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04.04.2008 Liebe "Leute" von PLUS für Sibiu Standard


Es sind täglich eigentlich nur Tropfen, denen ich aber nicht mehr standhalte, denn ich kann mich schon noch selbst beurteilen, was viele offenbar nicht mehr können. Aber diese Tropfen bringen das Fass zum Überlaufen: Nur ein Beispiel: Gestern bei PLUS, eine Geschichte über die ich sonst lache. Ich greife mir einen Karton mit 77 Schokoladenhasen, die dort schön in einer Form drin feststehen, vollzählig. Kommt ein "Lakai" und herrscht mich an, dass der Karton dableiben muss. Ich herrsche zurück und frage ihn, wer er denn sei und ob er noch alle Tassen im Schrank habe. Der verschwindet, hat wie üblich Angst vor mir, denn er ist es nicht gewohnt, wenn sich ein Kunde wehrt, denn niemand verteidigt sich im Kommunismus. Ein PLuS-Kittel mit Emblem verleiht schon Respekt oder etwa doch nicht. Dann komme ich zur Kasse, habe für etwa 500 Euro Lebensmittel für unsere Kinder eingekauft und die Ware auf das Band gelegt und werde von der Kassiererin angeherrscht, "der Karton bleibt hier". Ich verliere meine Contenance kippe den Karton auf die andere Ware aus und sage, "Fröhliches einräumen und frohe Ostern ich kaufe gar nichts". Stellen Sie sich doch einmal vor, das passiert Ihnen in Deutschland bei PLUS. Sie kaufen ein ganzes Gebinde und dürfen die Verpackung nicht mitnehmen. Fassungslos kommt der Geschäftsführer und erkennt mich, wie immer und überall man mich hier kennt. Sie nennen mich "Bosco". . Er sagt, Bosco kann den Karton mitnehmen. Ich sage, räumen Sie ihn wieder ein, oder ich gehe. Die Menschen im Laden raunen.Keiner lacht, alles ist versteinert. "Bosco ist hier", schaul mal was der macht. Wie üblich sind sie nicht auf meiner Seite, weil sie Angst haben und weil man sich duckt. Aber sie reden über mich bis draussen vor der Tür. Die Kassiererin entschuldigt sich halbwegs mit der Bemerkung, sie habe doch nur die Regeln beachtet, "warum sind Sie mir böse". Ich versuche ihr klar zu machen, was das denn für bescheuerte Regeln sind (derweil ich genau weiss, warum man das in RO so macht). Ja, sagt sie, Sie haben keine Angst, das wissen wir. Aber wir.....? Ich versuche einzulenken und sage, "Sie dürfen nur dann gehorsam sein, wenn es Sinn macht und wenn Sie die Gefühle Ihrer Kunden nicht verletzen.Wenn es keinen Sinn macht müssen Sie Ihren Chef daraufhinweisen. Denn all die Menschen, und inzwischen hatten sich lange Schlangen an den Kassen angesammelt, (wo auch alle ihre Kassierertätigkeiten eingestellt hatten, sage ich laut blökend, nervös, cholerisch, denn all die Menschen, die hier ihr Geld in der Hand haben, bezahlen auch i h r Gehalt. Die Menschen schauten mich entsetzt an, fast flehend, nur keinen Skandal zu machen, derweil schon der Wachmann (natürlich uniformiert) mit drohender Miene, aber sprachlos, sich neben mir aufbaut. Ich sage, was wollen Sie denn hier. Wollen Sie den Karton konfiszieren. Die Kassiererin zittert: "der GF war schon hier", Bosco darf den Karton mitnehmen, aber sonst niemand, betont sie noch beschwörend. Dann kam auf dem Laufband noch ein Karton mit 12 Schachteln Puree bei der Kasse an. Ich bebe, sage aber nichts. Sie nimmt zitternd den Karton, holt demonstrativ die 12 Schachteln heraus, guckt sie von oben bis unten und vorne bis hinten an, schaut jede Schachtel an, ob sie auch noch geschlossen ist oder ich nicht etwa etwas wertvolleres darin versteckt habe, prüft auch den Karton von allen Seiten, rupft an ihm herum und ich sage wieder "zusammenpacken !" oder fangen wir schon wieder von vorne an. Ich glaube, ich hätte doch besser gehen sollen, aber PLUS ist nun mal der preiswerteste Laden hier in der Region und man kann eben im Gegensatz zu den Krauterhändlern, ganze Gebinde einkaufen, dachte ich, von Deutschland her gewohnt. Ich verlasse den Laden. Meine Kinder erzählen mir, wie die Leute über mich reden. Entweder ist das alles fernsehreif oder ich ticke nicht mehr richtig. Das sind Dinge die nun täglich vorkommen, ganz zu schweigen, was hier im Hause auch bei uns passiert. "Meine" Kinder sind auch Opfer von diesem immer noch verdammten Kommunismus bzw. dessen Ideologie. und daraus folgenden ständigen nicht nachvollziehbaren Handlungen oder Bemerkungen. Das Leben hier ist ganz einfach die Hölle.Denn Menschen, die immer noch nicht ihr Misstrauen überwunden haben und das nun auch von deutschen Unternehmern gepflegt wird, bleiben im Kommunismus stecken. Nun werde ich vielleicht auch daraus einen Zeitungsartikel machen und mich damit selbst kompensieren. Wenn ichs mir von der Seele schreibe und dann freitags nachlesen kann, geht es mir ein wenig besser. Wie finden Sie das denn. Aber dann kommen die Drohungen, psychische und physische. Dieser Tage: "wir haben ein Loch auf dem Friedhof für Sie gemacht". Ich bin den Menschen hier unheimlicher als all die Schergen und verkommenen Kommunisten, von denen sie kleingehalten, immer noch klein gehalten werden. Ich kann Ihnen gar nicht schreiben, was ich alles erlebt habe, als ich mit meinen Leuten Unterschriften für meine Kandidatur zum Bürgermeister eingesammelt habe. Nun, das ist für mich kein Problem, weil ich das Gefühl hatte, dass der Himmel von mir meinen Einsatz erwartet und mich Menschen bedrängten, mich zu stellen, eben wegen meiner Courage. Als ich dann erfuhr, dass Ausländer entgegen dem EU-Recht doch noch nicht kandidieren dürfen, war ich erleichtert, denn ich hatte mich geirrt. Wie gut sagte ich zu unserem HERRN, wie gut dass man Dich nicht immer richtig versteht.Dies meine Nachtlektüre für Sie. Raus muss ich, sonst geschieht ein Unglück.Vielleicht kann ich ja ein paar Tage bei PLUS in Mülheim im Zentrallager mich ein wenig ablenken. Gestern habe ich einem Kind übernervös eine Ohrfeige versetzt, das geschah das letzte Mal vor 5 bis 6 Jahren. Ich glaube das tat mir mehr weh als dem Kind und ich entschuldigte mich bei ihm. Gerade habe ich einen Prospekt vor mir für die Transibirische Eisenbahn.Ich verfalle ins Träumen,. Die fährt aber erst im Mai und das Geld dafür habe ich sowieso nicht. Bis dahin versuche ich den Spiegel in meinem Fass einen Millimeter unterhalb des Fülllimits zu halten. Ihr Pater Don Demidoff