angenehmes Leben, Lust am Leben, Freude und Spass? Erfolg mit Geld und Sex? Ist das Glück?

Für die Philosophen ist Glück der Zustand vollkommener Wunschlosigkeit, das Erreichen des Masses aller Dinge. Für die Psychologen ist es die Empfindung der inneren absoluten Harmonie. Wir sind mit uns selbst. Alles um uns herum interessiert nicht mehr. Die Mediziner erklären uns das Glück mit der Situation der Ausschüttung von sogenannten Boten-Stoffen. So haben einige ein Glücksgefühl wenn sie Schokolade verzehren. Andere, wenn sie Drogen konsumieren.

Manchmal erleben wir das Gefühl von Glück. In einer erfüllenden zwischenmenschlichen Beziehung . In Zufriedenheit mit seinem Leben. Im eigenen Selbstvertrauen, in der Individualität, in Freuden, im Erfolg, in Freiheit und Unabhängigkeit, im Erfolg, in seinen Hobbies, durch gute Düfte, mit einer guten Musik in der Entspannung und in der Ruhe.

Und wir Christen? Was ist für uns Glück? In meinen 16 Jahren Rumänien im Einsatz für die Armen und die Entrechteten habe ich nur einen wahren Weg zum Glück erkannt. Der Weg der Selbsterkenntnis, die Bejahung meiner Schwächen und meiner Stärken und der Wille ausdauernd und ehrlich an sich selbst zu arbeiten. Auf diese Weise haben auch die Armen und die Ausgestossenen einen Weg zum Glück.

 

Alles andere ist Scheinglück.

Ein Christ weiss ganz genau, dass das wahre Glück Anstrengung braucht. Glück haben wir nicht, wenn wir unsere Sinne kitzeln oder kitzeln lassen, wenn wir Süchten aller Art hinterherlaufen und nur noch Geld wollen, wenn wir mit billigem Glück zufrieden sind, mit Konsum und Alkohol, mit Porno und Sex, vor allem aber mit dummem und leerem Gerede.

Sicher die irdischen Freuden sollen ihren Platz haben, aber sie dürfen nicht die Empfindungen unserer Seele dominieren. Denn das wahre Glück ist die Tiefe des göttlichen Urquells in unserer Seele, die ungetrübte Verbundenheit mit unserem Gott, der Empfang der Gaben der Kirche, die tätige Nächstenliebe. Mich umfasst ein grosses Glücksgefühl, wenn ich wieder ein Kind von der Strasse retten konnte, vor dem Verderben, vor dem Untergang, vor den Klauen des Teufels. Das schafft mir das Gefühl von Glück, gibt mir Kraft und Licht und Freude und die Harmonie der Seele.

 

Fatale Irrwege

Das menschliche Verhalten ist oft tragisch. Manche ersticken die wahren seelischen Bedürfnisse im Stress, in der Hektik, im Geldscheffeln, im Ausleben der sexuellen Triebe.

Da gibt es sogar Menschen, die glauben, mit Gott ins Geschäft zu kommen, sogar Priester gibt es, die glauben, Gott als Ware zu verkaufen. Wer sich den Kirchendienst bezahlen läßt, wer die heiligen Sakramente Taufe und Ehe verkauft, kann nicht glücklich werden. Wer "artig" ein Kreuzzeichen nach dem anderen schlägt, hat doch keine Garantie für Glück und für das Paradies.

Der kleinste Liebesdienst aber bringt eine geistige Qualität und die Reife des Herzens und seelische Stärke und das ist Glück. Unglaubliches Glück. Denn Glück ist in Wahrheit ....

ein Baustein unseres Charakters, ein Baustein für unseren Himmel.

 

Wer Geld hat

Wer Geld hat, läßt sich vielleicht seinen Garten durch einen Spezialisten anlegen. Er ist dann stolz. Wenn Du aber alles in jahrelanger Arbeit selbst anlegst, bist Du auf der Fährte von Glück. Du bekommst eine Beziehung zu jedem Pflänzchen und jedem Baum, den Du Jahr für Jahr beschneidest. Diese Erfahrung kannst Du nicht mit Geld bezahlen. Es ist die Liebe zu den Dingen und zu den Menschen, die Du nicht mit Geld bezahlen oder verkaufen kannst. Diese Liebe nenne ich Glück.

