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01.07.2009 In Rumänien wieder zu viele verlassene Kinder, aber Michael Jackson ist wichtiger.


In diesen Tagen, in denen die Medien die Menschen von den elementaren Problemen der Krise ablenken wollen und unsere Aufmerksamkeit auf den Tod des "King of Pop" Michael Jackson lenken, mit einer Intensität und ständiger Influenz auf unsere Emotionen, wird uns wieder mal vorgeführt, wie leicht die Massen immer noch oder immer wieder zu verführen sind. Da versinken Millionen Menschen in der ganzen Welt in Jammern und Schluchzen, stellen Mahnwachen auf, weil ihre "Lichtgestalt" ins Dunkle verschwunden ist. Die Lichtgestalt, die ständig für grässliche Schlagzeilen sorgte und deren Familie Dauergast in den weltweiten Klatschspalten war. Natürlich ist jeder frei, sich sein Idol zu wählen und ihm hinterherzulaufen. Wenn aber gleichzeitig elementare Probleme keine Probleme mehr sind oder zu Nebensächlichkeiten werden, dann müssen wir wach werden. Auch in Rumänien suchen sich die Medien mit Vorliebe Themen, die den Menschen Frieden vorgaukeln. Aber gerade in Rumänien, in dem Land in dem wir seit 20 Jahren humanitär tätig sind, sollten die wirklichen Probleme im Fokus bleiben. Rumänien hat von allen 27 europäischen Mitgliedsstaaten die höchste Inflation. Die Europäischen Kommission hat die Gruppen in Rumänien, die an der Spitze der Korruption liegen, namhaft gemacht: die Politker, die Polizei und die Ärzte. Und es gibt für den Durchschnittsbürger keine Chance auf eine auch nur leichte Besserung. Besonders betroffen aber sind wieder mal die Kinder, und noch mehr die armen Kinder. Die Staatssekretärin der Nationalen Agentur für Kinderschutz in Rumänien, Iliena Savu, hat bekanntgegeben, dass aktuell die Anzahl der Kinder, die von ihren Familien wieder ausgesetzt werden, bis zu 100 Prozent zugenommen hat. Damit sind wir wieder in der schrecklichen Situation der Straßenkinder im Jahr der Revolution 1989. Die Aufnahmekapazitäten der Unterbringungszentren sind erschöpft. Eltern bringen ihre Kinder dort hin: "Nehmt sie, wir können ihnen nichts mehr zu essen geben." Die UNO empfiehlt, wieder die internationale Adoption zu empfehlen, wissend, dass man damit in diesem korrupten Land wieder - wie bereits geschehen - die Kinder der Korruption ausliefert und sie eiskalt verkauft. Gleichzeitig empfiehlt die UNO die Schaffung von zwei weiteren Institutionen: 1. den Ombudsmann für Kinderrechte und 2. Jugendgerichte. Liebe UNO, es scheint, dass ihr keine Ahnung von diesem Land habt. Auf solche Vorschläge warten die Rumänen: einen weiteren Bürokratismus und weitere unzählige Beschäftigungsverhältnisse auf dem Rücken der Kinder. Geld, das dringend für die Kinderzentren gebraucht würde. In diesen Tagen wurde z. B. unsere Stiftung mit dem Heim für verlassene Kinder wieder einmal den bürokratischen Schikanen unterzogen. Weil den ewigen Kommunisten unsere Pädagogik der letzten 20 Jahre für das Individuum gegen den kollektiven Menschen zutiefst gegen den Strich geht, werden unsere Kinder psychologischen Tricks unterzogen. Die Sozialassistentin der Kinderschutzdirektion Brasov, Bladusia, "fragt" und "motiviert" unsere Kinder doch in ein Staatsheim zu wechseln, in dem mehr Freiheit herrsche als im Heim unserer Stiftung. Die Kinder, die auf diese Lügen hereinfallen, landen in einem Heim mit vergitterten Fenstern, das zur Hälfte von geistig behinderten Kindern bewohnt ist. Auf die Straße dürfen sie nur, wenn sie einen Erlaubnisschein haben, vom Rest der katastrophalen unmenschlichen Bedingungen ganz zu schweigen. Einige unserer Kinder sind auf die falschen Versprechungen hereingefallen und dürfen nicht mehr zurück. Was Rumänien in der EU zu suchen hat, ist mir in 20 Jahren hier nicht deutlich geworden. Um welche Interessen geht es eigentlich?