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Juni 2008 - In diesen Tagen erscheint die rumänische Version des "Dornenpriesters"


In diesen Tagen erscheint die rumänische Version des "Dornenpriesters", allerdings um 300 Seiten umfangreicher und angefüllt mit den Ereignissen seit 2005. Die Übersetzung und Realisierung war äußerst mühsam und hat, wie gesagt, drei Jahre gebraucht. Das letzte Wort der rumänischen Ausgabe übermittle ich den Lesern der depesche hiermit: Letztes Wort Vor Drucklegung dieser Ausgabe in rumänischer Sprache will ich dies noch abschließend sagen. Vieles habe ich der deutschen Ausgabe in rumänischer Sprache hinzugefügt. 17 Jahre versuche ich nun im Dienst der Menschen in Rumänien zu sein, vor allem im Dienst der immer noch Unterdrückten, im Dienst derer, die sich immer noch fürchten, im Dienst der Armen und Verachteten, im Dienst der Gefolterten in den rumänischen Gefängnissen, im Dienst aber vor allem der entrechteten und verlassenen Kinder. Der Korruption von oben nach unten steht das Volk machtlos gegenüber. Die Diktatur des Bürokratismus und die Regulierungswut bis in die kleinsten Details des menschlichen Zusammenlebens offenbart in Wahrheit die Ideologie des Kommunismus lediglich mit neuen Etiketten. Die meisten humanitären Helfer und Unternehmen haben das Land verzweifelt verlassen, wenige blieben. Vor allem die privaten Stiftungen werden mit einem Administrationsapparat gedemütigt, der eine moderne erfolgreiche Pädagogik ausschließt. Dafür kassiert man auch von Europa Millionen Euro, bis 2013 sollen 593 Millionen Euro in soziale Projekte fließen. Als private Stiftung bekommen wir davon nichts. Im Gegenteil, wenn wir Strom und Gas nicht pünktlich bezahlen können, wird das unverzüglich abgestellt. Wenn wir Steuern zu spät zahlen, wird eine kriminelle Zinslast berechnet, der man kaum noch entrinnen kann. Kommt das Geld wirklich an oder bleibt dessen Verwendung hauptsächlich im Dunklen? Ermuntert nicht auch viele Eltern dieser Glaube an das große Geld ihre Kinder im Stich zu lassen? "Sie werden doch sicher ein Heim finden". Wer es aber wagt, wie ich, den Verantwortlichen auf die Finger zu sehen und Fragen zu stellen, wird mit einer Kontrollinvasion überfallen, die einer Kriegserklärung gleicht. Es werden Untersuchungsergebnisse gefälscht, die Gegenbeweise abgelehnt. Als Folge hat man keine Chance, sich auch nur noch einem einzigen Kind sachgerecht zu widmen. Die Kontrolleure versuchen, die Kinder gegen den Priester aufzuhetzen. "Warum müsst Ihr dreimal täglich beten?" Vor ein paar Jahren erfand man das sogenannte Re-Integrationsgesetz. Wieviele Kinder als Folge wieder auf der Straße landeten, weil man sie zwang zu ihren Verwandten bis zum 4. Grad zurückzukehren und sie dort wieder weggeschickt wurden, weiß man nicht. Allerdings "bereinigte" man auf diese Weise im Angesicht der Europäischen Kommission die Zahl der Heimkinder, wie es von Brüssel verlangt wurde. Die Straßenkinder selbst werden natürlich nicht mehr statistisch erfasst. Jetzt stehen wir vor einer neuen Generation von verlassenen Kindern in Rumänien. Tausende rumänische Eltern lassen ihre Kinder im Stich und suchen in Westeuropa Arbeit, man spricht von 3 Millionen Auswanderern. Mehr als 100.000 verlassene Kinder wachsen derzeit hier ohne Eltern auf. Die Fälle, dass diese Kinder sich das Leben nehmen, mehren sich. Der zehnjährige Razvan S. erhängte sich. Die gesamte europäische Presse meldete das, es geschah aber nichts. Eine Sensation von vielen in dieser Welt: zum Staunen und Vergessen und auch Europa schweigt. Viele der allein gelassenen Kinder werden depressiv