Für mich ist Glück in diesem fremden Land, dass ich einen Freund gefunden habe und seine Sprache verstehe, aber auch eine Blume, die in meinem Garten im Verborgenen blüht. Ein schöner Tag ist Glück für mich, auch ein liebes Wort, irgendwo das Licht einer Kerze in der Kathedrale meines Herzens oder in meiner Basilica in Iacobeni, aber auch ein Stern, der in den Sommernächsten meinen Weg erleuchtet. Glück ist für mich das erste Blatt an einem Baum, ein bunter Schmetterling und meine Katze, die sich auf meinen Kopf setzt und mein Haar sortiert. Glück ist die Freude über einen angenehmen Traum. Glück ist für mich die Treue eines Freundes in der weiten Heimat. Glück ist, dass ich unserem unendlich guten Gott dienen darf und seine Message den Menschen bringen darf. Glück sind für mich die Gebote Gottes als Wegweiser, nicht als Verbotsschilder. Glück ist die Liebe Gottes, den ich nicht fürchte, wie so viele Rumänen behaupten, sondern den ich liebe und mich geliebt weiß. Wissen Sie was wirkliches Glück ist? Dass ich das Versprechen auf ein ewiges Leben habe. Dann wird alles gut. Für sie und für mich. Bleiben Sie mir treu, bis zum nächsten Freitag und schreiben Sie doch einmal auf, wieviel Glück Sie täglich haben.

Alles wird gut. Ihr

Pater Don Demidoff ICCC

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com dondemidoff@web.de

Täglich Gebetsofficium unserer Kinder um 8.30 Uhr, 12.00 Uhr, 18 Uhr

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu" 21.07.2006

 

Es gibt kein Leben ohne Probleme und Konflikte

 

Wie können wir lernen, mit Problemen und Konflikten zu leben? Sorgen bringen Stress und Anspannung. Es gibt Menschen, die können nicht einmal entspannt ein Gespräch führen. Sie verstellen sich, sie wollen dem anderen überlegen sein, sie wollen beweisen, dass sie gebildet sind. Und sie machen sich Stress. Und wenn man die Menschen, vor allem in Rumänien, damit konfrontiert, was man wirklich denkt, wenn man es ihnen ohne Umwege und ungeschminkt sagt, dann reagieren sie böse und sie fühlen sich beleidigt. Sollte es nicht umgekehrt sein: ich persönlich freue mich über jeden, der mir die Wahrheit sagt, direkt und ohne Umwege. Wenn man so verblümt mit jemandem spricht, ist das nicht Angst, Unentschlossenheit, vielleicht auch Trägheit?

 

Die Nacht ist das Löschblatt vieler Sorgen Viele Menschen legen sich abends voller Sorgen ins Bett.Sie können nicht einschlafen, sie wälzen sich hin und her. Sie nehmen ihre Sorgen mit in den Schlaf hinein. Ein litauisches Sprichwort sagt: "Die Nacht ist das Löschblatt vieler Sorgen".

 

Als Priester habe auch ich viele Sorgen, eine grosse Verantwortung für viele Menschen. Diese Sorgen übergebe ich immer vor dem Schlafengehen Gott unserem Herrn. Und so lege ich mich beruhigt schlafen und ich schlafe sofort ein und schlafe tief und gut. Am nächsten Morgen erlebe ich dann: der Schlaf hat die Sorgen ausgelöscht, wie ein Löschblatt. Der Schlaf hat eine heilende Wirkung und die Sorgen verschwinden. Und auch die Engel Gottes leisten dann ihr übriges. Sie wischen die Sorgen weg und ich muss nichts mehr dazu tun. Das passiert, wenn ich mich im Schlaf in Gottes Arme fallen lasse. Durch seine Engel trägt er mich, sie bewachen meinen guten Schlaf.

 

Zu viele Menschen können ihre Sorgen und Probleme nicht mehr aushalten. Gerade in den ehemaligen Ostblockländern greifen sie zum Alkohol und wollen ihren Stress darin ertränken.

 

Doch Sorgen kann man nicht ertränken, denn Sorgen können schwimmen. Dieser Weg ist unbrauchbar. Der Alkohol schafft nur neue, noch größere Sorgen. Man wird sehr schnell abhängig vom Alkohol und dann ist es ganz zu spät. Er wird seine Arbeit verlieren und wird an seinem Leben scheitern. Jeder hat von uns in seinem Umkreis einen solchen Menschen und sieht das Elend, aus dem es scheinbar kein Entrinnen mehr gibt.

 

Ich spreche mit Gott Das Heilmittel für uns Christen ist das Vertrauen auf Gottes Fürsorge: nicht nur nachts. Gott sorgt für Dich, also brauche ich mich nicht mehr von den Sorgen auffressen zu lassen.

 

Ich spreche mit Gott. Im Gebet sage ich Ihm meine Sorgen. Ich habe grenzenloses Vertrauen zu Ihm, dass ich in Seiner Hand absolut geborgen bin. Und ich habe zahllose Beweise, dass mein Vertrauen niemals vergebens war.Die katholische Heilige, die kleine Theresa, sagt: warum sagt ihr n icht dem lieben Gott, was Euch bedrückt? Nichts ist zu klein und nichts ist zu gross, in Seine Hände zu legen". Vertraue Ihm und überlasse Ihm den Rest.

 

Gott ist wunderbar und alles wird gut. Bleiben Sie mir treu (fidel) bis zum nächsten Freitag.

