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16.03.2007 Psychogramm eines Dorfes II.Teil


Voriges Jahr schrieb ich im "Wort zum Sonntag" das Thema "Psychogramm eines Dorfes". Nach meiner Intervention beim Kommandanten in Sibiu wurde hier beim Posten der Polizei Ordnung geschaffen und wir haben jetzt junge Polizisten, die ihre Aufgabe erfüllen und korrekt sind. Der Alkohol-Professor wurde in Agnita wegen Verleumdung und Beleidigung verurteilt. Ist jetzt alles besser geworden? Sonntags, nach dem Gottesdienst kamen drei Männer aus Iacobeni, einer davon Namens “Tica, der Britte”, zu mir, welche mich erpressen wollten. “Wenn wir keine Schokolade, genau wie die Kinder bekommen, kommen wir nicht mehr zum Gottesdienst”. Im letzten Jahr hatte ich mit vielen Lügen und falschen Versuchen seitens der Dorfbewohner zu tun, die in den Gottesdienst kamen um zu profitieren Gibt es in diesem Dorf überhaupt kein Scham, sind wir eigentlich Christen oder Barbaren, fragte ich sie. Geht Ihr in den Gottesdienst zu Gott und für Euch selber oder für den Priester und die Kirche? Bleibt doch lieber zu Hause, wenn Ihr meinet, dass ich dumm bin oder dass ich verpflichtet bin, diese Gottesdienste zu zelebrieren. Weder ein Bischof, noch ein Metropolit hat mich zur Seelsorge hierher geschickt. Ich bin da, um Euch die christliche Botschaft zu bringen und mit Euch zu leben. Viele von Euch beklagen sich, dass sie arm und erniedrigt sind, aber jetzt weiss ich: viele sind selber schuld für das Leben das sie führen. Diebstall, Lügen, Alkohol, Faulheit, Missbrauch der Kinder, Gewalttätigkeit, Familienzerstörung, Verstoss gegen die Gesetze Gottes: aussereheliche Beziehungen anstatt Heirat und noch schlimmeres: die Eltern stossen ihre Kinder in das gleiche Elend in dem sie selbst leben. Das ist deutlich ein völlig unchristliches Leben. Ist das Eure Botschaft, Ihr aus Iacobeni? Ich möchte ganz aufrichtig sein, die allermeisten aus dem Dorf sind selber an dem Elend schuld, in dem sie leben . Ich habe mich mit Euch solidarisiert, ich habe mir darum Feinde gemacht, aber jetzt stelle ich fest, dass Ihr die Hilfe eines Priesters gar nicht wollt. Es ist aus mit der kostenlosen Verteilung der Zeitung. Diese werde ich in anderen Dörfern verteilen. Wenn ihr mich erpresst und wenn ihr überzeugt seid, dass eure Macht in Lügen besteht, werde ich die Basilica für alle die ein antichristliches Verhalten an den Tag legen, schliessen. Es gibt einige von Euch die glauben, dass ich von den Dorfbewohnern in Iacobeni abhängig bin. Es ist ein grosser Fehler die Dinge so zu betrachten. In Zukunft erwarte ich, dass die Gutgesinnten zusammen mit mir beten , (alles Restliche wie: Essen, Schokolade etc.) sind Nebensachen und haben nichts mit dem Gottesdienst zu tun. Aber am allertraurigsten ist das unzivilisierte und nichtchristliche Verhalten der Dorfbewohner aus Iacobeni. Damit verderbt Ihr auch Eure Kinder, die ewig im gleichen Elend leben werden. Eure Kinder benötigen eine christliche Erziehung, sie müssen durch Religion und Gebet gebildet und geformt werden. In diesem Dorf seid Ihr gegenüber euren Kindern schamlos, Ihr führt ein elendes Leben, ohne an eure Zukunft zu denken und völlig unchristlich. Die einzige Chance bleibt das Gebet: werdet weiser und kehrt um auf dem falschen Weg zurück. **** Ich habe keine mehr Worte, so enttäuscht bin ich. Klagt nicht mehr Gott an, für