DepescheDonDemidoff :: Don Demidoff
Reiseberichte
Archiv
Meinungen
Das Wort |zum Sonntag
Aktion
Personalien
Freunde
Video
Briefe
Don Demidoff
Europa |Kulturhauptstadt
Internationale |Oecumene
Don Bosco
Klick - Kinder
Gebete eines |Dornenpriesters
Tagebuch eines |Dornenpriesters
Weisheiten
Konten der |Nächstenliebe
Gratulation
Memento mori
Basilika zu Jakobsdorf|Community Church
International Council |of Community |Churches
Gemeinschaft der |barmherzigen |Samariter
Impressum / Adressen
Dokumente
Edition des Herzens
Presse
Kontakt



 
 

26. Mai 2010 Im Kommunismus


sind Stempel eine Art Währung. Wenn Ihre Dokumente nicht mit den richtigen versehen waren, waren sie wertlos. Und es war sehr schwer welche herstellen zu lassen: Teil des Unterdrückungsapparates des Regimes war die strenge Kontrolle darüber, wer auch nur irgendeine Art von institutioneller Macht ausüben durfte. Runde Stempel waren offiziell und wurden unter strenger Aufsicht von den Behörden hergestellt. Es war schon schwer genug an die quadratischen zu kommen. Rumäniens "blogging banker", Steven van Groningen, hat einen hübschen Beitrag darüber verfasst, wie die Stempel-Mentalität sogar noch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus das Geschäftsleben in diesem Land prägte: Es hat sich nichts geändert, immer noch ist man ohne Stempel nicht existierend. Sie sind ein Niemand in Rumäniens Geschäftswelt, wenn Sie nicht über einen Stempel verfügen. Das wurde uns sehr klar, als wir eine Mitteilung vom Postamt bekamen. Ein Päckchen war dort angekommen und wartete darauf abgeholt zu werden. Unser erster Versuch war erfolglos. Wir hatten keinen Stempel und konnten somit die Empfangsbestätigung für das Päckchen nicht stempeln, denn unsere Unterschrift war nicht ausreichend. Bei unserem zweiten Besuch versuchten wir das Postamt davon zu überzeugen, dass das Päckchen eigentlich an eine Privatperson adressiert sei. Das funktionierte hauptsächlich deswegen nicht, weil wir nicht über den Inhalt Bescheid wussten. Nach quälenden Verhandlungen während eines dritten Anlaufs einigten wir uns schließlich auf folgenden Kompromiss: das Paket würde geöffnet und wenn der Inhalt sich eindeutig privater Nutzung zuzuordnen ließe, könnten wir es mitnehmen, wenn es jedoch für geschäftliche Zwecke sei, würden wir es erst dann ausgehändigt bekommen, wenn wir die Empfangsbestätigung gestempelt hätten. Also wurde das Paket geöffnet und brachte einen überraschenden Inhalt zutage ... einen Stempel. Vor Jahren habe ich einen „Stempel gegen die Stempel“ angefertigt. Den knallen wir überall drauf und siehe da, der Stempeltext in vier Sprachen wird gar nicht gelesen, Hauptsache Stempel. Der Text meines Stempels lautet: Gelesen, gelacht und weggeworfen Citit, muzat si aruncat Read, laughed and discarded Lu, amusé et jeté