 

Ihr Pater Don Demidoff ICCC*

 

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

 

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Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni 13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

 

Wort zum Sonntag

Publiziert in der Rumänischen Tageszeitung "Ziarul de Sibiu" 14.07.2006

 

In Europa werden wir alle Fremde sein

 

Sie können es kaum erwarten, die Rumänen. Endlich, endlich werden wir Europa sein. Werden wir das?

Am 1. Januar 2007 wird sich nun der Himmel öffnen und es wird Manna vom Himmel regnen und Gold und Silber. Wird es das? Pustekuchen. Wir brauchen Europa? Aber in Wirklichkeit braucht uns Europa: die rumänischen Bodenschätze, die Sklaven-Arbeitslöhne, das Land als militärische Schutzzone vor dem Russischen Löwen und die wunderbare unberrührte rumänische Natur.

 

Weiss denn Brüssel wirklich, wie es in Rumänien aussieht? Täglich kommen hochkarätige Delegationen ins Land, auch nach Sibiu. Sie bewegen sich in den teuren Hotels, schreiten von einem Empfang zum anderen und verlassen die asphaltierten Strassen nicht. Sie essen und trinken nur vom Feinsten und küssen die feinen glatten und manikürten Hände. Und die rumänischen Zuschauer sagen: O, das ist Europa!

 

Haben die Hohen Herren und Damen schon mal

Wissen die in Brüssel, Paris, Berlin und London wirklich, wie es in Rumänien aussieht? Wollen die es überhaupt wissen? Waren Sie schon einmal in einem einzigen Dorf am Ende der Welt, in der es keine Asphaltstrassen gibt und höchstens einen staubigen Weg zurück. Haben die schon mal die schmutzige zerfurchte, gekrümmte Hand eines Zigeuners geküsst oder wenigstens gedrückt oder an seinem Herd mit von der brutalen „cocă” gekratzt, (Mehl mit Wasser direkt auf der Herdplatte gebrannt), haben die Hohen Herren und Damen schon mal in einem rumänischen Durchschnittskrankenhaus nur eine einzige Nacht gelegen? Wissen die, dass es in den meisten Dörfern kein Trinkwasser und schon gar keine Kläranlage gibt? Dass viele Zigeunerkinder nicht in die Schule gehen können, mangels Kleidung? Dass der Popa (rumänischer Priester) ihnen die Sakramente, zum Beispiel die Taufe, verweigert, weil sie die „Gebühr“ dafür nicht bezahlen können? Werden die Priester in Rumänien denn nicht vom Staat bezahlt? Sicher werden sie. Haben die europäischen Bürokraten und Kapital-Aristokraten schon einmal nur eine Stunde in einer Zigeunerbehausung zugebracht (coteţ), auf einem Lehmfussboden oder mit vier Personen in einem schmutzigen Bett neben einem stinkenden Herd und Fenstern ohne ausreichende Beglasung? Wissen die denn, wie schnell die Menschen hier altern, ohne ausreichende medizinische Versorgung und Hygiene? Haben die eine Ahnung, warum Männer und Frauen hier mit 30 aussehen, wie Menschen in Deutschland nicht einmal mit 60 Jahren?

 

Die rumänischen Sklaven

Sie werden mit ihren Fabriken kommen und die rumänischen „Sklaven“ noch weiter ausbeuten. Die Preise werden noch weiter steigen und die Löhne werden dort hängen bleiben, wo sie jetzt hängen. Und wehe, die Rumänen werden anständige Löhne fordern. Man wird die Fabriken schliessen, so wie man sie in Deutschland und sonstwo in West-Europa brutal geschlossen hat und man wird weiterziehen, zum nächsten Sklaven-Volk, das bereit ist, sich ausbeuten zu lassen. Und man wird brutal die hiesige Natur vergewaltigen und für die Tourismus-Industrie zubetonieren und nicht weit von Sibiu werden Tausende von amerikanischen Soldaten das Dorf Cincu zu einem einzigen Bordell umgestalten. Gute Nacht Rumänien.

 

Der ehemalige deutsche Bundespräsident, Roman Herzog, hat die EU-Erweiterung als einen „Skandal und völligen Mumpitz“ bezeichnet. Man hat diesen lauteren Präsidenten dann als einen Nestbeschmutzer beschimpft. So wird es mir doch wohl auch ergehen. Aber niemand wird mir das klare „Wort zum Sonntag“ verbieten, auch dann nicht, wenn ich mit falschen und lächerlich konstruierten Anschuldigungen bei der Kriminalpolizei in Sibiu erscheinen muss, wie es in dieser Woche geschehen ist. Will man so dumm seine Kritiker los werden?