oder gelangen in die Krimininalität. Oft selbst dann, wenn sie bei der Großmutter ein Asyl gefunden haben und dann und wann eine Überweisung aus dem Ausland erhalten. Rumänien und Bulgarien haben die meisten Waisenkinder in Europa. Daran hat sich nichts, gar nichts geändert. Das Elend dieser Kinder wird verwaltet und die Jobs in den Administrationen mehren sich und mehren sich. Jobs ausgeführt von Menschen mit fragwürdiger Qualifikation. So wird Elend verwaltet und der europäische Bürokratismus lehrt es die Neo-Kommunisten. Offiziell leben in Rumänien 25% der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Ein durchschnittlicher Monatslohn beträgt 350 Euro. Die Lebenshaltungskosten steigen permanent, die westlichen Konzerne Metro, Plus, Penny und wie sie alle heißen wringen die Mensche mit ihren Preisen, die über denen in den westlichen Ländern liegen, aus. Für Hungerlöhne müssen die Verkäuferinnen die Konsumtempel auch sonntags geöffnet halten. 17 Jahre lebe ich hier. Bis heute begreife ich nicht, welche Kälte in den Familien herrscht und mit welcher Leichtigkeit Mütter ihre Kinder in den Heimen abgeben und wie gewissenlos man sich von Kindern einfach trennt. Natürlich hat man das unter Ceausescu gelernt, gab sie in die Heime, damit sie dort in seinem Sinne erzogen wurden. Und dieser kaltschnäuzige Umgang mit Kindern und überhaupt mit Menschen prägt immer noch die rumänische Gesellschaft. Mit jeder finanziellen Unterstützung aus Brüssel, (während wir als Störenfriede gleichzeitig ausgetrocknet werden und die privaten Spenden immer mehr versiegen, weil es Brüssel doch richtet) wird diese Kaltschnäuzigkeit massiv unterstützt, aber vor allem auch die mafiösen Strukturen. Wieviele Minister wurden wegen Korruption angeklagt! Wieviele aber bestraft? In den rumänischen Gefängnissen fand ich keinen von ihnen, wohl aber die Zigeuner, die für den Diebstahl eines Huhnes (weil die Familie mit vielen Kindern hungerte) sieben Jahre Gefängnis absitzen. Dort wird dann der Hass auf diese Gesellschaft genährt und die nächste größere kriminelle Handlung für die Zeit nach der Haftentlassung geplant. Die Beweise der Folter interessierte Brüssel nicht, "man könne sich nicht einmischen". So ist es. Aufgrund dieser mafiösen Strukturen denkt jeder von oben bis unten nur an sich. Kaltschnäuzigkeit und Hass, Neid und Brutalität, Kriminalität und Menschenverachtung bis hinein in den Straßenverkehr entblößen eine Gesellschaft, die lange nicht, auch nicht in den nächsten Generationen, die Indoktrination und den Atheismus überwindet. Die Tröge der Nation dienen auch 18 Jahre nach der sogenannten Revolution nur den persönlichen Bedürfnissen der Regierenden. Und das Volk schaut zu, wie immer die gleichen Schweine sich aus diesen Trögen bedienen. Der derzeitige Staatspräsident, Traian Basescu, der plötzlich nichts mehr von seiner kommunistischen Vergangenheit wissen will, gibt zu, dass auch die heutigen Kommunisten die "Menschen betrügen wollen". Die Geheimakte des Präsidenten ist nicht mehr "auffindbar". Welch ein Zufall. Über 100 Prozesse hat unsere Stiftung im Interesse der Gequälten, Kinder und Gefolterten führen müssen. In über 90 % der Fälle haben wir in letzter Instanz obsiegt und sogar gegen zwei Minister vollstreckt. Das hatte natürlich neue Schikanen zur Folge und die permanente Abhörung unserer Telefone. Auch wenn ich jetzt gesundheitlich ruiniert bin, so werde ich doch bei den Entrechteten bleiben und für sie eine Anlaufstelle sein. Ich rufe Menschen guten Willens auf, die ihr Land Rumänien wirklich lieben, mir zu helfen, damit ich weiter helfen kann. Pater Don Demidoff ICCC