das was euch passiert. Kehrt zurück auf den guten Weg, es ist nie zu spät. Ich erwarte dass die gläubigen Menschen in die Kirche zu kommen, die restlichen, auch wenn sie in der Mehrzahl sind, sollen draussen bleiben. Sie gehen mit sicheren Schritten in ihre eigene Zerstörung. "Viele sind gerufen, wenige auserwählt" Gott sei euch gnädig. **** Voriges Jahr haben wir vor der Schule zwei grosse Säcke mit Müll eingesammelt und dem Direktor übergeben. Dieses Jahr das gleiche, zwei Säcke Müll, die wir dem Primar übergeben haben. Er zeigte sich sehr ungehalten, schickte dann aber den Sozialen Dienst zu reinigen. Ich hatte den Direktor und den Primar aber gebeten, endlich den Schülern eine didaktische Unterweisung in Hygiene, Ordnung und Disziplin zu geben und endlich einen grossen Müllcontainer aufzustellen und die Schüler zu lehren, dass sie nichts mehr wegwerfen, sondern wie in jedem europäischen Staat üblich, den Müll in einen Container werfen. Das muß zukünftig gemeinsam mit den Schülern geübt werden. Nichts ist geschehen. Die gesamte Strasse der "Bar Leon SRL" bis zur Primaria ist voll mit Müll. Warum wird die Firma Leon SRL nicht gezwungen, einen grossen Müllcontainer aufzustellen? Wenn im Sommer unzählige internationale Touristen zur Basilica kommen, die für ein Dorf wie Iacobeni ein Stolz sein sollte, waten sie durch den Müll und sehen die Realität Rumäniens. Als Deutscher schäme ich mich für die Menschen hier. Wenn Markttag ist in Agnita fehlen in manchen Klassen 75 % der Schüler. Nichts geschieht ihnen. Wenn ich die Kinder frage, was sie gelernt haben, dann rasseln sie irgendeinen Text herunter, den sie notfalls auswendig gelernt haben und wenn ich sie dann frage, was dieser Text beinhaltet, sagen sie, dass sie es nicht verstanden haben. Welches Format Schule haben wir hier eigentlich? Die Kinder sind Produkte der Schule und ihrer Eltern. Wenn die Sozial-Zahlungen und die Coupons kommen, werden sie am gleichen Tag in den Bars versilbert. Väter und Mütter mit kleinen Kindern halten sich nachts in der Bar auf und lernen das Rauchen, in einer Zeit, in der in Europa das öffentliche Rauchverbot einfgeführt wird. Wenn sie dann alles in Alkohol umgesetzt haben, kommen sie am nächsten Tag zu mir und betteln um Brot. Scham ist hier ein Fremdwort. Aber ein Mensch, der keine Scham kennt, ist der ein Mensch? Jeden Freitag habe ich den Menschen in Iacobeni die Zeitung "Ziarul de Sibiu" mit dem "Wort zum Sonntag" kostenlos zukommen lassen. Ein ganzes Dorf, das keine Zeitung liest, dachte ich mir, kann auch nichts wissen von dem was drumherum passiert. Dann erfuhr ich, dass die meisten die Zeitung gar nicht lesen, sondern für das Anzünden ihres Ofens brauchen, ja sogar ins Pfarrhaus kommen und sich beschweren, dass sie keine Zeitung bekommen haben, damit sie ihren Ofen anzünden können. Dies ist die letzte Edition, die in Iacobeni gratis ausgeteilt wird. Als Deutscher fühle ich mich hier in diesem Dorf wie in der Hölle. Nur in der Hölle werden die Hände geschlagen, die helfen. Bis zum nächsten Freitag. Pater Don Demidoff ICCC www.depeschedondemidoff.com Priester der Independent Catholic Church USA Member im Council of Community Church USA www.icccusa.com Präsident der Stiftung Sf. Don Bosco für verlassene Kinder Präsident der Liga für moralische Wiedergeburt Basilika zu Iacobeni / Jakobsdorf Rumänien Contact: dondemidoff@web.de