Deutschland hatte Jahrzehnte Zeit, sich der Diktatur mental zu entledigen und Demokratie zu üben. Rumänien soll das alles in ein paar Jahren lernen und praktizieren. Weiss man denn wirklich nicht, was mit den Heimkindern hier passiert ist, die man sich durch das sogenannte „Re-Integrations-Gesetz“ auf europäisches Geheiß entlassen hat? In Wahrheit sind sie wieder auf der Strasse gelandet. Europa hat verlangt, dass die Korruption hierzulande beendet werden müsse. Diese falschen Apostel. Längst ist die orientalische ,balkanische Korruption in West-Europa eingezogen und statt sie hier zu beenden, hat dieser Virus schon lange dort um sich gegriffen. Ja, die Italiener wurden Fußball-Weltmeister. Aber in ihrem eigenen Land (sic) Europa wurden die Ergebnisse der Fußballspiele manipuliert.

 

O, du allerheiligste Scheinheiligkeit

O, du allerheiligste Scheinheiligkeit. Gelernt hat man von den Rumänen und den Bulgaren und den anderen ausserhalb Europas und willkommen ist die Droge Korruption. Wann wird hier die Günstlings- und Vetternwirtschaft eingestellt? Niemals. Und die vielen falschen gekauften Expertisen. Und die krankhafte Gesetzesflut. Und die unglaubliche Bürokratie, die jegliche Initiative im Keim erstickt. Und die guten Noten der Schüler, die sie bei ihren Lehrern gekauft haben und.... und...... Und die Unfähigen und geistig Unterbemittelten, die in Positionen landen, die normal studierten Menschen vorbehalten sind. Wie wird das alles willkommen sein in den Europäischen Ländern?

 

 

Ach ja, ich habe vergessen, daß das ja ganz egal ist. Rumänien wird Europa. Basta. Damit die weltweite Kapitaldiktatur, der krankhafte Globalismus auch hierzulande seine Sklaven hat. Damit wenige Reiche noch reicher und die vielen Armen, auch die Zigeuner, noch ärmer werden.

 

Wir alle, Sie und ich, werden in Europa Fremde sein, im eigenen Land.

Denken Sie an meine Worte, bleiben sie mir treu (fidel). Und erheben Sie auch Ihre Stimme, damit es vielleicht doch noch gut wird. Nein es wird nicht alles gut. Leider. Ich wünschte, ich könnte ein anderes Lied singen. Gott befohlen

 

Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 

Priester Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu / Strassenpriester der Strassenkinder

www.depeschedondemidoff..com

dondemidoff@web.de

Oecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr

Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr in der Basilica in Iacobeni

13 km von Agnita, 60 km von Sibiu / Rumänien

 

Stiftung Casa Don Bosco

507045 Cincu

Rumänien

dondemidoff@web.de

40 269 510 566

 

Stiftung Casa Don Bosco

Zuhause für Strassenkinder

Liga für moralische Wiedergeburt

 

 

Wort zum Sonntag

Gott ist tot - Die Telefonnummer Gottes

 

Pressemeldung von: DepescheDonDemidoff

 

Gott ist tot, sagte der Atheist zu mir. Ich sagte: Das ist aber eigenartig, ich habe soeben noch mit ihm gesprochen. Sie gibt es noch reichlich in diesem wunderschönen und doch so moralisch zerstörten Land Rumänien, die ewig Gestrigen, die Kommunisten, die Atheisten. Immer noch verbreiten sie ihr Gift, sie haben immer noch nichts gelernt, sie wollen die neue Realität nicht wahrhaben. Sie verfahren nach den alten Schemen, den alten Doktrien, dem alten Hass und der ewigen Menschen- und Gottesverachtung. Aber sie sind noch da und vielzuviele in wichtigen Funktionen und in den Redaktionen, den Meinungsmachern. Ich selbst erlebe das zur Zeit wieder mal am eigenen Leib. Weil ich die historische Kirche in Iacobeni aus dem 14.Jahrhundert restauriert und wieder zum Leben erweckt habe, eben nicht als historisches Gebäude, sondern als Haus Gottes, als Tempel unseres Herrn, werde ich verfolgt und gedemütigt und selbst die Kriminalpolizei verfolgt mich deshalb. Natürlich muss man die Tradition berücksichtigen, natürlich muss man ein historisches Gebäude so in unsere Zeit stellen, dass beides, die Historie und das Jetzt zum Zuge kommen. Wir sind nunmal Menschen, Gläubige dieses Jahrhunderts. Wir haben Respekt vor dem Erbe unserer Väter, aber wir leben in dieser Zeit und unsere Väter verlangen von uns nicht, dass wir den Fortschritt und die moderne Technik nicht gebrauchen. Und auch Gott verlangt das nicht. Ich will nicht weiter darauf eingehen, was mir an Lächerlichkeit vorgeworfen wird. Ja, die Argumente gehen soweit, dass sie sagen: "besser man läßt die Kirche ganz verfallen..." Die das sagen, entblössen sich selbst, eben als alte Seilschaften, die nicht die Interessen der Menschen im Auge haben, sondern darauf warten, wie man den Menschen ein Bein stellen kann. Im Angesicht Gottes sind sie ein Nichts, verloren, verdorben. Und ihre Doktrin ist pervers. Die Tageszeitung "Tribuna" (ehemals kommunistisches Organ) verstieg sich sogar darauf, auf der Titelseite zu verkünden "Don Bosco hat Kirche geschändet) Das sind sie die ewigen Ignoranten, die, die sagen Gott ist tot.Es ist für sie ein Greuel, wenn eine Kirche wieder mit Leben erfüllt wird. Sie wissen nicht einmal, dass Don Bosco ein Heiliger ist, der sein Leben den Armen und verlassenen Kindern geweiht, viele Kirchen gebaut hat und jetzt im Himmel wohnt. Wie kann der eine Kirche schänden? Sind das Analphaten bei der Zeitung "Tribuna"? Nein sie können nicht einmal oder wollen nicht dem Berufsethos eines Journalisten gemäß, richtig recherchieren. Sie ignorien, dass Hunderte sonntags in den oecumenischen Gottesdienst in Iacobeni kommen. Oder ist es das was so furchtbar stört. Gibt es vielleicht Hintermänner? Vielleicht in Kirchenkreisen) Sie ignorieren die Glückwünsche von Hunderten internationalen Touristen, die bemerkenswerte Texte in das Gästebuch schreiben. Ja, schreit nur, Ihr armseligen Geister. Nicht Gott ist tot, sondern Eure billigen roten Parolen und Intrigen. Wir alle kennen den Typ Menschen, der nicht in der Wirklichkeit lebt. Sie haben sich in ihrer Phantasie und in ihrem übernommenen und ungeprüften Weltbild eine Scheinwelt – ohne Gott – aufgebaut, die sie mit der Realität verwechseln. Sie machen aus Verdächtigungen Tatsachen, aus Vermutungen Sicherheit, vor allem aus ihren unappetitlichen Wünsche eine Erfüllung. Sie sagen "Gott ist tot". Sie verwechseln ihren Unglauben mit der Wirklichkeit und sie leben in einer Scheinwelt. Es ist wie in den Psychiatrien: die Patienten halten sich für normal und die gesunden Ärzte und Pflegerinnen für verrückt. O, Ihr rote alte Garde. Wieviel hocken noch in den Redaktionen der Zeitungen. Soviel Unheil haben sie damals angerichtet und sie wüten weiter: "Don Bosco schändet Kirche". Wann endlich gebt Ihr auf? Wann endlich macht Ihr Platz für die neuen Menschen, vor allem für die Jugend. Dennoch: jeder wirkliche Christ wird Euch mit offenen Armen empfangen und Euch die Botschaft Jesu freudig erzählen und Euch einladen zu sehen, wie sehr Gott lebt und wie erfüllend es ist mit Ihm zu sprechen und in seinen Fußstapfen zu wandeln. Dann werden sie auch endlich begreifen, warum die alte Kirche von Iacobeni vor allem ein Haus Gottes ist, in dem gebetet und mit Gott gesprochen wird und aus den alten Mauern unsere Väter mit uns einstimmen in dieses Gebet. Das ist aber eigenartig, sagte ich, ich haben soeben noch mit Gott gesprochen! Ach ja, natürlich hat der Kommunist die Telefonnummer von Gott nicht. Ich würde sie ihm gerne geben. Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende, Frieden, einen erfrischenden Gottesdienst am Sonntag. Alles wird gut. Bleiben Sie mir treu Ihr Pater Don Demidoff ICCC dondemidoff@web.de www.depeschedondemidoff.iccc Haus der Stille 557105 Iacobeni früher Jakobsdorf Rumänien

 

 

 

 



Wort zum Sonntag

Rund ist der Ball

 

2006/06/27 18:50

Pressemeldung von:

DepescheDonDemidoff

 

Das Wort zum Sonntag erscheint in der rumänischen Tageszeitung „Ziarul de Sibiu“ jeden Freitag. Nein, nein, nein und nochmals nein. Das darf doch nicht wahr sein.

Vor allem in Deutschland ist eine Fußball-Hysterie ausgebrochen, die ich als Deutscher nie erlebte. Sind wir noch normal? Sie bemalen ihre Körper in den jeweiligen Nationalfarben und laufen nackt durch die Strassen. Der Fussball ist schwarz-weiss, die Köpfe und Haare aber sind in den jeweiligen Nationalfarben bemalt und gefärbt. Und in der Metro in Brasov sah ich Wurst in einer Pelle die als Fußball bedruckt war.

Fremde Menschen liegen sich in den Armen und man schwebt auf einer Massenwelle des Glücksgefühls. Heiliger Fußball!

 

 

Deutschland gegen Argentinien

Heute am Freitag spielt nun Deutschland gegen Argentinien. Als Deutscher hoffe ich aus ganzem Herzen, dass Argentinien gewinnt. Damit die Volksseele wird runtergeholt wird, damit die Volksseele wieder normal wird. Bin ich ein Spaßverderber?

 

Das haben sich die gescheiten Herren und die eine Dame, die Kanzlerin Angela Merkel, gut ausgedacht. Während das Volk himmelhochjauzend tobt, werden in aller Schnelle neue Gesetze verabschiedet. Die Staatsoekonomie ist in Deutschland am Boden. Jetzt will man die Fußballweltmeisterschaft dazu nutzen, die Steuern dort atemberaubend anzuheben, die Menschen, die seit einigen Jahren in einer grossen Krise leben, noch mehr nach unten zu drücken. Die Raffinesse der Demokratie.

 

Fußball-Gott

Und auch die Kirchen wollen vom neuen „Fußball-Gott“ profitieren. Seit Jahren sind die Kirchen im Westen leer. Viele Kirchen mussten verkauft werden an Sekten oder sogar an Diskotheken. Nun hat man in vielen Kirchen grosse Fernsehschirme aufgebaut um die Menschen wieder in die Kirchen zu locken. 100.000 Fußball-Gott-Jünger haben bisher in den evangelischen und katholischen Kirchen den neuen „Heiligen“ Ballack, Klose und Compagnie zugejubelt und die Bierflaschen kreisen in den Kirchen. Man sagt, es ginge um das gemeinsame Erlebnis und Spaß.

 

Der Gott der Christenheit hat ausgedient, sie suchen einen anderen Spaß. Ich ekele mich vor diesem neuen Spaß. Und ich ekele mich, wenn Tausende auf einem Haufen zusammenkleben, ob in einem Fußballstadium oder bei einer Jubelparade vor Hitler oder Ceausescu. Und Gott, unser Heilige Gott, wird den Menschen eine Antwort geben, auf ihr schamloses Tun und Handeln. Und er wird den Menschen klarmachen, dass man seine Tempel nicht schänden darf. Gott will, dass wir Menschen Spaß haben. Der Spaß ist auch eine christliche Tugend. Aber Spaß anstelle von Glauben?

 

Europa das neue Wunderland?

 

Nach der „Revolution“ sah man in Rumänien einen neuen Nationalismus, den ich bis heute nicht verstanden habe. Noch heute wird überall geflaggt, wo eine Flagge wirklich keinen Sinn macht. Und ich sah in diesem Land selbst Parkbänke und Mülltonnen in den rumänischen Nationalfarben.

Sind wir noch normal? Die deutsche Hysterie aber, das Meer von Nationalflaggen an Autos und Häusern, macht mich mehr als nachdenklich. Patriotismus ist gut, Nationalismus sehr gefährlich. Und wie soll dieser in die Europäische Bewegung passen? Oder gar geduldet werden? Wie auch immer. Wir werden uns noch alle wundern. Das neue Europa, das neue „Wunderland“.

 

Rund ist der Ball. Wenn die Ernüchterung die Euphorie ablöst, wird man in Deutschland wissen, wozu die Fußballweltmeisterschaft ausgenutzt wurde. Vielleicht wird man sich dann doch wieder auf Gott besinnen, auch in Deutschland.

Tor, Tor, Tor schreiben die Massen. Gott, verzeih ihnen. Aber sie wissen nicht, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Fußbälle in Pakistan hergestellt wurden. Von ausgebeuteten Menschen werden diese Bälle handgenäht zum Hungerlohn produziert. Und über die Ausbeutung und die Machtstrukturen der großen Sportarktikelhersteller will man naürlich in diesen Tagen der „puren Freude“ erst recht nichts wissen. „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.“. Spaß ist erlaubt, Götzendienst und Menschenausbeutung nicht. Bis zum nächsten Freitag, meine lieben treuen (fidel) Leser.

Vielleicht wird ja doch noch alles gut. So Gott will.

Ihr Pater Don Demidoff ICCC*

 

Preot(Priester) Biserica Catolica Ecumenica Independenta Iacobeni

*International Council of Community Churches USA

Parinte al Copiilor strazii Cincu

www.depeschedondemidoff.com

dondemidoff@web.de

Ecumenische Heilige Messe für alle sonntags um 11 Uhr

Kindergottesdienst sonntags um 14 Uhr

in der Basilica in Iacobeni13 km de la Agnita

 

 

Wort zum Sonntag

Warum diese verdammten Schmerzen?

 

Zieh ein buntes Kleid an

 

Immer wieder kommen Menschen zu mir, die verzweifeln an ihren chronischen Schmerzen. Parinte, für was soll das gut sein?! Warum schickt mir Gott diese entsetzlichen Qualen? Bitte helfen Sie mir. Beten Sie mit mir. Segnen Sie mich. Kein Arzt kann mir helfen.

 

Ja, ich bete mit Ihnen. Es gibt nun mal nicht für alles Pillen. Natürlich wollen Sie Ihre Schmerzen loswerden. Aber wenn Sie nur g e g e n die Schmerzen kämpfen, brauchen Sie auch dafür viele Energien, viel zu viele Energien?

 

Was will uns Gott sagen, wenn ER uns soviel Schmerzen zumutet? Wenn wir die Bibel aufmerksam lesen, so wissen wir, Gott hat uns an keiner Stelle ein Paradies auf Erden, ein ausschliesslich freudvolles Leben, versprochen. Auch der Apostel Paulus war krank, sogar chronisch krank. Dieser starke Apostel hat mehrmals gefleht, Gott möge seinen Stachel wegnehmen. Möglicherweise eine Augenkrankheit. Seine Bitte war umsonst. Es gab und gibt nunmal keine Garantie auf Heilung.

 

Aber auch Gesundheit bedeutet keine Garantie auf ein Leben ohne Störungen und ohne Brüche.

 

Schmerzen nicht verschweigen

Wir dürfen Schmerzen nicht verschweigen, nicht diskrimieren. Schmerzen müssen wir zulassen, rauslassen. Und wir müssen unserem Nachbarn beistehen, wenn er niemanden findet, mit dem er über seine Schmerzen reden kann. Manchmal genügt es schon, einem Schmerzensmenschen die Hand zu halten, ohne Worte einfach die Hand zu halten...

 

In Situationen, in denen wir an ständigen Schmerzen verzweifeln, glauben wir, dass uns Gott nicht mehr nahe ist. Wir rufen nach Ihm, wir haben seine Telefonnummer verlegt. Warum schweigt ER nur.....?

 

Eine Frau kam öfter zu mir mit ihrem "Schmerzenspaket", zu mir dem Dornenpriester nach Iacobeni. Sie kam immer gebückter, neuerdings schwarz gekleidet. Das Leben machte ihr schon lange keine Freude mehr. Und sie war ein so fröhlicher Mensch gewesen, sie hatte so gern gelebt und so intensiv. Sie trug nur noch schwarze Kleider und ging von ihren Schmerzen gebückt. Und ich sagte ihr: trotzdem vertrau auf Gott! Du bist trotzdem gut aufgehoben bei Gott. Sei trotzdem wieder ein fröhlicher Mensch. Sag einfach Ja zu Deinen Schmerzen, denn sie haben auch für Dich einen Sinn. Folge nicht mehr den dunklen Tönen in Deinem Leben, die verbrauchen vielzuviel negative Energien. Zieh doch wieder ein buntes Kleid an. Du wirst Dein Leben neu entdecken, viel sensibler, viel zärtlicher, wie Du es ohne Schmerzen nie gekannt hast. Deine Schmerzen haben einen Sinn und aus ihnen erwächst für Dich und Dein Leben eine neue Qualität. Zieh ein buntes Kleid an!

 

Seelische Schmerzen

Die 15 Jahre, die ich in Rumänien lebe, haben auch mir viele Schmerzen gebracht. Seelische Schmerzen, Verfolgungen, Verleumdungen, Intrigen, Schikanen und Anschläge auf mein Leben. Darum nannte ich mich selbst in meinem Buch "Dornenpriester". Aber immer habe ich mir im Schmerz meine Fröhlichkeit, meine Furchtlosigkeit, meine Logik aus Gottes Hand bewahrt. Und immer wenn ich auf der Strasse einem Kind helfen und in die Augen sehen konnte oder im "Casa Don Bosco" in eine neue Zukunft führen konnte, dann waren die Schmerzen für einen glücklichen Augenblick weg, total weg.

 

Ich freue mich endlich auf einen Sommer, ich freue mich auf die Sonne und auf helle Tage.Denn dann erkenne ich den Kontrast zu den dunklen Stunden, zu den Schmerzen. Und dann weiss ich, dass man nur durch diese Sensibiltät schmerzfreie Augenblicke erleben kann. Freuen Sie sich auch auf die Sonne. Ich wünsche Ihnen aus ganzem priesterlichen Herzen, weniger Schmerzen.

Alles wird gut werden. Bis zum nächsten Freitag, meine treuen  Leser. Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 

 

Wort zum Sonntag

Psychogramm eines Dorfes

 

Rumänien: ein Jahr vor dem Eintritt in Europa. Iacobeni ein Dorf von vielen.

Iacobeni im Harbachtal: 60 km von der Kreisstadt Sibiu (Hermannstadt) entfernt. Während sich Sibiu mit dem deutschen Bürgermeister Johannis  mit Riesenschritten auf die Eingliederung in Europa sogar als Kulturhauptstadt vorbereitet und ein angenehmer fortschrittlicher Windzug über der Stadt liegt, scheinen die Uhren in den Dörfern, zum Beispiel Iacobeni, rückwärts zu gehen. Mit einem perfiden System werden die Menschen immer mehr in die Knie gezwungen, immer ärmer, immer machtloser.

 

 

Zum Beispiel Iacobeni: ca. 1.200 Einwohner, die Hälfte davon Kinder. Die Siebenbürger Sachsen haben das Dorf und andere Dörfer 1990 fluchtartig verlassen. Zurück blieben die, die nicht mehr gehen konnten, es kamen die Zigeuner. Und es kommen die, die hierhin abgeschoben werden, die sogenannten "Autoritäten", die in einer normalen Sozialstruktur nicht funktionieren können oder dürfen.

 

Der Lehrer Moldovan für Musik und Sport an der Dorfschule ist Vollblut-Alkoholiker, während des Unterrichtes sitzt er in der Dorfkneipe. Die Versuche der Eltern, ihn mit seinem verheerendem Einfluss auf die Kinder loszuwerden, scheitert regelmäßig. Er soll sogar laut offizieller Akte ein Verhältnis mit einer minderjährigen Schülerin gehabt haben.  Das Schulinspektorat sieht angeblich keine Möglichkeiten ihn grundsätzlich vom Scuhldienst zu suspendieren.Elternversammlungen in der Schule werden immer erst am Abend zuvor einberufen, damit auch bloss niemand kommt.   Der junge orthodoxe Pfarrer A. wurde von seinen Schäfchen aus einem Nachbardorf weggejagd, nicht nur wegen Alkoholproblemen und nach Iacobeni strafversetzt. Ein früherer Polizist und Gefängnisaufseher Ma. hat sich ausgerechnet in diesem Dorf angesiedelt und wurde von einem Gericht zu einer Strafe von 10 Millionen Lei verurteilt, weil er einem unbescholtenen Bürger androhte, beide Beine zu brechen, weil der Werkzeuge zurück haben wollte, die die Leute dieses "Polizisten" bei diesem Bürger gestohlen hatten. Der Chefpolizist des Dorfes Br. begann ein Verhältnis mit der Frau eines untergebenen Polizisten und zerstörte diese Familie mit Kindern. Aber nicht der Chef-Polizist wurde strafversetzt, sondern der geschädigte Polizist. Ein anderer Polizist I., der in diesen Tagen in dieses Dorf abkommandiert wurde, hat, wie die Dorfbewohner wissen wollen,  eine 52-jährige Frau auf dem Gewissen, die er mit seinem Auto überfuhr. Strafe: Versetzung in das Dorf Iacobeni. Auch der Dorfarzt T. hat die gleiche unrühmliche Vergangenheit.  Er uberfuhr ein Kind. Er trinkt und die Menschen werden nicht von ihm versorgt und erhalten nicht die ihnen zustehenden Medikamente. Wichtige Krankendokumente verschwinden bei ihm.  Natürlich brauchen diese "Herrschaften" nicht ins Gefängnis. Wenn aber ein armer Zigeuner aus Hunger einen Sack Kartoffel stiehlt, wird er zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt.In der Dorfkneipe "Leon" werden die Kinder täglich mit Alkohol und Zigaretten versorgt. Die Kneipe ist nicht nur Mittelpunkt für die Erwachsenen, sondern für eine Horde von Kindern. Manchmal rufen wir die maskierte Einsatztruppe, doch wenn die erscheinen, ist die Bar leer. Wer informiert hier wen? Der Wirt hat schon vielfache Ordnungsgelder gezahlt, doch seine Konzession bleibt bestehen? Wieso?

 

Die Menschen in Iacobeni und in anderen Dörfern, fühlen sich erniedrigt, machtlos. In diesen Dörfern bestraft man faktisch die unschuldigen Menschen mit "Autoritäten", die versagt haben. Für sie hat sich seit dem Diktator Ceausescu nichts geändert.Im Gegenteil. Es wird immer schlimmer.  Wie sollen diese Menschen die Werte von Demokratie und Gerechtigkeit lernen? Wieso schickt man alle diese Versager ausgerechnet nach Iacobeni? Wie wissen die Kinder, dass es eigentlich normal ist, seinen Alltag ohne Alkohol zu bestreiten? Wieso bestraft man ein ganzes Dorf, das sowieso unterhalb der Armutsgrenze lebt? Und die Geldströme aus Europa enden  in den Städten, in den Händen weniger. Was wird aus Iacobeni im Jahre 2007?

 

Alles wird gut? Es beschleichen mich düstere Ahnungen. Möge sich der unendlich gute Gott erbarmen. Nur dann wird alles gut. Bis zum nächsten Samstag, meine treuen Leser.

 

Ihr Pater Don Demidoff ICCC

 


Pater Don Demidoff ICCC publiziert jeden Freitag in der rumänischen Zeitung "Ziarul de Sibiu" Worte zum Sonntag: